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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
Autoren: Christine Feehan
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sich
einen Moment lang emporschwang.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Die Stimmen kamen auf ihn zu. Damon wartete mit
pochendem Herzen. Er hatte keinen Schimmer, was jetzt passieren würde. Er
wusste noch nicht einmal, was er sich selber wünschte, aber alles in seinem
Innern kam zum Verstummen.
    Die Tür ging auf und zwei Frauen traten hinaus und
blieben im Schatten der großen Veranda mit den hohen Säulen stehen. »Ich danke
Ihnen, Sarah. Ich bin Ihnen ja so dankbar«, sagte Irene und drückte Sarahs
Hände. »Ich wusste, dass Sie kommen würden.« Sie eilte die Stufen hinunter und
lief schnurstracks an den Hunden vorbei, die an die Seite ihrer Herrin geeilt
waren. Irene rang sich ein mattes Lächeln ab, als sie an Damon vorüberkam. Ihre
Augen waren verweint und strahlten doch voller Hoffnung.
    Damon stützte sich auf seinen Stock und blickte zu
Sarah auf.

2.
     
    Sarah stand auf der Veranda. Ihr Körper war im
Schatten der Säulen verborgen. Damon konnte sich keine Vorstellung davon
machen, wie alt sie war. Ihr Gesicht war von unbestimmbarem Alter. In ihren
Augen spiegelten sich Intelligenz und Autorität. Ihre Haut war glatt und
makellos und erweckte einen ungeheuer jugendlichen Anschein, der im krassen
Widerspruch zu der Lebenserfahrung in ihren Augen stand, die ihn jetzt ganz
direkt anblickten. Sie blieb still stehen und heftete ihre unglaublichen Augen
fest auf ihn.
    »Wie sind Sie durch das Tor gekommen?«
    Darauf war er nicht gefasst. Damon sah sich nach
dem schmiedeeisernen Meisterwerk um. Das Tor war gut einen Meter achtzig hoch
und wies ein kompliziertes Muster auf, eine herausragende künstlerische
Leistung. Er hatte es bei mehr als einer Gelegenheit eingehend gemustert und
ihm waren die Symbole und die Darstellungen diverser Tiere, Sterne und Monde
aufgefallen. Eine Collage aus Geschöpfen mit unbändiger Kraft und universellen
Symbolen für Erde, Wasser, Feuer und Wind. Bisher war das Tor jedes Mal, wenn
er hierher gekommen war, um das Haus und das Grundstück aus der Nähe zu
betrachten, geschlossen und verriegelt gewesen.
    »Es war offen«, erwiderte er schlicht und einfach.
    Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe und ihr Blick
glitt von ihm zu dem Tor und wieder zu ihm zurück. Ihr Interesse schien geweckt
zu sein. »Und die Hunde?« Sie ließ ihre Hand auf einen der großen Köpfe sinken
und kraulte dem Tier geistesabwesend die Ohren.
    »Sie haben mich flüchtig gemustert und mich für
wohlwollend befunden«, antwortete er. Ein leichtes Stirnrunzeln huschte über
ihr Gesicht und war im nächsten Moment wieder verschwunden. »Ach ja? Sie kommen
wohl gut mit Tieren aus.«
    »Ich komme mit nichts und niemandem gut aus«,
entfuhr es ihm, bevor er die Worte zurückhalten konnte. Dieses unerwartete Eingeständnis
schockierte ihn und brachte ihn in so große Verlegenheit, dass er nicht mit
einem barschen Lachen darüber hinweggehen konnte. Folglich blieben die Worte
zwischen ihnen stehen.
    Sarah musterte lange Zeit wortlos sein Gesicht. Ihr
direkter Blick schien seine äußere Erscheinung zu durchdringen und geradewegs
in seine Seele einzutauchen. Damon war unbehaglich zumute und er fühlte sich
beschämt. »Sie sollten besser reinkommen und sich ein Weilchen setzen«, sagte
sie. »Ihre Aura ist von Schwärze umgeben. Ich kann erkennen, dass Sie etwas
quält, obwohl ich noch gar nicht weiß, warum Sie hergekommen sind.« Sie wandte
sich ab und ging ins Haus, und sie erwartete offensichtlich, dass er ihr folgen
würde. Beide Hunde eilten hinter ihr her und blieben ihr dicht auf den Fersen.
    Damon stand, auf seinen Stock gestützt, da und
fragte sich, was in ihn gefahren war. Jetzt hatte er sie gesehen, die
sagenumwobene Sarah. Sie war nichts weiter als eine Frau mit unglaublichen
Augen. Aber das war auch schon alles. Sie konnte weder übers Wasser gehen noch
Berge versetzen. Auch konnte sie keine unbezwingbaren Steilklippen erklimmen
noch Anführer terroristischer Organisationen ermorden. Sie war nichts weiter
als eine Frau. Und höchstwahrscheinlich komplett durchgeknallt. Seine Aura war
schwarz? Was zum Teufel sollte das heißen? Bestimmt gab es in ihrem Haus
Voodoo-Puppen und tote Hühner.
    Er starrte die offene Tür an. Sie kam nicht zurück
und sah auch nicht nach, ob er ihr folgte. Das Haus hatte sie geschluckt. Die
mysteriöse Sarah. Damon blickte in die hereinbrechende Dunkelheit und zu den
ersten Sternen und den dünnen Wolkenfetzen auf, die rasch vorübertrieben. Er
wusste ganz genau,
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