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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter
Autoren: Gordon R. Dickson
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wie mit dem Streitkolben, wissen wir nicht«, fuhr Brian fort. »Auf jeden Fall müßt Ihr Euch von ihm fernhalten und seinen Schwertarm und die Beine attackieren. Der Zweihänder ist kein Breitschwert, das man zur Not auch mit der Linken führen kann, wenn die Rechte verletzt wird. Ihr werdet keinen Schild haben. Also denkt daran, verlaßt Euch auf Eure Geschwindigkeit und Eure Beweglichkeit, James, dann habt Ihr wenigstens eine Chance!«
    Jims Zuversicht stieg. Zu Anfang war er außer sich gewesen vor Wut. Dann, als Brian angefangen hatte auf ihn einzureden, hatten ihn Zweifel beschlichen. Jetzt hatten sich diese Zweifel verflüchtigt. Er hatte Vertrauen in seine Beine – die zu mehr imstande waren, als Brian wußte.
    »Und nun werden wir Euch rüsten und bewaffnen, James«, sagte Brian.
    Als die beiden Männer zwanzig Minuten später aus dem Zelt traten, stellten sie fest, daß Theoluf und einer von Malvinnes plattengepanzerten Männern zu Turniermeistern ernannt worden waren. Beide hielten jeweils einen kurzen, frisch geschnittenen Zweig in der Hand, der ihnen als Marschallstab diente. Sie blickten einander von den gegenüberliegenden Seiten des durch Seile abgetrennten Turnierplatzes aus grimmig an.
    Normalerweise hätte man eine Tribüne für die Würdenträger und Ehrengäste aufgestellt, doch da eine solche in Malencontri nicht vorhanden war, hatte sich um Carolinus in der Mitte der Kampfstätte eine Gruppe von Zuschauern gebildet. Carolinus hielt in der einen Hand einen Stab, der ebenso groß war wie er selbst, und in der anderen einen dritten Marschallstab.
    Jim und Brian gingen zu ihm hinüber. Sir Hugh war bereits zugegen. Carolinus hatte offenbar die Rolle des Schiedsrichters übernommen, ohne daß ihn jemand darum gebeten hätte. Als sie sich der Gruppe näherten, protestierte Malvinne noch immer.
    »Mißtraust du etwa einem Kollegen, Malvinne?« entgegnete Carolinus soeben.
    Malvinne geriet ins Stottern.
    »Ihr wißt genau, was ich meine!« sagte er. »Ihr seid in dieser Angelegenheit ebenso voreingenommen wie ich!«
    »Ich wüßte nicht weshalb, Stinky«, entgegnete Carolinus in vollkommen ruhigem Ton. »Es stimmt zwar, daß einer der Kombattanten mein Schüler ist, doch das beeinträchtigt nicht das Urteil eines Magiers von meinem Rang. Außerdem, wo wolltest du sonst jemanden hernehmen, der diese Rolle übernehmen könnte? Jemand, der unter dem Einfluß der Dunklen Mächte steht, wäre für einen Gottesentscheid nicht tragbar; und ein gottesfürchtiger Mann würde diese Aufgabe niemals übernehmen, zumal du unter Anklage der Revisionsabteilung stehst.«
    »Also gut!« erwiderte Malvinne aufgebracht. »Aber ich werde jede Art von Parteilichkeit Eurerseits weitermelden, wenn ich mich vor der Revisionsabteilung verantworten muß.«
    »Melde nur, Stinky«, sagte Carolinus, »und bis dahin geh mir aus dem Weg, damit ich den Turnierplatz und den Kombattanten mit seinem Adjutanten sehen kann.«
    Mit diesen Worten lenkte er die allgemeine Aufmerksamkeit auf Brian und Jim.
    Es war Zeit für die rituellen Fragen. Jim gab die entsprechenden Antworten.
    »Ich werde nur mit einem Zweihänder bewaffnet sein«, erklärte er.
    »Sehr gut«, sagte Carolinus. »So sei es. Euer Gegner hat darum gebeten, auf Pferde zu verzichten. Seid Ihr damit einverstanden?«
    Das war Jim gerade recht, und er wußte, daß Brian dies ebenso sah. Jims größter Schwachpunkt war der Kampf zu Pferd. Desgleichen wußte er, weshalb Malvinne diesen Vorschlag gemacht hatte. Zu Fuß hätte Sir Hugh weniger Mühe, ihn bewußtlos zu schlagen oder zur Aufgabe zu zwingen. Doch mit einer Lanze bewaffnet und zu Pferd würde es ihm Mühe bereiten, seine Kraft so einzusetzen, daß Jim nicht getötet, sondern lediglich kampfunfähig gemacht wurde. Wie Brian Jim gegenüber erklärt hatte, wollte Malvinne ihn als Gefangenen haben.
    »Ich bin einverstanden«, sagte Jim.
    Carolinus wandte sich an Sir Hugh.
    »Ich nehme an, Ihr werdet mit Streitkolben und Schild bewaffnet sein?« fragte er den ehemaligen Herrn von Malencontri.
    »Nein«, antwortete Sir Hugh und schenkte Jim ein grimmiges Lächeln. »Da ich keinen Vorteil haben will, werde ich auf den Schild verzichten und ebenfalls nur einen Zweihänder benutzen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Carolinus im gleichen kühlen, geschäftsmäßigen Ton. »Ihr dürft Euch jetzt zu den gegenüberliegenden Seiten des Turnierplatzes begeben. Die Marschälle sollen die Stäbe hochhalten. Wenn sie die Arme mit den
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