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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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nichts, Ilajas hatte den Kopf fortgenommen. Das war unschön, er fühlte sich besser, wenn dieser Mann bei ihm war.
    „Ruh dich aus, du verpasst nichts. Schlaf ein wenig, träume süß, dann geht es schneller für dich vorbei.“
    Eigentlich war das ein guter Rat von Kaba. Uneigentlich spürte Jiru gerade, wie Ilajas ihm vorsichtig das Gesicht wusch und sich anschickte, mit seinen Händen und Armen weiterzumachen. Er war unsicher – wollte er miterleben, wie er von Kopf bis Fuß gewaschen und an kritischen Stellen berührt wurde? Nun, dass dort war Ilajas, Jiru vertraute ihm, dass dieser sich nicht an seinem wehrlosen Körper vergreifen würde. Es war vielmehr Neugier, ob er das, was ihn bei Yaris und Callin angewidert hatte, bei Ilajas angenehm sein würde.
    „Vielleicht erträgst du es auch gar nicht, nach allem, was letzte Nacht abgelaufen ist. Ich hätte dich besser schon früher ins Koma gelegt, dann wäre weniger an dein Unterbewusstsein gedrungen. Ich hab unterschätzt, wie unersättlich Yaris ist.“
    Jiru lauschte Sursels Entschuldigung nur mit halber Aufmerksamkeit, der Rest war auf das Empfinden konzentriert, von starken Händen gehalten, gereinigt und abgerubbelt zu werden. Selbst bei Nesri hatte er es als Belästigung empfunden, als notwendige, anstrengende Prozedur, die möglichst schnell vorbeigehen sollte. Eigentlich war es erniedrigend, derart hilflos zu sein, sich gegen nichts und niemanden wehren oder protestieren zu können. Nicht einmal dieses elementare Bedürfnis nach Sauberkeit selbst befriedigen zu dürfen, geschweige denn, in der Lage dazu zu sein. Doch ihm gefiel, was Ilajas tat. Es fühlte sich an, als würden die leichten Berührungen ihn wach halten. Sein Bewusstsein rascher an die Oberfläche dringen lassen.
    „Das stimmt sogar. Na, dann hoffen wir mal das Beste, auf dass es dir und deinem Gemüt gut bekommt. Wenn du aufwachst, wirst du nämlich erst einmal verwirrt sein und dich vermutlich nicht sofort an alles erinnern können.“

    Ilajas war fertig mit seiner Arbeit. Jiru war gewaschen, trug ein leichtes Nachtgewand und lag nun still da. Viel zu still und bleich und auf seltsame Weise mit einer Aura von Seelenlosigkeit umgeben. Es schien fast, als wäre er tot, lediglich das Heben und Senken der Brust unter den leichten Atemzügen bezeugte, dass noch Leben in ihm steckte. Niedergeschlagen setzte Ilajas sich zu ihm und ergriff eine von Jirus Händen. Wenn er nun niemals wieder erwachen würde? Egal was Sursel sagte, vielleicht schlugen dessen Rettungsversuche eben doch fehl? Ilajas wusste schließlich, dass Dämonen zwar zu allem etwas zu sagen hatten und mit Vorliebe kluge Kommentare abgaben oder wie die Kirashpriester dozierten, tatsächlich aber zumeist wenig Ahnung besaßen.
    Er fühlte sich mitschuldig an dem, was geschehen war, schließlich hatte er Jiru seinem Vetter überlassen, ohne ernsthaft zu versuchen, diesen zu hindern. Einfach, weil das Recht auf Yaris’ Seite war und ihm erlaubte, mit einem Sklaven zu tun, was immer ihm gefiel. Seine gemurmelte Aufforderung, vorsichtig zu sein, konnte man nicht als Protest werten.
    Der einzige Triumph bei der Sache war, dass Jiru in diesem merkwürdigen, beängstigenden Tiefschlaf die Kontrolle über seine Körperfunktionen verloren hatte. Auch wenn in diesem Moment bedauernswerte Diener bei der Arbeit waren, um Yaris’ Matratze zu reinigen, es war die gerechte Strafe für diesen aufgeblasenen Schwachkopf. Gerade Yaris, der einen ziemlich übertriebenen Hang zur Reinlichkeit hatte, würde sich in seinem eigenen Bett vermutlich für die nächsten Nächte nicht allzu wohl fühlen.
    Eine Stunde verging, ohne dass sich etwas veränderte. Ilajas war im Begriff aufstehen, um sich etwas zu essen zu holen, doch als er Jirus Hand loslassen wollte, spürte er leichten Druck. War das eine bewusste Regung?
    „Jiru, hörst du mich?“ Er strich sanft über den Arm des jungen Mannes und seufzte vor Erleichterung, als dieser langsam den Kopf bewegte und das Gesicht verzog. Leise stöhnend wand er sich in Ilajas‘ Griff, klammerte sich an dessen Arm fest, bis er endlich die Augen öffnete und mit allem Anschein von Verwirrung zu ihm aufblickte.
    „Wie geht es dir?“, fragte Ilajas, und ärgerte sich im selben Moment über diese dumme Frage. Wie sollte es ihm wohl gehen nach solch einer Folter! Statt einer Antwort streckte Jiru den Arm aus und zog ihn am Kopf zu sich herab.
    „Was ist geschehen?“, dachte Jiru. Er fühlte sich wirr, ihm
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