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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire
Autoren: G. A. Aiken
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»Damit du verstehst,
warum ich dich töten muss, wenn du etwas versuchst.«
    »Hast du immer noch
nicht kapiert, dass ich deine Schwester liebe?«
    »Hier geht es nicht um
Keita. Es geht um mich.«
    »Ich dachte, es ginge
um Dagmar.«
    »In Beziehung zu mir .«
    Unfähig, das Ganze
noch länger zu ertragen, beugte sich Ragnar vor und flüsterte dem Verderber ins
Ohr: »Ich habe gehört, du lässt dir die Haare schneiden. All diese langen
goldenen Locken, die hilflos zu Boden fallen …«
    Gwenvael machte einen
Satz von ihm weg. »Bastard!«
    Keita trat
geistesgegenwärtig zur Seite – die beiden Becher Ale, die sie in der Hand
hatte, wären fast Opfer des schwachsinnigen Goldenen geworden – und ließ ihren
Bruder vorbei.
    »Was war das denn?«,
fragte sie Ragnar, während sie ihm einen der Becher reichte.
    Ragnar starrte hinein.
»Ist das das Gebräu deines Vaters?«
    »Sei kein Schwächling,
Warlord. Runter damit!«
    »Vielleicht später.«
Er stellte den Becher auf den Tisch hinter sich.
    »Also?«, fragte sie
grinsend.
    »Also was?«
    »Sind meine Brüder
schon herübergekommen und haben dich bedroht? Haben sie dir gesagt, dass sie
dich halb totschlagen, wenn du versuchst, ihre hinreißende Schwester zu der
Deinen zu machen?«
    »Äh … nein.«
    Ihre Brauen zogen sich
zusammen. »Was meinst du mit nein?«
    »Ich meine nein. Sie
haben kein Wort gesagt. Warte. Das stimmt nicht.« Ihr Gesicht leuchtete auf.
»Die zwei Ältesten sagten: ›Aus dem Weg!‹, und ich sagte: ›Verpisst euch!‹ Das
war so ungefähr alles.«
    Sie stampfte mit dem
nackten Fuß auf, und er wusste, dass er irgendwann herausfinden musste, warum
sie sich weigerte, Schuhe zu tragen. »Liebt mich diese Familie überhaupt nicht?
Bedeute ich niemandem irgendetwas?«
    »Ich …«
    »Sag es nicht!«
    Ragnar lachte und zog
Keita in seine Arme.
    »Brastias bedrohen sie
die ganze Zeit«, beschwerte sie sich. »Warum nicht dich?«
    »Weil sie wissen, dass
du ihren Schutz nicht brauchst. Du kannst sehr gut auf dich selbst aufpassen.«
    Sie schniefte. »Das
war jetzt sogar sehr gut.«
    »Fand ich auch.«
    Lächelnd stellte Keita
ihr Ale ab und legte die Arme um Ragnars Hals. »Sag mir, Warlord, diese
Kriegerschlampen…«
    »Maid.«
    »…position. Macht mich
das zur Königin der Nordländer?«
    »Nein.«
    »Gibt es einen Thron?«
    »Nein.«
    »Einkaufstouren? Eine
goldene Kutsche? Eine ganze Truppe gutaussehender Krieger, die mich jederzeit beschützt?«
    »Das wären drei
›Neins‹ hintereinander.«
    »Was ist dann der Sinn
und Zweck eines Kriegerflittchens?«
    »Maid. Und im Grunde
wirst du meine Haare flechten, bevor ich in die Schlacht fliege.«
    Keita sah zu ihm auf.
»Du machst Witze.«
    »Und du löst sie
wieder, wenn ich zurückkomme.«
    »Ja klar, nach mehr
als einem Jahrhundert als Beschützerin des Throns freue ich mich richtig
darauf, die nächsten sechs oder sieben Jahrhunderte deine Haare zu flechten.«
    »Ich war verzweifelt«,
gab er zu. »Mein Ding war hart, du warst feucht, und ich musste mir eine
Ausrede einfallen lassen, wie ich dich dazu bringe, mit mir zu reisen. Ich war
mir ziemlich sicher, dass es nicht funktionieren würde, dir zu sagen, dass ich
dich liebe und dich meiner Mutter vorstellen will.«
    »Und du hättest recht
gehabt.« Statt davonzulaufen, nun, da sie sich mit der Wahrheit konfrontiert
sah, fragte sie: »Aber was werde ich tun, während du gegen Eisendrachen
kämpfst? Außer herumsitzen und schön aussehen und all diese armseligen
Nordland-Weibchen in den Schatten stellen?«
    »Mir helfen, die zu
vernichten, die mich und meine Sippe hintergehen?«
    Keita machte einen
Schritt rückwärts. »Du würdest mich wissentlich in Gefahr bringen? Wissentlich
mein Leben riskieren, um deine Ziele voranzutreiben?«
    Er zuckte die Achseln;
er konnte sie nicht anlügen. »Wenn ich dadurch bekomme, was ich will …«
    »Ihr Götter«, sagte
Keita mit zitterndem Atem, ließ sich wieder in seine Arme fallen und umarmte
ihn fest. »Das ist ja, als wolltest du mich hier und jetzt vögeln.«
    Ragnar hielt sie fest.
»Tja, wenn du wirklich willst, dass deine Brüder mich halb totschlagen … so würden wir es schaffen.«

Epilog
    Es schien, als wären
die ganzen Dunklen Ebenen an diesem Morgen in Stille getaucht; die Sonnen waren
selbst kaum wach, als die Blutkönigin in voller Schlachtmontur auf die Treppen
hinaustrat. Ihr Gefährte, schon in Drachengestalt und in seiner Kampfrüstung,
wartete mit seiner Sippe auf sie. Ihre
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