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Drachenehre

Drachenehre

Titel: Drachenehre
Autoren: Malin Wolf
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Tür und löst den Sicherheitsgurt. Dann schiebt er seine Arme langsam unter sie und hebt sie aus dem Wagen. Ein kurzer Druck auf seinen Autoschlüssel und die Flügeltür schließt sich leise hinter seinem Rücken. Mit geschmeidigen Schritten gleitet er ins Haus und schließt hinter ihnen ab. Jede Bewegung führt er sparsam aus, um sie nur nicht zu wecken. Doch so, wie sie sich an seine breite Brust schmiegt, scheint sie ganz zufrieden mit ihrer neuen Schlafsituation zu sein. Lächelnd schaut er auf sie hinab, beobachtet wie ihre Haare sich wieder einmal um ihn schlingen und ist einfach nur erfüllt von warmer, pulsierender Freude. Leise steigt er mit seiner wertvollen Fracht die Holztreppe hinauf in den ersten Stock zum Schlafzimmer. Legt sie auf das Bett und löst sanft aber bestimmt ihre Lockenpracht von seinem Körper. Die Tür lässt er weit aufstehen, damit die Wärme vom Kamin schneller in das Zimmer fluten kann. Dann schält er sich aus seinen Klamotten und entkleidet zügig seine schöne Schläferin, um sie möglichst schnell unter die kuschelig dicke Daunendecke und in seine wärmenden Arme zu verfrachten. Ja. Genau das ist es, wonach er sich immer gesehnt hat. Ein weicher Körper, der sich voller Hingabe an ihn schmiegt und eine Seele, die ihn, und nicht nur seine äußere Hülle, begehrt. Leise auflachend zieht er sie ganz eng an sich, wird erneut von ihren sanft tastenden Haaren umschlungen und kann es einfach nicht fassen. Er, der Ficker vor dem Herrn, steht seit neuestem auf Kuscheln! Diese Frau bringt ihn echt noch um. Und er weiß, er wird jede Sekunde davon genießen.

 
    M al wieder sitzt er in diesem Scheißbüro und trägt diesen dämlichen Anzug. Nachdem seine Arbeit an Morpheus abgeschlossen ist, hat er sich umgehend an die liegen gebliebenen Vorgänge im Hauptquartier gemacht. Nun sitzt er also hier vor einem Stapel dröger Papiere und delegiert öden Verwaltungskram. Klar ist diese Arbeit auch wichtig, aber sie geht ihm nun mal nicht so flott von der Hand wie seinem Boss. Doch wenigstens ist ein Ende in Sicht und er hat die Hoffnung sich bald zur Ruhe begeben zu können. Sich seine immer noch leise pochende Stirn reibend erinnert er sich grinsend an das Gesicht von Ryu, als der berichtete, wie dieses Teufelsweib es geschafft hat, sich in die Werkstatt zu schleichen. Ihre Mischung aus Bestechung, Drohung und listiger Tücke hat sie exakt dahin gebracht, wo er sie haben will. Und natürlich geht sie davon aus, dass es ausschließlich ihre Leistung war, ihn überrascht zu haben. Weil sie eben nicht weiß, dass es seine Anordnung war, ihn nur im absoluten Notfall zu warnen. Aber das ist sie eben nicht. Nur ein lästiges, kleines, extrem knuspriges Hindernis. Moment. Knusprig? Wieso, zur Hölle, sieht er sie immer hüftschwenkend vor sich, wenn er an sie zu denken gezwungen ist? Mit diesen glänzenden, wild hüpfenden, dunkelbraunen Locken und ihrem blitzenden, blauen Laserblick? Genervt reibt er sich die brennenden Augen. Es wird langsam wirklich Zeit für eine Runde Schlaf. Vier durchwachte Tage sind selbst für einen Drachenkrieger recht viel, besonders, da er ja im Moment ohne seinen WasserDrachen auskommen muss. Ob Horotiu bereits bei der Berghütte eingetroffen ist? So wie er ihn kennt, hat er die größte Strecke sehr schnell per Wasserweg hinter sich gebracht. Doch über Land und vor allem durch die Berge, wird er ziemlich in seinem Tempo eingeschränkt sein. Natürlich könnte er auch weite Strecken fliegen, aber das und das gleichzeitige sich unsichtbar machen, würde ihn zu viel seiner Kraft kosten. Also wird er sich gedulden müssen und abwarten, ob und mit welchen Erkenntnissen sein Drache zurückkehrt. Erst dann wird er alles weitere optimal planen können. Aber … Rumms! Wieso hört er gerade ein verfluchtes Rumms? Ein Blick auf den Monitor zeigt ihm, dass sich das Gör mit seiner Wache im Vorzimmer in der Wolle hat. Genauer gesagt, hat sie Draig mit dem Rücken an die verdammte Bürotür genagelt. Daher also das Rumms. Doch scheint der Krieger nicht gewillt, sie passieren zu lassen und versperrt ihr mit gespreizten Beinen und ausgebreiteten Armen den Weg. Was sie mal wieder ziemlich auf die Palme zu bringen scheint. Jedenfalls deutet er ihre energisch fuchtelnden Arme und das wütende Fußaufstampfen nicht als gelassene Zustimmung. Er holt einmal tief Luft und wappnet sich innerlich. Dann drückt er die Sprechtaste und gibt mit resignierter Stimme seinen Befehl.
    „Lass sie
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