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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling
Autoren: Jason Dark
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ein Vampir?«
    »Ja!«
    »Sie wissen über Vampire Bescheid, Mister Unbekannt?«
    »Nicht so gut wie Sie.«
    »Kann ich mir denken. Ihnen dürfte allerdings bekannt sein, dass Vampire sich auf eine besondere Art und Weise ernähren. Sie leben vom Blut ihrer Opfer und...«
    »Stopp!« Der Maskierte hob die Hand. »Woher sich Jordan das Blut geholt hat, weiß ich nicht. Jedenfalls nicht von seinen Opfern. Die hat er stets durch gezielte Schüsse hingerichtet. Er hat niemanden in einen Blutsauger verwandelt. Er war nur so gut wie unbesiegbar. Auch wenn das Opfer sich wehrte, es hatte keine Chance. Oder haben Sie schon einen Vampir mit normalen Waffen erledigt?«
    »Das wohl nicht«, gab Suko zu.
    »So ist es auch mit Draculas Darling gewesen. Er war der perfekte Vernichter. Für normale Menschen unbesiegbar. Deshalb konnte man ihn auch nicht fassen. Er war unser Trumpf. Unser As in diesen oft perfiden Spielen. Als wir ihn nicht mehr brauchten, haben wir ihn das wissen lassen. Aber jetzt ist eine gewisse Angst in bestimmten Kreisen der Firma zurückgekehrt. Wenn die Ausputzer reden oder versuchen wollen, uns durch ihr Wissen zu erpressen, liegen die Dinge ganz anders. Da müssen wir in die Offensive gehen.«
    »Wir sollen ihn also stellen«, sagte ich.
    »Ja, das dachten wir uns.«
    Als hätten wir uns abgesprochen, schauten Suko und ich gleichzeitig Sir James an.
    »Es ist ein Auftrag«, sagte er. »Und es ist ihre Aufgabe oder Job, Vampire zu jagen.«
    »Das stimmt leider«, gab ich zu. »Aber von einem Jordan habe ich noch nie gehört.«
    »Wir haben ihn auch sehr geschützt!«, erklärte der Maskierte.
    »Da fragt man sich natürlich, wo wir ihn finden können«, nahm ich den Faden wieder auf.
    Trotz der Dunkelheit waren mir die ganze Zeit über die kalten Augen in den Schlitzen aufgefallen. »Ich werde Ihnen helfen«, sagte der Mann.
    »Da bin ich aber froh.«
    Er überhörte meinen Sarkasmus, griff in die Innentasche seines Mantels und holte eine Plastikhülle hervor. Deren Inhalt bestand aus einem Blatt.
    Er reichte uns die Hülle rüber, hielt sie dabei allerdings noch fest. »Was Sie gleich in den Händen halten werden, ist ein verdammt brisantes Material. Ich hoffe, Sie wissen dies zu schätzen. Sollten Sie den Fall lösen, wird die Liste vernichtet. Sir James persönlich wird dafür die Verantwortung übernehmen.«
    Der Angesprochene sagte nichts. Ich aber nahm dem Maskierten die Hülle aus der Hand.
    Er nickte uns zu. »So, das wäre alles. Ihr Chef weiß, wie er mich erreichen kann. Sollte es Probleme geben, kann ich Ihnen nur bedingt zur Seite stehen. Denken Sie immer daran, dass das, was wir hier besprochen haben, offiziell nicht existiert.«
    Damit hatte der Mann genug gesagt. Er nickte uns zu, drehte sich weg und sagte noch zum Abschied: »Man wird Sie wieder zum Yard fahren. Und viel Glück bei Ihrer Aufgabe.«
    Sekunden später war er nur noch Erinnerung. Wir hörten, dass der Motor angelassen wurde, dann rollte die Stretch-Limousine langsam an.
    »Nun wissen Sie Bescheid«, sagte Sir James. »Und Sie kennen auch Ihre neue Aufgabe.«
    Ja, das wussten wir. Glücklich oder zufrieden fühlten wir uns beide nicht. Man hatte uns etwas aufgetragen, das uns nicht schmeckte. Wir sollten nicht nur Kastanien aus dem Feuer holen, sondern den Dreck wegfegen, den andere hinterlassen hatten. Auf der anderen Seite konnten wir uns damit trösten, dass der Maskierte noch so etwas wie ein Gewissen hatte. Er war derjenige gewesen, der die Aktion mit ins Leben gerufen hatte und nun kalte Füße bekam oder tatsächlich spürte, das hier etwas falsch gelaufen war. So versuchte er im letzten Augenblick zu retten, was noch zu retten war.
    Sir James sah ebenfalls nicht glücklich aus. Das war eine Situation, die ihm nicht behagte. Nur konnte er sich aus ihr nicht herauswinden. Auch ein Mann wie er unterlag gewissen Zwängen. Er bewegte seinen Arm, fand einen Schalter und schaltete das Licht hier im Rückraum ein. Er schob seine Brille zurecht und blickte uns durch die dicken Gläser an.
    »Wenn Sie mich jetzt nach dem Namen des Besuchers fragen, so werde ich Ihnen den nicht nennen, meine Herren. Ich kann verstehen, dass Sie frustriert sind, aber denken Sie einfach daran, dass Sie einen Vampir jagen und Menschenleben retten können.«
    »Ja«, sagte ich spöttisch, »Draculas Darling.«
    » Ich habe ihm den Namen nicht gegeben, John. Er scheint aber in diesem Fall zu passen. Sie wissen selbst, dass Geheimdienstleute für ihre
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