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Drachentau

Drachentau

Titel: Drachentau
Autoren: Paula Roose
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keine Drachenflüge, um glücklich zu sein. Ich brauche dich. Dich allein.«
    »Du machst mich glücklich, Rosa.« Und Bodo zog seine Rosa fest in seine Arme und fühlte, dass der Drache jetzt endgültig aus ihrem Leben verschwunden war.
    Und noch andere Herzen sollten in dieser Nacht zueinanderfinden. Mischa begleitete Emilia nach Hause. Vor der Hütte nahm er ihre Hand und führte sie sanft an seine Lippen. »Emilia, meine Liebste.«
    Sie schaute ihn mit großen Augen an.
    »Emilia, ich weiß, dass du dein ganzes Leben lang Jakob geliebt hast und dass du niemals aufhören wirst, ihn zu lieben. Auch ich habe meine Barbara geliebt und werde niemals damit aufhören.«
    Emilia nickte. »Ich weiß, Mischa.«
    »Aber die beiden sind nicht mehr bei uns, und wenn es gut geht, haben wir noch einige Jahre zu leben.« Er machte eine Pause und schaute Emilia in die Augen. »Du bist die schönste, warmherzigste und klügste Bärin, die ich kenne. Ich möchte diese Jahre mit dir verbringen. Ich liebe dich, Emilia.«
    Emilia senkte den Kopf. Mischa legte seine Hand unter ihr Kinn und hob es zärtlich an. Sie hatte Tränen in den Augen.
    »Was sagst du? Habe ich dich zu früh gefragt? Bist du noch nicht so weit? Hätte ich noch warten sollen? Ich kann warten. Wenn es sein muss, den Rest meines Lebens.«
    Emilia lächelte und schüttelte den Kopf. »Es soll doch wohl nicht mein Schicksal sein, dass die Männer, die ich liebe, immer bis an ihr Lebensende warten, bevor sie mich heiraten wollen?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Mischa und kniete vor Emilia nieder. »Dann frage ich dich jetzt: Willst du meine Frau werden?«
    Emilia brannte das Herz. »Ja, das will ich, Mischa«, sagte sie und sank auf ihre Knie zu ihm hinunter in seine Arme. Er küsste sie lange. Sie fühlte seine starken Arme um sich und das Alleinsein hatte endgültig ein Ende.

Drachentau
    Rauch stieg aus Jakobs Hütte. Bernhard kam aus dem Wald und ging mit großen Schritten darauf zu. Er hatte sie bezogen und alle Versuche Mischas, ihn in eine größere Hütte näher am Dorf umzusiedeln, erfolgreich abgewehrt. Nur das Grundstück vergrößerte er. Gerade eben um so viel, wie notwendig war, um die Forstgeräte unterzubringen. Er lebte allein, so wie er es gewohnt war und gerne tat.
    Einmal die Woche kam Letizia zu Besuch und kochte für sie beide. So auch heute. Sie stand in Bernhards Hütte am Herd und ließ es brutzeln, kochen und backen.
    »Grüß dich, große Schwester, schön, dass du da bist. Das duftet ja lecker. Was gibt es denn?« Bernhard legte den Arm um Letizias Schulter und versuchte einen Blick in die Töpfe zu ergattern.
    »Finger weg. Du musst dich noch gedulden«, antwortete sie lachend. »Du kommst gerade recht. Es sind keine Eier mehr da, obwohl du so viele Hühner hast.«
    »Ich habe ein paar Hühner brüten lassen.«
    »Ach so ist das. Na, dann musst du wohl zu Hühner-Emma gehen und Eier besorgen.«
    Bernhard verdrehte die Augen. »Nicht ernst gemeint, oder? Willst du mir die Laune verderben?«
    Letizia schüttelte den Kopf. »So schlimm ist sie nun auch wieder nicht. Du wirst es überstehen und hinterher mit einem köstlichen Kuchen belohnt werden.«
    Bernhard griff den Korb. »Wenn das so ist, dann mach ich mich mal auf den Weg.«
    »Beeil dich, ich bin hier bald fertig.«
    Bernhard grinste. »Da kannst du Gift drauf nehmen.«
    Die Ladenglocke kündigte Bernhards Besuch in Emmas Laden an. Doch heute war er nicht allein im Verkaufsraum. Vor dem Tresen stand eine zierliche Bärin mit hellbraunem Fell. Sie trug ein ärmelloses, blaues, eng geschnittenes Kleid und hielt in ihrer rechten Hand einen Korb. Ihr langes Haar war im Nacken zu einem Zopf geflochten. Bernhard fand sie auf Anhieb sehr schön. Sie drehte sich um und ihm stockte der Atem, als er in ihre saphirblauen Augen sah. Sie lächelte. Ihr Blick blieb an seinen Augen hängen, dann nickte sie ihm zu. Er wollte etwas zur Begrüßung sagen, stattdessen starrte er sie an. Nie zuvor hatte er gesehen, wie wunderschön blaue Augen sind.
    Hühner-Emma kam von hinten in den Laden und löste Bernhard aus seiner Verzückung.
    »So, Bernadette«, sagte Emma geschäftig, »hier ist das Brot, wie gewünscht. Emilias Nichte bist du, ja? Ach, ich wusste gar nicht, dass Emilia Familie hat. Das sind ja mal Neuigkeiten.« Sie schaute zu Bernhard. »Ja, wen haben wir denn da? Der Herr Förster! So ein seltener Besuch in meinem Laden. Wie geht es denn dem Wald? Steht alles zum Besten?«
    »Alles zum
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