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Drachenkinder

Drachenkinder

Titel: Drachenkinder
Autoren: Hera Lind
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ich mich erneut in meine Helferarbeit. Jetzt endlich, nach drei Jahren, wurde Dadguls Haus kontrolliert, und die Regierung besteht auf der vollständigen Rückgabe des Vereinseigentums: nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis. Unsere Mitarbeiter müssen jederzeit Zugang haben, ohne bedroht zu werden.
    Vanessa ist eine selbstständige, berufstätige junge Frau geworden, die weiß, was sie will. Simon lebt mit seiner kleinen Familie auf unserem ererbten Bauernhof.
    Anwar ist nur noch zeitweise bei uns, da er sich mit seiner netten Freundin wirklich gut versteht. Er büffelt für den Einbürgerungstest, um endlich deutscher Staatsbürger zu werden.
    Katachel e . V. hat wieder begonnen, neue Projekte ins Leben zu rufen, und unterstützt nicht nur vierhundertdreißig Witwen, Waisen und Behinderte, sondern bildet inzwischen jährlich hundertfünfzig junge Mädchen zu Näherinnen aus, die sich anschließend, ausgestattet mit Nähmaschinen, in ihren Dörfern eine kleine Existenz aufbauen können.
    Ich selbst reise zweimal jährlich nach Kunduz und Katachel, denn dort werde ich gebraucht.
    Micki und ich sind jetzt eigentlich im Rentenalter, haben aber mehr zu tun denn je. Micki engagiert sich im Umweltschutz, und ich habe mein Katachel – und außerdem meine drei Pferde.
    Im Januar 2013 trafen wir auf Gran Canaria Hera Lind, wo wir ihr unsere ganze Geschichte erzählt haben. Dabei entstand ein tiefes Vertrauensverhältnis, und ich war froh, dass Hera Lind mit ihren Worten das so andere Leben in Afghanistan, aber auch meine Gefühle und Ängste, ja, meinen Kampf für die gute Sache den Leserinnen und Lesern in einem spannenden Roman vermitteln konnte. Ich danke Hera Lind für die vielen Stunden, die sie investiert hat, um meine Geschichte aufzuschreiben.
    Nach Monaten der Verzweiflung geht es mir endlich wieder gut, und ich habe erneut die Energie, die ich brauche, um all meine Aufgaben zu erfüllen.
    Die Unterstützung, die mir Freunde in der schweren Zeit zukommen ließen, hat mir die Kraft gegeben, weiterzukämpfen. Dennoch hat das, was mir angetan wurde – in Afghanistan, aber noch verletzender hier in Deutschland –, tiefe Narben hinterlassen. Deutschland ist ein Rechtsstaat, und da muss gelten: » In dubio pro reo «, aber genau das Gegenteil geschah. Ich musste darum kämpfen, nach böswilligen Verleumdungen wieder rehabilitiert zu werden – so, wie ein Unfallopfer jeden Tag für seine Gesundheit kämpfen muss.
    Micki und meine Familie haben mir die ganze Zeit beigestanden. Sie haben zu mir gehalten und an mich geglaubt. Ich danke euch von ganzem Herzen, ich bin voller Liebe zu euch.

Nachwort der Autorin
    Seit unsere Tatsachenromane Der Mann, der wirklich liebte , Himmel und Hölle , Wenn nur dein Lächeln bleibt und Gefangen in Afrika die Bestsellerlisten erobern, erhalte ich viele Angebote von Leserinnen und Lesern, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben und zu einem Tatsachenroman umzuarbeiten.
    Als handgeschriebene Erinnerungen oder Computermanuskripte flattern mir viele interessante Geschichten ins Haus, die ich alle selbst lese.
    Das kann manchmal etwas dauern, denn neben dem Schreiben und meinen Lesereisen, die mir immer wieder spannende Begegnungen mit meinen Leserinnen und Lesern ermöglichen, brauche ich natürlich auch noch Zeit für Familie und Freunde und für meine Hobbys: das tägliche Laufen und das Singen im Salzburger Festspielchor.
    Deshalb lese ich die Einsendungen gern auf Reisen. Ziemlich schnell wird mir dabei klar, ob sich die Geschichte für ein großes Publikum eignet und ob »der Funke überspringt«: Die Protagonistin muss Vorbildcharakter haben. Sie darf nicht in Selbstmitleid schwimmen oder von Rachegelüsten getrieben sein. Da trennt sich ziemlich schnell die Spreu vom Weizen.
    Bei Sybille Schnehages Aufzeichnungen ist der Funke sehr schnell übergesprungen. Ihre Geschichte ist so außergewöhnlich, die Protagonistin so mutig und unkonventionell, dass ich gesagt habe: Das mache ich.
    Und so trafen Sybille Schnehage und ich uns einige Male, um einander kennenzulernen. Sie stellte mir unzählige Fotos und private Aufzeichnungen zur Verfügung, damit ich mir ein Bild von Afghanistan und seinen Menschen machen konnte. Denn eines war mir von Anfang an klar: Ich selbst hätte nie den Mut, dorthin zu fahren.
    Trotzdem wollte ich auf ihren Spuren wandeln und mit Hilfe meiner Fantasie die Leserinnen und Leser in das geheimnisumwitterte Afghanistan mitnehmen. Ich bedanke mich bei
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