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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling
Autoren: Jason Dark
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holte Luft. Sie atmete saugend, und sie hörte sich dabei sogar stöhnen. Sie hatte das Gefühl, auf der Treppe liegend wegzuschwimmen. Sie war da und trotzdem fort. Alles war anders geworden. Ihre normale Welt hatte sie verlassen.
    Noch schwebte das Gesicht über ihr. Weit stand der Mund offen. Sie schaute auf die Zähne und alles andere in der Umgebung verschwamm. Für Lorna wurden sie riesengroß und schienen sich in Lanzen verwandelt zu haben.
    Eine Hand drehte ihren Kopf so, dass die linke Halsseite freilag. Genau das war für den Blutsauger wichtig. Fast hatte Lorna darauf gewartet.
    Dann erfolgte der Biss!
    Sie hörte zugleich das Stöhnen des Vampirs. Die dünne Haut an ihrem Hals spannte sich für einen Moment. Sie wartete auf den Schmerz, doch der kam nicht.
    Es war nur ein kurzes Stechen, dann lag der Druck des Gesichts auf ihrem Hals. Der Mund des Blutsaugers zog sich zusammen. Zugleich spürte sie, wie das Blut aus den Adern strömte und vom Mund des Unholds aufgefangen wurde.
    Er trank. Er schluckte. Er saugte. Er stöhnte dabei, und er bewegte sich unruhig auf dem Körper der Frau, als wäre er dabei, in einen stark erotisierten Zustand zu gelangen.
    Lorna nahm es hin.
    Sie setzte ihm keine Gegenwehr entgegen. Sie war wie eine Puppe. Ihre eigenen Gefühle wurden gelöscht. Es gab nur noch den Blutsauger und das Rauschen in ihrem Kopf. Alles Leben in ihr wurde ausgesaugt. Blut floss. Sie hörte das Schmatzen des Saugers und auch zwischendurch sein Stöhnen.
    Er war zufrieden. Nichts Besseres hätte ihm passieren können.
    Lorna schwamm weg. Zwar lag sie noch rücklings auf der Treppe, aber sie spürte den Druck der Stufenkanten nicht. Alles in ihr war so leicht geworden.
    Das Leben floh aus ihrem Körper. Sie glitt hinein in den anderen Zustand. Sie starb, aber sie würde leben. Tot und nicht tot zugleich. Darüber machte sie sich keine Gedanken. Sie hätte den Zustand auch nicht beschreiben können. Ihr war nur klar, dass das Leben vorbei war. Sie fand es nicht einmal schlimm. Die neue Existenz wartete auf sie, auch wenn sie mit einem Schleier begann, der sich vor ihre Augen legte, so dass sie nur wenig sah.
    Das Rauschen im Kopf blieb. Der Druck des Körpers ebenfalls. Aber zugleich fühlte sie sich so leicht, beinahe schon glücklich. Sie stand auf der Schwelle zur anderen Existenz, und dann überschritt sie diese auch.
    Jordan hatte es bis zum bitteren Ende durchgezogen. Er hatte es tun müssen. Seine Gier war zu stark gewesen. Andere Vampire ließen sich Zeit. Sie holten ihre Opfer, bissen nur einmal zu und hatten sie schon durch diesen einen Biss abhängig gemacht. Dann sehnten die Gebissenen die Dunkelheit der Nächte herbei, um erneut den Besuch empfangen zu können.
    Sie siechten langsam dahin, bis ihr Blut im Körper des anderen steckte.
    Bei Jordan war es anders. Er nahm selten seine Nahrung auf. Wenn, dann war es die volle. Dann war er satt. Dann konnte er wochenlang ohne Blut zu trinken auskommen.
    Das musste auch hier so sein. Wenn sich die günstige Gelegenheit ergab, würde er wieder trinken. Wenn nicht, konnte er auch lange genug ohne das Blut auskommen.
    Lorna Hurland lag noch immer auf der Treppe, als sich der Vernichter aufrichtete. Sein Gesicht sah jetzt anders aus, weil Blut seine Lippen bedeckte.
    Die Frau lag noch immer auf der Treppe. Sie war nur durch den Druck des anderen Körpers ein wenig zur Seite gerutscht. Sie bewegte sich nicht mehr. Ihr Mund stand offen wie zu einem letzten Schrei. Den hatte sie nicht mehr abgeben können.
    Der Killer leckte auch das Restblut von seinen Lippen weg. Er starrte auf die Frau nieder, als er seine Hand unter den Mantel schob, um nach der Waffe zu greifen.
    Es war sicherer, wenn er sie tötete. Aber mit einer normalen Kugel? Der Griff zur Waffe war mehr ein Reflex gewesen. So würde er sie nicht umbringen können.
    Der Stich durch ein Vampirherz. Gepfählt mit einem zugespitzten Eichenpflock. Den Kopf abschlagen. Grelles Sonnenlicht. Fließendes Wasser. Knoblauch. Ein Messer aus Silber. Kugeln aus Silber. Das alles waren Möglichkeiten.
    Er besaß keine der Waffen, also würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als den Kopf vom Körper zu trennen. Er wollte nicht, dass etwas von ihm zurückblieb. Er hätte die Frau auch normal durch einen Schuss töten können, doch bei ihrem Anblick hatte ihn einfach die Gier übermannt. Er musste so vorgehen, dass die Polizei einige Rätsel zu lösen hatte. Ein Verdacht sollte nicht auf ihn fallen. Wobei er
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