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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire
Autoren: G. A. Aiken
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nannte.
    »Kann ich ihn nicht
behalten, bis wir aufbrechen?«
    »Vertrau mir, Izzy. Du
kannst ihn überhaupt nicht behalten. Und jetzt gib ihn her.«
    Seufzend zog sie den
Welpen hinter ihrem Rücken hervor und gab ihn Dagmar. »Ich mag Hunde«, sagte
sie.
    »Izzy, du magst
alles.« Dagmar küsste sie auf die Stirn und verließ den Raum. »Zieh dich an.
Bald gibt’s Essen.«
    Dagmar nahm den Welpen
mit hinunter und verließ mit ihm den Rittersaal durch den Hintereingang, bevor
sie ihn mit Schwung auf den Boden schleuderte. »Hör auf, so zu tun, als wärst
du ein Welpe, Nannulf!«
    Der Wolfsgott landete
auf seinen riesigen Pfoten und grinste Dagmar mit hängender Zunge an. Hätte er
eine menschliche Gestalt besessen, hätte er sie ausgelacht, daran zweifelte sie
nicht. »Und lass meine Nichte in Ruhe!«, warnte sie ihn. Er öffnete das Maul,
und sie fügte rasch hinzu: »Und es wird nicht gebellt!« Die Festungsmauern
hätten den Schaden, den das angerichtet hätte, nicht verkraftet.
    Nannulf schmollte mit
hängendem Schwanz, bis Dagmar seinen Kopf tätschelte. Dann schlabberte er ihr
mit der Zunge übers Gesicht, drehte sich um, traf Dagmar dabei mit dem Schwanz,
warf sie fast um und rannte davon.
    »Mit wem redest du,
Dagmar?«, fragte Morfyd, die hinter ihr herausgekommen war.
    »Mit einem Gott«,
antwortete Dagmar schlicht.
    Morfyd machte auf dem
Absatz kehrt, marschierte wieder hinein und murmelte: »Angeberin.«
     
    Éibhear holte seine
Schwester ein und zog sie am Ärmel ihres Kleides. Sie drehte sich mit einer
hochgezogenen Augenbraue und missbilligend geschürzten Lippen zu ihm um, bevor
er überhaupt ein Wort sagen konnte.
    »Sei nicht mehr sauer
auf mich, Keita«, bat er. »Ich kann es nicht leiden, wenn du sauer auf mich
bist.«
    »Hast du dich bei Izzy
entschuldigt?«
    »Nein.« Er
verschränkte die Arme vor der Brust und wusste, dass er eine Schnute zog, aber
es war ihm egal. »Und das tue ich auch nicht. Sie ist verrückt! Lässt sich nichts sagen!«
    » Sie lässt sich nichts sagen?«
    »Du weißt schon, dass
du schon viel länger meine Schwester bist als ihre Tante,
oder? Bedeutet das denn in dieser Familie gar nichts?«
    »Natürlich nicht.«
Keita ließ ihn stehen, und Éibhear starrte zu Boden. Das war unerträglich.
Seine Brüder sagten ihm ständig: »Du hättest Celyn umbringen sollen, als du die
Gelegenheit dazu hattest, du Idiot«, und Morfyd hätschelte ihn und sagte ihm:
»Alles wird gut, Liebes. Mach dir keine Sorgen.« Alle erwarteten Reaktionen von
ihm, aber erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er die Reaktionen seiner
gesamten Sippe brauchte, inklusive Keitas direktem, aber gerechtem Rat. Dass
sie jetzt wütend auf ihn war, ohne mit ihm zu reden oder ihm zu sagen, wie er
ihrer Meinung nach mit allem umgehen sollte, war zu viel. Vor allem, weil Keita
die Einzige seiner Geschwister war, die ihn nicht behandelte, als sei er dumm
oder aus Zucker.
    Éibhear hörte etwas
über den Boden kratzen, und als er den Kopf hob, sah er, wie Keita einen Stuhl
zu ihm herüberzog.
    »Ist das nicht Annwyls
Thron?«, fragte er und sah sich um, ob das jemanden stören könnte.
    »Ich leihe ihn mir
nur.« Keita stellte den Thron vor Éibhear hin und stieg auf den gepolsterten
Sitz. Jetzt, wo sie auf Augenhöhe waren, legte sie ihm die Hände auf die
Schultern. »Du weißt, dass ich dich lieb habe, oder, kleiner Bruder?«
    »Ich glaube schon.
Aber es wäre nett, es zu hören.«
    Keita lächelte, und
Éibhear spürte Erleichterung bei diesem Anblick. »Es wird vielleicht einige
Zeit dauern – du bist lächerlich stur wie der Rest dieser Familie –, aber ich
weiß, dass du das eines Tages wieder in Ordnung bringst. Bis dahin« – sie
schlang ihm die Arme um den Hals und umarmte ihn fest – »denk daran, dass meine
Liebe und Treue immer dir gehören.«
    »Uff. Danke, Keita.«
    Sie neigte sich zurück
und richtete einen Finger auf ihn. »Aber wenn du grob bist, kleiner Bruder,
werde ich nicht zögern, dich einen Dummkopf zu nennen!«
    Diesen Teil kannte
Éibhear schon.
    »He, du dumme Kuh!«,
schrie Annwyl durch den Saal. »Was, verflucht noch mal, machst du mit meinem
Thron?«
     
    Ragnar starrte seinen
Bruder und seinen Vetter mit leicht offenem Mund an.
    »Wieso schaust du
so?«, fragte Vigholf. »Du hast gesagt, dass wir es tun sollen.«
    »Du hast sogar eine
Idee gehabt«, warf Meinhard ein.
    »Ich dachte, ihr zwei
macht Witze! Habt ihr euren verdammten Verstand verloren?«
    »Wir wollten nur
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