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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig
Autoren: Gordon R. Dickson
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oh!«
    Er hielt sich mit einer Hand den Mund zu. Aber zu spät.
    »Hat sie einfach zurückgelassen!« Carolinus' Stimme war jetzt so laut, daß alle anderen Gespräche verstummten.
    »Aber hier ist sie, M'lord, Magier.« Kob holte hinter seinem Rücken eine Schale hervor, die er Carolinus hinhielt. »Sie ist noch ganz heil…«
    Ein Schatten fiel auf sie. Ein großer Schatten.
    »Carolinus!« sagte KinetetE mit stahlharter Stimme. »Ihr habt mir versprochen, nicht in Wut zu geraten! Und Euch, Jim, habe ich gesagt, daß Ihr ihn nicht aufregen sollt!«
    »Sie ist ganz schmutzig«, nörgelte Carolinus, aber schon viel leiser.
    »Ich säubere sie. Gebt sie mir, Magier…«, plapperte Kob. Er und Jim griffen gleichzeitig nach der Schale. Carolinus zog sie weg.
    »Und dann zerkratzt ihr sie vielleicht auch noch? Davon abgesehen ist es nicht mehr nötig.«
    Und das war es auch nicht. Die Schale war glänzend sauber.
    »Sehr schön«, sagte KinetetE. »Das ist alles sehr schön. Es ist nichts passiert. Aber es war ein Fehler von Euch, Carolinus, zu diesem Fest zu gehen. Wir gehen wieder.«
    Beide verschwanden und waren fast sofort wieder zurück.
    »Nein, das tun wir nicht!« sagte Carolinus.
    »Wollt Ihr Euch umbringen?«
    »Ich will dieses Essen genießen, zusammen mit meinem geliebten Lehrling Jim und seiner geliebten Ehefrau Angie – und all meinen anderen geliebten Freunden. Und das werde ich.«
    »In Ordnung!« sagte KinetetE. »Aber noch ein Temperamentsausbruch, und es könnte Euer letzter gewesen sein. Bleibt also – unter einer Bedingung. Wenn wir gehen, dann kommt Ihr mit mir nach Hause, bis ich Euch sage, daß Ihr gesund genug seid, wieder zu gehen. Sonst will ich mit Euch nichts mehr zu tun haben.«
    »Ich werde zu meiner eigenen Hütte gehen.«
    »Das war's dann.«
    »Wenn es Euch jedoch glücklich macht«, sagte Carolinus,
     
    »dann könnte ich zuerst Euch einen kleinen Besuch abstatten.« »Und Ihr werdet hier ruhig und gelassen bleiben?« »Aber sicher. Ich…« »Euer Wort darauf, auf beides?« »Ach, wenn es sein muß…« Carolinus knirschte mit den
    Zähnen. Wie Jim aus seiner eigenen, erst kürzlich gemachten Erfahrung wußte, war es nicht so einfach, sein Wort zu geben. »Also gut. Mein Wort drauf! «
    Jim sah ihn bewundernd an. Er hatte Carolinus schon oft Magie wirken sehen, aber nie vermutet, daß er in Kursivbuchstaben sprechen konnte. KinetetE wandte sich an Jim.
    »Es hätte Euch klar sein sollen, daß Euer Befehl an die Schale, unsichtbar und bei Euch zu bleiben, aufgehoben werden würde, als Ihr in das Königreich der Wurzel zurückkehrtet, wo Eure Magie nicht wirkte.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim und kam sich wie ein dummer Schuljunge vor. »Aber wie kam sie hierher?«
    »Ich denke, das kann der Kobold beantworten«, warf KinetetE ein und sah Kob an.
    »Gleich nachdem wir an diesen Ort zurückkehrten und bevor Hills Kampf begann, sah ich, wie die Schale hinter uns erschien und zu Boden fallen wollte«, erklärte Kob. »Ich habe sie aufgefangen, bevor sie auf dem Stein zerbrechen konnte, und nahm sie zu mir aufs Pferd.« Er sah niedergeschlagen aus. »Habe ich etwas falsch gemacht, mein Lord?«
    »Nicht im geringsten, Kob«, beruhigte ihn Jim. Kob lächelte erleichtert. Jim wandte sich an Carolinus.
    »Es tut mir wirklich sehr leid, Carolinus. Wenn ich gewußt hätte, daß die Schale so wertvoll ist…«
    Aber Carolinus beachtete ihn nicht. Er streichelte die Schale. Mit einem Finger fuhr er liebevoll die Ränder nach.
    Jim stand auf.
    »Wenn ihr mich bitte einen Augenblick entschuldigen wollt«, sagte er. »Ich muß meine Lady suchen gehen.«
    Er schritt von dannen. Es war nicht gerade der würdigste Abgang nach einer beschämenden Szene. Alle an der hohen Tafel hatten natürlich den Wortwechsel zwischen ihm, Kob, Carolinus und KinetetE mitgehört. Aber jetzt war er für einen Augenblick frei. Er war noch immer erfüllt von dem, was er Angie erzählen wollte – unter vier Augen natürlich. Er stieß fast mit ihr zusammen, als sie aus der Anrichtestube trat.
    »Es ging um den Pudding…«, begann sie, unterbrach sich aber dann. »Du grinst… also wenn du keine Ohren hättest, würden sich deine Mundwinkel am Hinterkopf treffen. Was ist los?«
    Er sah an ihr vorbei auf Meisterin Plyseth, die offenbar ihren Sitz bei der Feier in der Halle verlassen hatte, um ihre Domäne zu überwachen.
    »Nicht hier«, sagte er leise. »Komm mit.«
    Er führte sie durch die Anrichtestube zum Fuß der
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