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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire
Autoren: G. A. Aiken
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eingefangen, bevor sie vom Territorium der Horde herunter war? Und
Ragnars Vater machte alles auf die althergebrachte Art, wenn man ihn herausforderte.
Prinzessin Keita hätte zur Strafe für ihre Flucht zumindest einen Flügel
verloren und wäre dann Ragnars brutaler Verwandtschaft übergeben worden.
Geendet hätte sie dann genau wie Ragnars Mutter. Der einzige Unterschied wäre
gewesen, dass Ragnars Mutter der Inbegriff von Klasse, guter Erziehung und
Seele war. Prinzessin Keita dagegen war all das, was man sich über Angehörige
königlicher Familien erzählte. Schwach, dumm und eine Verschwendung von Ragnars
Zeit und Energie. Egal, wie wunderschön und verführerisch sie auch war.
    »Nenn es, wie du
willst«, erklärte er ihr. »Aber so oder so: Du kannst gehen.«
    »Einfach so?«
    »Ja. Einfach so.«
    Sie stellte sich auf
die Zehenspitzen und versuchte, an seinen Schultern vorbeizusehen. »Ist keiner
da, der mich begleitet?«
    »Nein.« Er hätte ja
einen seiner Vettern angeboten, doch das wäre im Moment wohl keine gute Idee
gewesen.
    Die Prinzessin
musterte ihn lange und stemmte dann die Hände in die Hüften. »Was hat diese
alte Kuh dir gegeben, damit du mich freilässt? Und lüg mich nicht an, Barbar!
Ich merke es immer , wenn man mich anlügt.«
    Sie wollte nicht, dass
er sie anlog, also bitte: »Sie hat mir gar nichts gegeben.«
    »Also kein Bündnis?«
Sie schüttelte den Kopf, als habe sie Mitleid mit ihm. »Du Idiot.«
    Ragnar blinzelte. »Wie
bitte?«
    »Wie konntest du so
dumm sein? Warst du unhöflich zu ihr? War es das? Ihr Götter, du bist wirklich
genauso einfältig wie dein Vater, oder?«
    Sie hätte nichts
Schädlicheres sagen können.
    Vollkommen ahnungslos
hob sie die Hände und sagte: »Keine Panik. Ich bringe das in Ordnung. Ich rede
mit meinem Vater. Ich bin mir sicher, dass ich ihn überreden kann …«
    »Nein, nein, Mylady.
Du verstehst das falsch.« Und Ragnar konnte sich ein kleines Lächeln nicht
verkneifen. »Deine Mutter hat mir kein Angebot für dich gemacht, aber das
Bündnis wird trotzdem zustande kommen. Ich treffe mich in ein paar Stunden mit
ihr, um über die Einzelheiten zu sprechen.«
    Sie ließ die Arme
sinken. »Das Bündnis ist noch im Gespräch?«
    »Oh ja. Die Königin
schien an dir allerdings überhaupt nicht interessiert zu sein. Vielleicht, wenn
ich statt deiner deine Schwester genommen hätte. Morfyd die … Weiße? Ja?
Vielleicht wäre dann alles anders gelaufen. Aber unter den gegebenen Umständen
hast du keinerlei Auswirkungen auf die Verhandlungen.«
    Die Prinzessin starrte
ihn an, und ihr schöner Mund öffnete und schloss sich ein paarmal. Ragnar
fühlte sich, als habe er sie geschlagen – und war erschrocken darüber. Sofort
ging er zu ihr hin, um sie zu beschwichtigen − aus Angst, Tränen zu sehen, und
er wusste nicht, wie man mit Tränen umging. Aber die Prinzessin weinte nicht …
sie schrie. Sie schrie, als habe sie etwas gesehen, das aus einer Höllengrube
gekrochen war.
    »Diese miese,
bösartige Schlampe!«
    Schockiert machte
Ragnar einen Schritt rückwärts und beobachtete, wie die Prinzessin auf und ab
ging und mit den Armen dramatisch über dem Kopf fuchtelte, während sie ihre
Mutter mit allen möglichen Schimpfworten bedachte, wie sie nicht einmal die
schlimmsten Piraten benutzt hätten.
    Seine Sippe kam in die
Höhle gestürmt. Sie waren besorgt, dass ihrer zerbrechlichen kleinen Prinzessin
etwas passiert sein könnte, und blieben alle neben Ragnar stehen.
    »Ich würde die
Schlampe ja selbst umbringen, wenn ich glauben würde, dass sie tot bleibt ! Aber Dämonen leben ewig!« Sie wandte
sich ihnen zu. »Etwa
nicht?«
    Alle außer Ragnar
nickten zu ihrem wahnsinnigen Gebrüll, und als sie ihre Arme wild nach ihnen
schwang und schrie: »Ihr alle – aus dem Weg !«, gehorchten sie sofort.
    Sie stürmte hinaus,
kehrte aber einen Augenblick später zurück, und ihre Wut war scheinbar – und
beunruhigenderweise – verraucht, als sie Ragnar fragte: »Du hast es genossen,
mir das zu erzählen – das mit meiner Mutter. Oder?«
    »Ja«, antwortete er.
»Ich glaube schon.« Wie hätte er es auch nicht genießen können, wo es ihm doch
erlaubt hatte, seiner Sippe Keitas wahre Natur zu zeigen? Jetzt würden sie die
geistlose Prinzessin so sehen, wie sie wirklich war: eine fluchende, wütende,
verwöhnte Göre mit dem tollsten Arsch, den die Götter je geschaffen hatten – nein, warte. Was?
    »Gut«, sagte sie.
»Genieße das Gefühl, solange du
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