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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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würden.
    »Lauf weiter, Majister! Ich übernehme vorsichtshalber die Nachhut!«
    Sie liefen weiter, eine Gruppe alter Männer, Halblinge und Bogenschützen. Seg stand neben mir, und auch Vomanus blieb zurück. Unsere Waffen waren blutbeschmiert.
    »Geht weiter, ihr beiden!« brüllte ich. »Bleibt beim Herrscher!«
    »Du bist mit deinen Befehlen bisher sehr freizügig umgegangen, Dray«, sagte Vomanus. »Ich glaube, jetzt wollen wir dir nicht mehr gehorchen.«
    »Geh du doch mit dem Herrscher«, sagte Seg.
    Mit solchen Kameraden konnte ich es schaffen. Wir waren fast am Ziel.
    Eine Woge von Söldnern wogte brüllend um die Ecke des Turms und eilte durch den Staub auf uns zu. Alle wollten unser Blut sehen.
    »Lauf, Majister!« rief ich. »Bei Vox! Um deiner Tochter willen, lauf!«
    Er schaute über die Schulter, und ich schwenkte mein Rapier und brüllte. »Ich bin nicht gekommen, um dich zu retten! Aber jetzt bist du gerettet! Versteck dich zwischen den Knochen, dann bist du sicher. Lauf! «
    Und wir drei – Seg, Vomanus und ich – erwarteten den Tod, der auf uns zustürmte.

20
     
     
    Ein großes Lied ist über den Kampf bei den Drachenknochen gedichtet worden, dessen Titel ich hier nicht anführen werde. Jedenfalls hat es nur achtundsiebzig Strophen, die aber wie Edelsteine geschliffen und poliert worden sind, und wenn ich sie höre rauscht mir das Blut heiß durch die Adern. Zumindest für mich gibt es keine schöneren Verse als die, die die nun folgenden Ereignisse beschreiben. Ich kann Ihnen nur in meinem einfachen Seemanns-Englisch darüber berichten. Stellen Sie sich all die Traumbilder des Krieges vor – Niederlage und Triumph, Verzweiflung und Hoffnung, den Geruch nach Blut und Schweiß, den Geschmack von Staub auf der Zunge, den harten Griff des Rapiers, die Main-Gauche in der linken Hand – stellen Sie sich vor, die entsetzlichen Schreie der Verwundeten und der Sterbenden zu hören. All dies verschmolz in meinem Bewußtsein zu einem gewaltigen Aufruhr.
    Wir kämpften wie die Berserker.
    Vomanus war ein vorzüglicher Rapierkämpfer. Seg Segutorio war der beste Bogenschütze auf zwei Welten – und doch hätten wir kaum zwei Murs lang überlebt, wenn in diesem Augenblick nicht ein Wunder geschehen wäre.
    Wie soll ich Ihnen diesen Moment beschreiben?
    Wir hörten Schreie, Rufe der Überraschung, und der Druck unserer Gegner ließ plötzlich nach. Wir konnten mit einemmal wieder Luft schnappen, uns den Schweiß von der Stirn wischen. Wir alle waren verwundet, aber wir lebten noch! Wir sahen uns um, wir schauten nach oben – oh, was für ein herrlicher Anblick!
    Der Himmel füllte sich mit Flugbooten!
    Sie näherten sich aus dem Osten – und ich vermutete, Inch hatte seine Flotte in großem Bogen herangeführt. Aber darin irrte ich mich.
    Die Flugboote landeten auf der Lichtung, und Männer sprangen heraus.
    Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Ich stand mit aufgerissenem Mund da, mein Rapier und mein Dolch hingen tatenlos herab, und jeder Gegner hätte mich in diesem Augenblick mühelos aufspießen können.
    Der erste Mann, der den Staub der Lichtung berührte, trug ein rötliches Lederwams mit zahlreichen Fransen, das zum Teil mit Metallplatten besetzt war, an Stellen, wo sie den größten Schutz boten. Er trug einen Helm und schwang eine Axt mit doppelter Klinge. An seiner Hüfte hingen ein riesiges Breitschwert und ein gefährliches Kurzschwert.
    Hap Loder!
    Neben ihm erschien eine in braunes Fell gehüllte Gestalt mit einem borstigen Rundschädel, massigen Schultern und kurzen sehnigen Beinen. Auch er trug eine Teilrüstung und war mit Rapier und Main-Gauche bewaffnet.
    Gloag!
    Hinter beiden Männern tauchte ein blaugekleideter Mann auf, eine elegante Erscheinung – sein Gesicht war gebräunt, seine schwarzen Augen blickten wachsam.
    Varden! Prinz Varden Wanek aus dem Hause Eward in Zenicce!
    Aus den Flugbooten stürmten Männer – sie trugen das rötliche Lederwams meiner Klansleute, das grelle Rot Strombors und das Blau Ewards – und einige Männer zeigten die Farben anderer befreundeter Häuser in Zenicce.
    Ich sah bekannte Gesichter – Loku, Rov Kovno, Ark Atvar meine Klansleute, die mir in Obi-Bruderschaft verbunden waren.
    Ich starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Runde.
    Meine Männer – meine wilden Klansleute aus Felschraung mit ihren gefährlichen Äxten und Breitschwertern, dazu meine Kämpfer aus Strombor! Ich hatte sie lange nicht gesehen, doch sie hatten mich nicht
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