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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber
Autoren: authors_sort
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Zeit haben, um alles zu analysie-ren. Jetzt tobte vor dem Zelt ein Kampf, und sobald ich wieder aufrecht stehen konnte, musste ich nach draußen gehen und helfen. Aber noch während ich daran dachte, stellte ich fest, dass es draußen zwar ziemlich laut war, aber keine Kampfgeräusche mehr erklangen und diese schon vergangen waren, während ich noch mit Jadeauge und dem Fluch rang.
    Jadeauge.
    Ich setzte dazu an, mich hinzuknien und nach dem Magier zu sehen, aber in diesem Augenblick rollte er von Oreg herunter. Einen Augenblick machte ich mir Sorgen, denn in meinem derzeitigen Zustand hätte mich auch ein Kätzchen umwerfen können, aber Jadeauge blieb schlaff liegen, und Oreg setzte sich hin.
    Er sah sich um, eine Hand am Kopf. Sein erster Blick galt dem Fluch, der zweite Jadeauge, dann sagte er: »Ich hab den ganzen Spaß verpasst, wie? Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich zugelassen habe, dass er mich von hinten niederschlug.«
    »Ebenso wenig wie ich«, stimmte ich zu, immer noch auf den Stab gestützt. »Wir müssen nachsehen, was da draußen passiert.« Ich deutete vage zur Zelt-klappe. »Aber erst sollten wir dafür sorgen, dass Jadeauge nichts tut, was wir bedauern würden, wenn er aufwacht. Es muss hier irgendwo ein Seil geben. Da ich ein wenig angeschlagen bin - immerhin habe ich nicht die ganze Aufregung verschlafen wie andere hier -, fällt diese Aufgabe wohl dir zu.«
    »Jadeauge?«, fragte Oreg nachdenklich. Seine rechte Hand bewegte sich, er nahm das Messer aus dem Gürtel und hatte es schon über Jadeauges Kehle gezogen, bevor ich ein verspätetes »Nein!« heraus-würgen konnte.
    Dann stand er auf und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an - oder vielleicht kniff er sie auch nur wegen der Kopfschmerzen zusammen. »Ich habe deine Albträume gehört«, sagte er. »Ich konnte nicht zulassen, dass er lebt - und ich habe ihm einen gnä-digeren Tod gegeben, als er verdient hat.« Um das Thema zu wechseln, zeigte er auf den Fluch. »Was hast du mit dem da vor?«
    »Ich will damit nichts zu tun haben«, sagte ich ziemlich entschlossen für jemanden, der ohne den Stab mit Farsons Fluch umgefallen wäre.
    »Wartet, bis sie herauskommen«, erklang nun Haverness’ Stimme vor dem Zelt. »Zauberer sollte man nicht unterbrechen.«
    Oreg und ich wechselten einen Blick. Wie auch immer es unserer Gruppe ergangen sein mochte, offenbar hatten wir unerwartet Verstärkung erhalten.
    Schwer auf den Stab gestützt, verließ ich das Zelt.
    Eine schwache Spur von Licht im Osten sagte mir, dass während meines Kampfs gegen den Fluch einige Zeit vergangen sein musste. Im Dunkel des frühen Morgens leuchtete der Edelstein wie eine Faust voller Zwergensteine, und in seinem Licht erkannte ich, dass Haverness ein kleines Heer mitgebracht hatte.
    Ich sah mich nach Tisala um, entdeckte aber als Ersten Kellen. Er stand Oreg und mir auf Schwertlänge gegenüber, die Waffe gezogen, Rosem zu seiner Rechten. Haverness wartete hinter ihm, und dann endlich erspähte ich Tisala an seiner Seite, zerschlagen, aber lebendig. Die anderen wurden von der Dunkelheit verborgen, aber es schien viele von ihnen zu geben. Als ich mich umschaute, erkannte ich, dass sie das Zelt umstellt hatten.
    Sie hatten offenbar die halbe Nacht auf das Ergebnis des Kampfs in Jakovens Zelt gewartet. Mich und Oreg zu sehen, beruhigte Kellen nicht. Ich fragte mich, auf welches Ergebnis er gehofft hatte.
    »Sire«, sagte ich, aber ohne mich zu verbeugen, weil ich fürchtete, mich dann nicht mehr aufrichten zu können. »Ich hatte Euch nicht hier erwartet.«
    »Ja«, antwortete er. »Ich dachte mir schon, dass wir Euch überraschen würden. Es war Garranon, der uns misstrauisch machte - habt Ihr wirklich angenommen, ich würde glauben, dass er nach dem Angriff auf Buril auf die Jagd gehen würde?«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber wir brauchten genügend Vorsprung, um Jakoven zu erwischen, bevor er von Eurer Anwesenheit hier wusste. Wir mussten ihn überraschen, bevor er den Fluch noch einmal einsetzen konnte.« Ich nickte zu dem Stab hin, und schon diese Bewegung brachte mich ein wenig ins Schwanken.
    »Tatsächlich?«, fragte Kellen leise. »Oder habt Ihr eine Gelegenheit gesehen, die Macht zu ergreifen?«
    »Kellen macht sich Gedanken, dass Jakovens Sturz eine gute Gelegenheit zum Wiedererwecken alter Traditionen sein könnte«, erklärte Haverness mit sorgfältig neutraler Stimme. »Die Hurogs sind die Letzten aus der alten königlichen Familie
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