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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter
Autoren: Gordon R. Dickson
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Stäben sinken lassen, dürft Ihr aufeinander zugehen. Möge Gott den Rechtschaffenen schützen!«
    Jim wandte sich ab und begab sich in Begleitung von Brian zur Ostseite des Turnierplatzes. Er hatte sich abgewendet ohne nachzudenken, doch er hatte sich richtig verhalten. Da Sir Hugh noch seinen Streitkolben gegen einen Zweihänder hatte auswechseln müssen, hatte Jim die Seite auswählen können, auf der er die Sonne im Rücken hatte.
    Allerdings würde die Sonne bald im Zenit stehen, und somit war es mehr oder weniger gleichgültig, wo er stand. Außerdem würden sie sich umherbewegen, und es mochte durchaus sein, daß Jim schließlich gegen seinen Willen nach Osten blicken würde. Gleichwohl befand Jim sich gegenwärtig leicht im Vorteil.
    Trotz der Wolken wurde es immer wärmer.
    Aus irgendeinem Grund war das Wetter nicht nur in England, sondern auch während der Überfahrt und des Aufenthalts in Frankreich schön gewesen. Nun, da sie wieder in England waren, hatten sie immer noch gutes Wetter. Während Jim zum anderen Ende des Turnierplatzes stapfte, überlegte er müßig, ob vielleicht die Dunklen Mächte etwas damit zu tun hatten. Oder hatten sie auf etwas derart Kompliziertes wie das Wetter keinen Einfluß?
    Als er das Ende des Platzes erreicht hatte, wandte er sich um. Sir Hugh war noch unterwegs zu seiner Seite. Als er dort angelangt war, wandte er sich zu Jim um. Sie waren jetzt etwa fünfzig Meter voneinander entfernt. Die Marschälle hoben gleichzeitig die Arme und hielten die Stäbe über ihre Köpfe empor. Dann senkten sie diese auf Carolinus Kommando hin.
    Jim begann den langen Marsch zu seinem Gegner.
    Auch Sir Hugh näherte sich ihm. Den Zweihänder hielt er in der gleichen Position wie Jim.
    So wie Sir Hugh das große Schwert hielt, wirkte es gar nicht sperrig. Vielmehr machte es einen gut handhabbaren Eindruck, so als besäße Sir Hugh große Übung im Umgang mit dieser Waffe. Einen Moment lang fürchtete Jim, er könnte Sir Hugh durch seine Schwerthaltung seine Unerfahrenheit verraten. Dann verdrängte er diesen Gedanken jedoch und konzentrierte sich auf das Naheliegende.
    Er rief sich die verschiedenen Bewegungen ins Gedächtnis, die er vom Volleyball- und Basketballspiel des zwanzigsten Jahrhunderts her kannte. In beiden Disziplinen war er ein Naturtalent gewesen. Er überlegte, welche dieser Bewegungen sich bei der bevorstehenden Auseinandersetzung als nützlich erweisen könnten.
    Gelegen käme ihm die Tatsache, daß er gelernt hatte, einen Gegner mit einer Körperbewegung zu täuschen, ohne dabei die Füße zu bewegen. Sir Hugh würde auch kaum den Seitschritt mit der darauffolgenden plötzlichen Drehung kennen, der ihn um die Flanke des Gegners herumbefördern würde, ehe dieser überhaupt merkte, wie ihm geschah. Jim blickte nach vorn.
    Sir Hugh war mittlerweile merklich größer geworden. Sie näherten sich einander rasch. Jetzt waren sie nur noch wenige Schritte voneinander entfernt. Als sie in die Reichweite ihrer Waffen gelangten, ließ Sir Hugh ohne Vorwarnung das Heft seines Schwertes los, bückte sich und fing es zwanzig Zentimeter tiefer wieder auf. Als dessen Spitze sich dicht über dem Boden befand, schnellte er hoch und zielte mit der Spitze auf Jims Helm.
    Jim rettete in diesem Moment allein die Tatsache, daß er sich bereits vorgenommen hatte, einen Ausfall nach rechts anzutäuschen, statt dessen aber den raschen Seitschritt mit darauffolgender Drehung auszuführen, wie er es vom Basketball her kannte. Folglich war er bereits in Bewegung, als Sir Hugh seinen Ausfall machte, und die scharfe Spitze des langen Schwertes fuhr ins Leere. In der Annahme, sein Gegner sei einem Konterschlag jetzt wehrlos ausgeliefert, holte Jim weit aus und führte einen Hieb gegen Sir Hughs Schulter.
    Der nach wie vor geduckte Sir Hugh schaffte es jedoch, sich um die eigene Achse zu drehen und mit der abwehrend erhobenen Klinge die größte Wucht des Schlages abzufangen, so daß die Spitze von Jims Klinge seine metallgepanzerte Schulter lediglich streifte. Die Einheimischen schrien auf, da sie meinten, Jim habe einen wirkungsvollen Treffer gelandet. Jim jedoch wußte es besser. Er wich behende zurück, während Sir Hughs Klinge an seiner entlangglitt und erneut nach Jims Helm zielte.
    Abermals traf Hugh ins Leere, denn Jim befand sich bereits außer Reichweite. Sir Hugh drückte die Knie durch und machte einen Satz, der ihn abermals in Schlagweite brachte. Diesmal hatte er das große Schwert gesenkt
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