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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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Götter . Es hatte bei ihm und seinen Geschwistern Jahre gekostet, die Fähigkeiten auszubilden, die zur Gedankenübertragung nötig waren. Rhian und die Zwillinge hatten es schon nach dieser kurzen Zeit geschafft …
    Briec hob seine Tochter hoch, setzte sie sich auf den Schoß und hob ihr Kinn mit der Fingerspitze, sodass sie ihn ansah.
    »Du musst mir einen Gefallen tun, Rhian.«
    »Ich soll keinem sagen, was ich kann?«
    Kluges Mädchen . »Aye.«
    »Weil sie es nicht verstehen würden?«
    »Aye.«
    »In Ordnung.«
    »Macht dich das wütend?«
    »Nein. Manchmal sind die Menschen und Drachen dumm. Warum sollte ich ihnen dabei helfen, noch dümmer zu sein?«
    Briec lächelte. Er war gesegnet, so wundervolle Töchter zu haben. »Hat dir schon jemand gesagt, wie großartig du bist?«
    »Mum hat es gesagt, aber dann sagt sie: ›Sag es deinem Vater aber nicht, weil er nur wieder sagen wird …‹« – seine Tochter senkte belustigt die Stimme – »›natürlich ist sie das. Sie ist schließlich meine Tochter.‹ Und dann lächelt Mum.« Seine Tochter sah ihn mit Augen an, die den seinen so sehr glichen. »Sie hat dich jeden Tag vermisst, als du weg warst.«
    »Hat sie dir das gesagt?«
    »Nein. Ich habe es gespürt. Sie mag es, wenn ihr miteinander streitet.« Seine Tochter lächelte. »Du magst es auch.«
    »Das stimmt. Aber sag es ihr nicht. Das ist unser Geheimnis.«
    »In Ordnung.« Sie wickelte seine Haare um ihre kleinen Finger und fragte: »Werde ich eines Tages auch mit jemandem streiten, den ich lieb habe, Daddy?«
    »Aber ja, Rhian. Schließlich gehörst du zu unserer Familie.«
    Sie lehnten sich gegen den Zaun, der das Übungsfeld umgab, und ließen einen noch warmen Brotlaib herumgehen. Rhonas Vater stand neben ihr, hatte den Ellbogen auf den Zaun gelegt und stützte das Kinn mit der Handfläche ab.
    Der Klang von Stahl, der gegen Stahl schmetterte, hallte über den Hof und lockte weitere Cadwaladrs an. Einige aßen dabei ihr Frühstück, hatten Schalen mit warmem Haferbrei in den Händen, andere schauten einfach nur zu. Wie hätten sie widerstehen können? Man hatte nicht jeden Tag die Gelegenheit, zwei Kinder zu beobachten, die kaum neun Winter alt waren und schon einen solchen Schwertkampf zu liefern vermochten. Onkel Bercelak drehte sich schließlich von den Zwillingen weg und zeigte auf Vigholf. »Was macht der denn hier?«, fragte er Bradana.
    »Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Morgen«, meinte Vigholf überschwenglich.
    Bercelak warf dem Blitzdrachen einen finsteren Blick zu und sah dann wieder seine Schwester an. »Also?«
    »Also was?«
    »Ist es nicht schon schlimm genug, dass wir einen von ihnen um uns herum haben?« Ragnar, der neben Ghleanna stand, winkte ihm zu. »Und jetzt sind es auf einmal zwei?«
    Bradana richtete sich auf und sah ihren jüngeren Bruder böse an. »Er gehört zu meiner Rhona, also pass auf, was du sagst. Du bist noch nicht zu alt, um die Flügel ausgerupft zu bekommen, Bercelak der Schwarze!«
    »Na gut. Dann musst du dich aber um ihn kümmern.«
    »Man muss sich um mich kümmern?«, fragte Vigholf leise, doch Rhona stieß ihn mit der Hüfte an, damit er schwieg. Ihre Mutter war gerade dabei, Rhona und ihren zukünftigen Gefährten gegenüber Bercelak zu verteidigen. Das war einer der wichtigsten Momente in Rhonas Leben, und den wollte sie sich nicht von einem götterverdammten Blitzdrachen ruinieren lassen.
    »Ich kümmere mich schon genug«, sagte Bercelak gerade, »und zwar um diese beiden.«
    »Die Schilde und Schwerter sind gut geworden, Daddy«, sagte Rhona und lächelte zu Sulien hinüber.
    »Sie sind ganz in Ordnung«, grummelte Bercelak und zuckte leicht zusammen, als der Bruder seiner Frau mit zusammengekniffenen Augen einen finsteren Blick zuwarf. »Habe gehört, dass du bei Annwyls Waffe gute Arbeit geleistet hast«, sagte Bercelak zu Rhona. Sie war überrascht, dass er es wusste.
    »Natürlich leistet sie gute Arbeit«, fuhr Bradana ihn an. »Was hast du denn erwartet? Meine Tochter hat schließlich Talent.«
    Jetzt drehten sich alle zu Bradana um und starrten sie mit offenen Mündern an.
    »Was glotzt ihr so?«
    »Nun ja …«, begann Rhona, aber Vigholf hielt ihr sofort die Hand vor den Mund.
    »Wir sollten diesen Augenblick einfach nur genießen, nicht wahr?«
    Rhona nickte, doch dann riss er sie zurück, denn das kleine Schwert, das Rhonas Vater hergestellt hatte, flog plötzlich haarscharf an ihr vorbei. Es war auf den Kopf der Herrscherin
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