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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love
Autoren: Syrie James
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überraschtes, klägliches Lachen aus. „Du kannst es nicht?“
    „Nein. Ich kann kein Vampir werden.“
    „Ich fürchte, du hast keine Wahl, meine Liebste. Es sei denn“, fügte er hinzu, und ein gefährliches Blitzen kam in seine Augen, „du hast die Absicht, mich umzubringen.“
    „Ich würde dir nie etwas Böses wünschen, Nicolae.“
    „Dann ist dein Schicksal besiegelt, Mina. Dir bleibt nichts anderes übrig.“
    „Aber ich habe doch eine andere Wahl.“
    „Oh? Und welche?“
    Ruhig erwiderte ich: „Ich gehe einfach zu den anderen zurück und überzeuge sie davon, dass das Vampirgift noch in meinen Adern weiterlebt, obwohl Dracula tot ist und trotz der Theorien des Professors über befreite Seelen. Und ich werde die Männer anweisen, mich zu töten.“
    „Dich zu töten?“ Dracula hieb so heftig mit der Faust auf das Klavier, dass das Instrument widerhallte wie eine mächtige Totenglocke und der polierte schwarze Holzdeckel in Dutzende von Splittern zersprang, die durch die Luft flogen. „Bist du von Sinnen?“
    „Begreifst du nicht? So werden wir beide frei.“
    „Nein!“, brüllte er. „Ich werde es nicht zulassen, dass diese Schlächter Hand an dich legen!“
    „Es ist meine Entscheidung. Meine Wahl. Es ist das, was ich will.“
    Nun packte er mich und funkelte mich wütend an. „Mina, hast du eine Vorstellung davon, was ich deinetwegen durchgemacht habe? Wenn du stirbst, dann nur durch meine Hand, um erneut geboren zu werden. Ich habe vierhundert Jahre gewartet, bis ich dich gefunden habe! Ich gebe dich jetzt nicht auf!“ Als sein Blick sich tief in meine Augen senkte, hörte ich den nächsten Gedanken, der ihm wie ein Blitz durch den Kopf schoss: Dieser Schwächling von einem Ehemann wird sie niemals haben, und auch nicht das Kind, das sie in ihrem Schoß trägt!
    Ich erstarrte.
    Ich blickte ihn unverwandt an.
    Hatte ich seine Gedanken richtig gehört?
    Hatte er gerade gesagt ..., dass ich ein Kind im Schoß trug?
    Ein Kind ...?
    Sofort begriff ich. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Hatte die alte Zigeunerin das gemeint, als sie sagte, mein Körper veränderte sich? Alle Symptome, die ich in den letzten beiden Wochen gezeigt hatte - die außerordentliche Müdigkeit, das Frieren und die Schwindelanfälle, der Appetitmangel und die Übelkeit -, hatte mich all das nicht gequält, weil ich mich in einen Vampir verwandelte, sondern weil ich schwanger war?
    Ich konnte ihm die Antwort an den Augen ablesen, hörte die Wahrheit in seinen Gedanken, als Schuldbewusstsein und ungeheure Enttäuschung über seine Züge huschten. Er ließ meine Arme los und trat von mir zurück.
    Aber warte, überlegte ich. Was war mit dem geweihten Kreis, den ich nicht überschreiten konnte? Was hatte das zu bedeuten? Plötzlich wurde mir klar, dass ich niemals auch nur versucht hatte, einen Schritt über einen der beiden Schutzkreise des Professors hinweg zu tun, ehe sie nicht unterbrochen waren. Ich hatte mich zu sehr gefürchtet!
    In plötzlicher Verwunderung und Fassungslosigkeit sanken mir die Hände in den Schoß. „Du wusstest es?“, rief ich entsetzt. „Du wusstest es und hast nichts gesagt? Du wolltest mich ermorden, mich in ein Ungeheuer verwandeln und mich hier als deine Braut bei dir behalten - obwohl ich überhaupt nicht infiziert bin, sondern lediglich ein unschuldiges Kind unter dem Herzen trage?“
    Er schaute mich zögernd an. „Mina, mein Blut fließt immer noch durch deine Adern. Du kannst immer noch ein Vampir werden, das kann nur die Zeit klären. Und wenn das so ist, dann wird dieses Kind niemals zu Welt kommen und seinen ersten Atemzug tun. Ich habe dich nur beschützt.“
    „Wovor beschützt?“, rief ich voller Wut. „Vor der Möglichkeit, Mutter zu werden? Vor der Freude, ein Leben zu leben, nach dem ich mich seit meiner Kindheit als mutterlose Waise gesehnt habe? Mein Gott! Wie konntest du nur? Du sagst, dass du mich liebst, aber das hast du niemals wirklich getan!“
    „Gerade weil ich dich liebe, Mina, habe ich ...“
    „Nein! Du liebst niemanden außer dir selbst. Du denkst nur daran, was du willst! Das ist keine Liebe. Das ist Selbstsucht. Und was du getan hast, ist einfach nur böse!“
    „Mina ...“
    Nun kam mir ein anderer Gedanke: „Mein Gott! Mein Gott ... Ist irgendetwas daran wahr gewesen?“
    „Ist irgendetwas woran wahr gewesen?“
    „An allem, was du mir erzählt hast. Deine traurige Lebensgeschichte, all die Erklärungen und Entschuldigungen für jeden
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