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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love
Autoren: Syrie James
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abscheuliche Lüsternheit der Vampirfrauen nicht vergessen, die Dr. van Helsing und ich umgebracht hatten. Noch viel weniger konnte ich meinen eigenen wollüstigen Albtraum vergessen, als ich mich beinahe am Professor vergangen hatte. Und was war mit den schrecklichen Verbrechen, die Dracula verübt hatte, als er gerade zum Vampir geworden war? Er hatte seine eigene Frau und sein Kind und unzählige andere Menschen umgebracht!
    „Mein Bruder hat mich gemacht“, erwiderte er rasch auf meine unausgesprochenen Gedanken. „ Ich werde dich machen. Du wirst anders sein, und außerdem werde ich dich anleiten.“
    „Was ist, wenn es dir nicht gelingt?“
    „Es wird mir gelingen.“
    Ich konnte seine Gewissheit nicht nachempfinden. „Wo werden wir leben?“
    „Hier, dort, wo immer du möchtest.“
    „Überall, nur nicht in England. Wir könnten niemals nach England zurückkehren.“
    „Das wäre unklug.“
    „Ich nehme an, wir müssen sonnige Länder meiden.“
    „Das mache ich im Allgemeinen.“
    „Und wo wir auch hingehen, müssen wir zwei riesige Kisten mit Erde mit uns herumschleppen, um ... um uns darin auszuruhen. Und wir müssen diese Kisten mit unserem Leben verteidigen.“
    „Ja, und nun, da du in meinem Heimatland zum Vampir wirst, ist alles weitaus einfacher. Wir können zusammen auf der Erde Transsilvaniens schlafen.“
    Irgendwie gefiel mir dieser Gedanke nicht so gut wie ihm. „Erzähle mir von unserer ... Ernährung. Wovon werden wir leben?“
    „Wenn wir auf Reisen sind, haben wir die Auswahl unter Unmengen von Menschen. Während wir zu Hause sind, wären da die Tiere des Waldes und gelegentlich Fremde auf der Durchreise.“
    Ich dachte an den Traum der Nacht zuvor, an jenen schmerzlichen Durst und den Ekel, den ich verspürt hatte, nachdem ich einem Vogel das Leben ausgesaugt hatte. Würde ich mich jemals dazu überwinden können, mich von einem lebenden Tier zu ernähren? Wie würde es sein, mich über ein menschliches Wesen herzumachen und sein Blut zu saugen? Mir grauste bei dem Gedanken.
    „Es wird dir zur zweiten Natur werden“, sagte Dracula.
    Verwirrung überkam mich. Wollte ich wirklich in alle Ewigkeit als ein Wesen leben, das nach dem Blut anderer dürstete und das dieses Blut benötigte, um zu existieren? Was wäre, wenn ich nicht lernen würde, mit dem Saugen aufzuhören, ehe mein Opfer tot war? Ich erinnerte mich auch an die Angst, die der Professor und ich in den Augen der Zigeuner und der anderen Menschen auf unserer Reise nach Transsilvanien wahrgenommen hatten. Wie sie sich bekreuzigt hatten und sich mit einem Zauber gegen den bösen Blick zu schützen versuchten. Wie würde es sein, wenn einen alle Welt fürchtete und mied, von nun an bis in alle Zeit? Wie würde es sein, nie wieder Essen zu mir zu nehmen? Nie wieder die Wärme des hellen Sonnenlichtes auf dem Gesicht und auf den Schultern zu genießen? Nie wieder mein eigenes Spiegelbild zu sehen? Konnte ich auf immer in dieser einsamen Burg glücklich sein? Wenn wir Transsilvanien verließen, würden wir die Ewigkeit damit zubringen, ständig fortzulaufen und uns zu verbergen?
    Ich liebte Dracula. Aber wollte ich für immer und alle Zeit seine untote Braut werden?
    An seinem besorgten Blick konnte ich ablesen, dass er meine Gedanken verstanden hatte.
    „Mina“, sagte er leise, „nur die Furcht bringt diese Gedanken hervor. Sie werden dich nicht mehr plagen, wenn du erst auferstanden bist.“
    „Das macht mir ja die meiste Angst. Der Gedanke, dass ich ein Wesen ohne jegliches Gewissen werde ... Das könnte ich nicht ertragen.“
    „Willst du sagen, dass ich kein Gewissen hätte?“
    „Nein. Aber du hast doch selbst gesagt, dass du Jahrhunderte gebraucht hast, um .... um die Selbstbeherrschung zu erlangen, die du nun besitzt. Deine eigenen Schwestern konntest du nicht zügeln! Welchen Beweis hast du dafür, dass du mich unterweisen und steuern kannst?“
    „Ich sorge dafür, dass es geschieht.“
    Ich erhob mich von dem Klavierschemel und stellte mich vor ihn hin, während ich aus tiefster Seele seufzte. „Nicolae, ich kann dir nichts vormachen. Du kennst jeden meiner Gedanken und alle meine Gefühle. Du weißt, wie sehr ich dich liebe. Und du weißt auch, wie sehr ich von Anfang an damit gerungen habe. Ich dachte, ich könnte die Vorstellung von einer ewigen Zukunft mit dir akzeptieren, aber nun, da sie näher rückt und wirklich ist ...“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht.“
    Dracula stieß ein
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