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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK
Autoren: Christine Feehan
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wenn Gefahr droht.«
    »Ich habe sie gefragt, ob alles in Ordnung ist, und
sie hat lächelnd ja gesagt. Du kennst ja dieses Lächeln, das so typisch für sie
ist. Aber du erwartest doch gewiss nicht von mir, dass ich meine Nase in Sarahs
Angelegenheiten stecke, oder, meine Liebe?«, sagte Inez scheinheilig.
    Damon schnaubte entrüstet. Inez hatte es sich zur
Lebensaufgabe gemacht, ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken.
Weshalb hätte sie da bei der besagten Sarah eine Ausnahme machen sollen?
    »Als sie das letzte Mal hier war, wäre Dockins
beinah gestorben, erinnerst du dich noch?«, fragte Trudy. »Er ist vom Dach
seines Hauses gefallen und Sarah kam zufällig gerade vorbei und hat...« Sie
ließ ihren Satz abreißen, sah sich im Laden um und senkte ihre Stimme zu einem
verschwörerischen Flüstern. »Der alte Mars, der den Obststand betreibt, hat
gesagt, Penny hätte ihm erzählt, dass Sarah ... «
    »Trudy, meine Liebe, du weißt doch, dass auf die
Dinge, die Mars sagt, nicht der geringste Verlass ist. Er ist ein netter und
gutmütiger Kerl, aber manchmal geht seine Phantasie mit ihm durch.«
    Der alte Mars war mürrisch und konnte ziemlich fies
sein. Und er war dafür bekannt, dass er mit Obst nach Autos warf, wenn er
schlecht genug aufgelegt war. Damon wartete darauf, dass ein Blitz aus heiterem
Himmel Inez treffen würde, um sie für diese offenkundige Lüge zu bestrafen,
aber nichts passierte. Das Schlimmste war jedoch, dass Damon wissen wollte, was
der alte Mars über Sarah gesagt hatte, selbst wenn es eine offenkundige Lüge
war. Und das war es, was ihn wirklich erboste - seine eigene Neugier.
    Trudy beugte sich noch weiter zu Inez vor und sah
melodramatisch nach rechts und nach links, ohne seine Anwesenheit auch nur zu
bemerken. Damon seufzte tief und hätte die Frau am liebsten an den Schultern
gepackt und sie geschüttelt. »Erinnerst du dich noch daran, wie der kleine Paul
Baily damals in dieses Loch im Eis gefallen ist, in dem die Wale Luft holen?«
    »Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir wieder ein. Er
war hoffnungslos eingekeilt und so tief runtergerutscht, dass keiner an ihn
rankommen konnte. Und die Flut war am Einlaufen.«
    »Ich war da, Inez, ich habe mit eigenen Augen
gesehen, wie sie ihn rausgeholt hat.« Trudy richtete sich auf. »Penny hat
gesagt, sie hätte von ihrer Friseurin gehört, dass Sarah für einen Geheimdienst
arbeitet, und die haben sie als Geheimagentin  ins Ausland geschickt, in
irgendein fernes Land, damit sie dort den Anführer einer Terroristengruppe
ermordet.«
    »Oh, nein, Trudy, das glaube ich nicht. Sarah
könnte nichts und niemanden töten.« Die Ladenbesitzerin schlug sich ihre
zitternden Finger auf die Kehle. »Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.«
    Damon reichte es von dem dummen Geschwätz. Wenn
diese Frauen ohnehin nichts Hörenswertes sagten, war es wohl das Beste, wenn er
fluchtartig von hier verschwand, bevor Inez ihn in die Mangel nehmen konnte. Er
knallte seine Lebensmittel auf die Theke und gab sich so gelangweilt wie
möglich. »Ich habe es eilig, Inez«, sagte er in der Hoffnung, sich das Leben zu
erleichtern. Vielleicht gelang es ihm ausnahmsweise, sich ihren Versuchen zu
entziehen, ihn routinemäßig zu verkuppeln.
    »Na, so was, Damon Wilder! Wie schön, Sie zu sehen.
Haben Sie schon die Bekanntschaft von Trudy Garret gemacht? Trudy ist eine
wunderbare Frau. Sie ist hier geboren und arbeitet im Grillroom der Salt Bar.
Waren Sie da schon mal zum Essen? Der Lachs ist sehr empfehlenswert.«
    »Ja, das habe ich schon gehört«, murmelte er und
würdigte Trudy kaum eines Blickes, obwohl sie ihm gerade vorgestellt worden
war. Aber das änderte auch nichts. Sie hatten alle längst eine vorgefasste
Meinung über ihn und ihm eine Vorgeschichte angedichtet, da er sich weigerte,
ihnen Anhaltspunkte zu geben. Er verspürte einen Anflug von Mitleid mit dieser
gerade erst zurückgekehrten Sarah. Auch ihr dichteten sie Dinge an. »Vielleicht
könnten Sie mir etwas über dieses wunderschöne alte Haus auf der Klippe
erzählen«, sagte er zu seinem eigenen Entsetzen. Wie konnte ihm so etwas
passieren? Er war schockiert. Inez war ebenfalls schockiert. Er hatte noch nie
jemandem Gelegenheit gegeben, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er wollte in Ruhe
gelassen werden. Der Teufel sollte diese verfluchte Sarah holen, und sei es
auch nur, weil sie derart mysteriös war.
    Inez sah aus, als würde sie jeden Moment
ohnmächtig, und sie war ausnahmsweise
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