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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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unsere Verwundeten. Der vierte Mond, die Frau der Schleier, tauchte die Szene in einen rosafarbenen Schimmer.
    In dem Durcheinander kam Vomanus auf mich zu. »Dray! Ich hätte es nie für möglich gehalten, dich wiederzusehen!«
    Und wir unterhielten uns – hauptsächlich berichtete ich von den Erlebnissen, die Sie bereits kennen. Meine Vermutungen stellten sich als richtig heraus. Er hatte sich zum Heiratskandidaten machen lassen, um die wahren Absichten der Feinde des Herrschers zu erfahren. Seine Warnung war fast zu spät gekommen. »Und jetzt ist es wohl um uns geschehen, Dray. Wir haben gute Zeiten durchgemacht, aber damit ist es endgültig vorbei.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte ich die rotgekleidete Gestalt Segutorios. »Vomanus«, fuhr ich fort, »bitte sag mir die Wahrheit – du hast nicht den Wunsch, Delia zu heiraten? Du würdest mich weiter unterstützen?«
    »Natürlich! Diese Frage ist doch überflüssig! Ich habe mit Delia gesprochen; und so stark sie für dich empfindet, so sehr hat noch keine Frau einen Mann geliebt!« Er lachte leise. »Allerdings begreife ich nicht, daß ein so häßlicher Teufel wie du bei der großartigsten Frau Vallias solchen Erfolg hat!«
    Ich hörte, wie Seg den Atem anhielt, und rief ihn herbei.
    Und dann standen sich die beiden gegenüber, Vomanus von Vindelka und Seg Segutorio, und starrten sich an, und ich stellte sie einander vor und fuhr fort: »Wir drei sind also entschlossen, Delia aus Delphond zu dienen. Gut. Aber beim schwarzen Chunkrah! Wo ist sie?«
    Eins war sicher – sie war nicht mit ihrem Vater in den Ruinen der Drachenknochen eingeschlossen.
    Natürlich machte ich mich sofort mit unserer Lage vertraut und versuchte einen Ausweg zu finden. Ich konnte losstürmen – und war ich erst einmal im Gewirr der Knochen, konnte mich kein Krieger, ob Mensch oder Halbmensch, fangen. Die Überquerung der freien Fläche war das größte Problem, denn die Undurkers würden sofort auf mich schießen.
    Der Mann, den wir verteidigten, war Delias Vater. Daß er der Herrscher war, hatte für mich keine Bedeutung. Aber wenn ich jetzt das Lager verließ und Furtway Delias Vater kaltblütig ermordete – was würde sie von mir denken? Für sie wäre ich dann der Mann, der die Flucht ergriffen und ihren Vater einem unausweichlichen Schicksal überlassen hatte.
    Bei den Höllenglocken! Verflixt! Ich steckte in der Klemme!
    Wieder schickte Furtway seine Männer los, und diesmal stürmten sie bis zu unserer steinernen Brustwehr vor. Es gab einige heiße Kämpfe; Schwerthiebe wurden gewechselt und Männer schrien, wenn sich Klingen in ihren Leib bohrten. Dann wichen die Söldner der dritten Partei zurück, und wir spickten sie mit Pfeilen, während sie den Schutz der Knochen zu erreichen suchten.
    »Ich habe nur noch ein Dutzend Pfeile«, sagte Seg.
    »Hier, nimm diese Pfeile.« Ich reichte meine Köcher herum, aus denen sich die rotgekleideten Bogenschützen bedienten. Sie hatten sämtliche Jiktars verloren, ihr Chuktar war weiß Opaz wo, und es waren nur noch drei Deldars im Kampf. Ein schwerverwundeter Hikdar lag im Sterben.
    Der Herrscher trat zu uns und sagte abrupt: »Strom Drak, ich habe deinen Kampfstil bemerkt und freue mich. Über die andere Angelegenheit werden wir später reden ...«
    Ich unterbrach ihn – ein Akt, der der quälenden Ungewißheit über das Schicksal meiner Delia entsprang. »Ich kämpfe für dich, Majister!« sagte ich. »Ich werde diese Rasts für dich töten – aber hinterher werden wir uns unterhalten, wir beide!«
    Pallan Rodway, der Hohe Kov von Erstveheim, zwei Stroms und die anderen Würdenträger starrten mich entsetzt an. Ich sah, daß Vomanus dem Herrscher etwas zuflüsterte, doch schon wieder griffen die Gegner an, und wir mußten uns anstrengen, die Söldner abzuwehren. Und unsere Reihen lichteten sich bedrohlich.
    Der Herrscher verfolgte unseren entschlossenen Einsatz. Ich war noch vernünftig genug, um zu erkennen, daß er Männer zu benutzen verstand, die ihm Vorteile brachten; er hatte mich kämpfen sehen und würde mich nicht verhaften, während ich ihm nützte. Auf diese Weise hatte er sich als Herrscher so lange halten können. Plötzlich stach mir ein süßlicher Geruch in die Nase, der überhaupt nicht in die Gegend paßte. Ringsum griffen Söldner an. Ich blickte hastig nach unten und sah in einem Spalt zwischen zwei Mauersteinen einen Mann hocken. Er war vornehm in Spitzen und Seide gekleidet und trug goldenen Schmuck. Er war mit
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