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Drachenehre

Drachenehre

Titel: Drachenehre
Autoren: Malin Wolf
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wenn der Herr auf Eroberungskurs ist, werden wohl alle Bedenken über Bord 'gestoßen', hm?“
    Diese freche, kleine Hexe! Na, warte!
    „Liebes, ich weiß genau, worauf du hinaus willst. Aber wir werden in diesem Kaff kein Hotelzimmer nehmen. Du wirst dich also wohl oder übel bis heute Abend gedulden müssen, bis ich mich adäquat um deine Bestrafung kümmern kann.“
    Der kleine Flunsch, den sie zieht, ist ihm Beweis genug. Sie hängt wirklich voll in dem ersten Zyklus der Geschlechtsreife einer Unsterblichen. Mit einem zufriedenen Grinsen küsst er sie, sammelt ihre Tüten auf und lacht lauthals über ihren vergeblichen Versuch, den Pullover vorne und hinten gleichzeitig tief genug zu ziehen, damit man ihre aufgeschnittene Hose nicht so deutlich sieht.
    „Komm, Liebes. Nimm eine Tasche zum Verdecken und ich laufe direkt hinter dir. So wird es bis zum Wagen schon gehen. Dann halte ich bei einem Restaurant und während ich was zu essen für uns besorge, ziehst du dich auf der Toilette um.“
    „Ich bin aber gar nicht hungrig. Und du hast gesagt, Unsterbliche müssen nichts essen. Können wir nicht lieber stattdessen irgendwo hin, wo wir alleine sind und dann nochmal …?“
    Sie ist aber so was von voll im Zyklus! Den Göttern sei Dank, dass er unsterblich ist. Einen normalen Mann würde sie mit ihrer lustvollen Unersättlichkeit unweigerlich in den Tod treiben. Und so wie es aussieht, hat ihr Nárteńien nichts von den Gelüsten einer erwachenden Unsterblichen erzählt.
    „Du wirst essen und wenn ich dich füttern muss! Dein Körper befindet sich noch in einer Phase der Umstellung und durch das damit einhergehende Hochgefühl verlierst du den Blick für das, was du im Moment wirklich brauchst. Und das ist vor allem gesundes Essen und viel Schlaf.“ Grinsend mustert er ihr bockiges Gesicht.
    „Schlaf, Liebste. Nicht Beischlaf.“ Okay. Den Tritt gegen das Schienbein hat er sich redlich verdient. Aber das bedeutet nicht, dass er ihn ihr durchgehen lassen wird. Leise lachend scheucht er sie vor sich her zum Auto und beginnt schon mal, die Zeit nach ihrem Schlaf zu verplanen. Mit diversen Trainingseinheiten in diffizilen Stellungen. 

 
    E r arbeitet seit Stunden an Morpheus in der perfekt ausgestatteten und zu einer Autowerkstatt umfunktionierten Lagerhalle. Nicht ein Gedanke stört seine Konzentration, kein Problem erfordert seine Aufmerksamkeit. Seine Jungs scheinen alles im Griff zu haben, denn sein Handy schweigt. Die Anlage, die er als erstes eingebaut hat, dröhnt in dumpfen Bässen seine bevorzugte Musik. Hard Rock, Heavy Metal und Songs von Eminem. Mechanisch, wie auf Autopilot, erledigen seine Hände geschickt und präzise alle anfallenden Arbeiten. Es ist lange her, dass er so eine friedvolle Ruhe in sich gespürt hat und genießt sie nun in vollen Zügen. Auf einem Rollbrett unter Morpheus liegend führt er die letzten Kontrollen an dem Flammenwerfer durch. Zufrieden streichen seine Finger über die perfekt sitzende Verschalung. Jetzt noch die neuen Reifen aufziehen, dann kann Ryu den nachtschwarzen Speziallack auftragen und der Wagen ist für seine Herrin bereit. Für einen Moment schließt er die Augen und lässt sich einfach nur treiben. Lauscht der Musik, schmeckt den Geruch von Motoröl und Sandelholz auf seiner Zunge … Verdammt! Mit einem durch die Zähne gepressten Fluch reißt er die Augen auf und den Kopf hoch. Leider in der falschen Reihenfolge. Eine Delle in der Verschalung und ein dröhnender Schädel sind die zwangsläufigen Folgen. Ein Griff und er katapultiert sich mit Schwung, unter Morpheus hervor schießend, hinter einen Stapel alter Reifen. Die Glock aus seinem Beinholster ziehen und sich in Schussposition bringen dauert keinen Atemzug.
    „Scheiße!“ Entsetzt reißt er die Waffe nach oben und den Finger vom Abzug. Vor Wut kochend stampft er zu dem Wagen zurück und bringt mit einem Schlag die Musik zum Verstummen.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen, Weib?“ Gelassen lehnt das Gör mit ihrem Hintern an der Werkbank und studiert interessiert ihre blau lackierten Fingernägel. „Und wie zur Hölle bist du hier reingekommen?“
    „Nun ja … deine Sicherheitsmaßnahmen sind ein wenig nachlässig, Big T.“
    „Was?“ Jetzt haucht das blasierte Weibsstück auch noch auf ihre langen Krallen und poliert sie an ihrem Busen! Will die ihn verarschen, oder was?
    „Sicherheit nix gut, capice?“ Eindeutig. Sie verarscht ihn. Mühsam um Beherrschung ringend, schiebt er
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