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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling
Autoren: Jason Dark
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und musste mich zusammenreißen, um keine Reaktion zu zeigen, die möglicherweise in einem Lachen geendet hätte.
    Das also war Draculas Darling, zugleich der Vernichter und jemand, der schon seit Jahrhunderten lebte.
    Genau danach sah er nicht aus. Sein Haar war nicht echt. Die Farbe war nicht echt. Auf seinem Kopf saß eine Perücke, und die hatte sich leicht verschoben. Nur nicht so stark, als dass das echte Aussehen zum Vorschein gekommen wäre.
    Und auch das Gesicht sah anders aus. Verschoben. Die Haut saß nicht so wie sie eigentlich hätte sitzen müssen. Sie wirkte irgendwie verschoben, als hätte jemand an ihr gezerrt und sie nicht wieder richtig hingezupft.
    Es war komisch, aber ich wollte mich von dem Anblick nicht zu stark ablenken lassen. Außerdem war er gefährlich genug, denn er hielt mich in Schach.
    Aber wir standen sehr dicht beisammen. Seine Blicke verfolgten die Bewegung meines rechten Arms, den ich halb erhoben hatte und ihn dann nach hinten gleiten ließ, um an meine Schulter zu gelangen, wo die Kette meine Haut berührte.
    »Was ist es?«, fragte er.
    Ich grinste ihn kalt an. »Du wirst es gleich sehen, Jordan. Keine Sorge.«
    Möglicherweise hatte ich zuviel gesagt oder das Falsche, denn seine Reaktion gefiel mir nicht. Er schüttelte plötzlich den Kopf. »Nein, lassen wir das. Fass nicht hin!«
    Schoss er?
    Ich schlug zu!
    Es war der beste Augenblick. Dicht standen wir zusammen, und durch meine Bewegung war er noch abgelenkt worden. Die Hand hämmerte gegen seine Waffe. Der Schlag war so hart geführt worden, dass er sie verlor. Sie polterte auf den Boden. Darauf hatte ich nur gewartet. Jetzt griff ich ihn an.
    Beide Hände hatte ich frei. Sie schossen auf ihn zu, und meine gekrümmten Finger krallten sich in seinem Gesicht fest. Ob ich noch eine Schrecksekunde erlebte, wusste ich nicht, denn was sich dann tat, nahm mein gesamtes Denken in Anspruch. Meine Finger waren durch die Haut geglitten. Sie hatten sie regelrecht zerrissen und zerstört, und dann zerrte ich meine Hände nach unten.
    Die Haut machte die Bewegung mit!
    Sie ließ sich abreißen wie nasse Pappe. Darunter kam das wahre Aussehen des Vampirs zum Vorschein, und jetzt war mir auch klar, woher der Gestank stammte.
    Das gesamte Gesicht des Blutsaugers war nur eine braungraue, stinkende Masse, in der sich zwar die Nase, der Mund und auch die Augen abzeichneten, aber auch weiße Würmer durch das dunklere Zeug liefen. Ein verwester Vampir, der trotzdem noch lebte, der sich eine künstliche Haut geschaffen hatte, die zwischen meinen Fingern klebte.
    Ich schleuderte die Reste weg. Aus seinem Mundloch drang ein tiefes Stöhnen. Die Zunge erinnerte an ein Stück Baumrinde, und ich war überzeugt, dass sich unter der Kleidung ein Körper verbarg, der ebenso wie das Gesicht aussah.
    Ich hatte auch seine künstlichen Haare mit abgerissen. Er stand wirklich als Monster vor mir. Als ein Vampir, der nur durch seine hellen und langen Eckzähne als solcher zu erkennen war. Er hatte Blut getrunken, aber das Blut hatte ihm keinen normalen Körper zurück gegeben. Es sorgte nur dafür, dass er nicht vermoderte. Bei genauem Hinsehen waren in seinem Gesicht oder in der Masse neben den weißen kleinen Würmern auch die dunkleren, mit Blut gefüllten Bahnen zu erkennen.
    Sein Anblick war ekelhaft. Ich konnte verstehen, dass er sich vor den Menschen versteckte und sich ein zweites Aussehen gegeben hatte.
    Gab er auf?
    Nein, nie! Das hätte ich von einem Vampir auch nicht erwartet. Er kämpfte bis zum Letzten. Einer wie er versuchte immer, an das Blut eines Menschen zu gelangen.
    Meine Waffe lag am Boden. Genau darin sah er seinen Vorteil. Und er warf sich mir entgegen...
    ***
    Es war wieder wie im Western. Der Kampf Mann gegen Mann. Wobei ich nicht gegen einen Mann fightete, sondern gegen ein Monstrum, das Jahrhunderte überlebte hatte. Wobei ich gern gewusst hätte, woher dieses Wesen gekommen und wie es entstanden war.
    Ich war auf den Angriff gefasst gewesen und drehte mich nur ein wenig zur Seite. So stieß der Blutsauger gegen meine rechte Schulter und geriet dabei durch den Aufprall in eine Drehung, was ich genau so hatte haben wollen.
    Ich drückte meine Hände in den Stoff am Rücken und fühlte keinen harten Widerstand. Der Körper musste aus der gleichen Masse bestehen wie das Gesicht.
    Die Wucht des Stoßes konnte Jordan nicht ausgleichen. Er prallte gegen das Geländer, beugte sich unfreiwillig darüber hinweg und es sah so aus, als
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