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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
Autoren: Christine Feehan
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dass er ihr ins Haus folgen würde, wie ihre verdammten
Hunde. Und eben dieses Wissen erboste ihn.
    Damon tröstete sich mit dem Umstand, dass er nur
daran interessiert war, wie man Holz und Farbe wetterfest machte und ein Haus
unter den gegebenen klimatischen Bedingungen über Jahrzehnte in einem so
glänzenden Zustand erhielt. Schon lange vor Sarahs Rückkehr in die Stadt hatte
er sich für ihr Haus interessiert. Eine solch günstige Gelegenheit, das Haus
aus der Nähe zu betrachten, konnte er sich nicht entgehen lassen. Selbst wenn
das bedeutete, dass er versuchen musste, mit einer übergeschnappten Fremden
höfliche Konversation zu betreiben. Er fuhr mit einer Hand durch sein dunkles
Haar und warf einen erzürnten Blick auf die offene Tür. Als er eintrat und
seiner Gastgeberin folgte, so gut das mit dem Gehstock, seiner defekten Hüfte
und dem kaputten Bein eben möglich war, murmelte er tonlos Flüche vor sich hin.
    Die Stufen, die zur Veranda führten, waren stabil
und robust. Die Veranda war breit und einladend und zog sich auf allen Seiten
um das Haus herum. Sie verlockte dazu, im Schatten zu sitzen und den grandiosen
Ausblick auf das tosende Meer zu genießen. Hier wäre Damon gern länger
geblieben, um weiterhin den Frieden auszukosten, den Sarahs Haus ausstrahlte,
doch stattdessen trat er ein. Die Luft erschien ihm kühl und wohlriechend. Es
duftete nach etwas, was ihn an Wälder und an Blumen erinnerte. Die
Eingangshalle war geräumig und in die Bodenfliesen war ein Mosaik eingelegt.
Von dort aus gelangte man in ein riesiges Zimmer.
    Ehrfurcht ergriff Damon, als er das Kunstwerk auf
dem Fußboden betrachtete. Während er es ansah, hatte er das Gefühl, in eine
andere Welt einzutauchen. Das tiefe Blau des Meeres war in Wirklichkeit der
Ozean des Himmels. Sterne explodierten und erwachten flackernd zum Leben. Der
Mond war eine schimmernde silberne Kugel. Er stand wie versteinert da und hätte
sich am liebsten hingekniet, um sich jeden Quadratzentimeter des Mosaiks ganz
genau anzusehen. »Dieser Mosaikboden gefällt mir. Es ist ein Jammer, darüber zu
laufen und ihn mit Schritten abzunutzen«, sagte er laut.
    »Es freut mich, dass er Ihnen gefällt. Ich finde
ihn wunderschön«, sagte sie. Ihre Stimme war so weich wie Samt und doch so
tragend, dass er meinte, sie durch das ganze Haus hören zu können. »Meine
Großmutter und ihre Schwestern haben dieses Mosaik gemeinsam erschaffen. Es hat
sie sehr viel Zeit gekostet, alles genau richtig hinzukriegen. Sagen Sie mir,
was Sie sehen, wenn Sie in den mitternächtlichen Himmel des Mosaiks blicken.«
    Er zögerte, doch das Mosaik reizte ihn so sehr,
dass er nicht widerstehen konnte. Er untersuchte es gründlich. »In den Wolken
vor dem Mond sind dunkle Schatten. Und hinter den Wolken ist der Mond von einem
roten Ring umgeben. Die Sterne stehen miteinander in Verbindung und bilden ein
bizarres Muster. Die Leiche eines Mannes schwebt auf dem Wolkenmeer. Etwas hat
sein Herz durchbohrt.« Er blickte zu ihr auf und sah sie herausfordernd an.
    Sarah lächelte ihn an. »Ich wollte gerade Tee
kochen. Mögen Sie vielleicht eine Tasse?« Sie entfernte sich von ihm und
verschwand in der Küche, die in die Eingangshalle und ins Wohnzimmer überging.
    Damon konnte das Geräusch von fließendem Wasser
hören, als sie den Teekessel füllte. »Ja, gern, das klingt gut.« Das Verrückte
war, dass es tatsächlich gut klang, obwohl er grundsätzlich keinen Tee trank.
Normalerweise hätte er das Zeug nicht angerührt, nicht einmal eine einzige
Tasse. Es sah ganz so aus, als sei er dabei, den Verstand zu verlieren.
    »Die Bilder von meiner Großmutter und ihren
Schwestern sind gleich links neben Ihnen, falls Sie Lust haben, sie sich
anzusehen.«
    Er hatte es immer für absolut lachhaft gehalten,
sich Bilder von Leuten anzusehen, die er nicht kannte, aber er konnte nicht
widerstehen, einen Blick auf die Fotos der Frauen zu werfen, denen es gelungen
war, auf einem gefliesten Boden eine solche Schönheit entstehen zu lassen. Er
schlenderte zu der Wand mit den Erinnerungsstücken. Dort hingen viele
Fotografien von Frauen, manche in Schwarzweiß, andere in Farbe. Einige der
Bilder waren offensichtlich sehr alt, aber er konnte mühelos die Ähnlichkeit
erkennen, die diese Frauen miteinander aufwiesen. Damon räusperte sich. Er zog
die Stirn in Falten, als ihm auffiel, dass sämtliche Gruppenporträts eine
seltsame Gemeinsamkeit besaßen. »Warum sind auf jedem Familienfoto sieben
Frauen
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