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Drachenehre

Drachenehre

Titel: Drachenehre
Autoren: Malin Wolf
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ihrer eigenen schnellen Entflammbarkeit weiß, konnte er auch auf diese Komplikation nicht eingehen. Aber ausgerechnet Holz! Er wird dringend mit Nárteńien reden müssen, ob sie einen Feuerschutzzauber um das Häuschen weben kann. Wenn nicht, sollte er sehr aufpassen, seine Liebste nicht innerhalb dieser Wände zur Weißglut zu reizen. Aber ansonsten ist es recht luxuriös für eine derart einsame und abgelegene Berghütte eingerichtet. Im Erdgeschoss ist die Küche mit angeschlossenem Keller, ein großes Wohnzimmer und das Bad. Sogar eine Sauna und ein Whirlpool hat das Teil. Respekt. Da hat Takere sich wirklich Mühe gegeben und an die Bedürfnisse seiner zukünftigen Königin gedacht. Denn dass Sirr derartiger Luxus bisher völlig gleichgültig war, weiß niemand besser als sein Stellvertreter. Schließlich ist er immer derjenige, der seine Unterkünfte für die kleinen Stippvisiten im Auftrag des Rates organisiert. Und Rattenloch ist sonst eher die gängige Bezeichnung, die ihm für diese einfallen würde. Doch das hier ist sogar irgendwie ganz hübsch. Vielleicht gefällt es seiner Liebsten hier und das rettet die Bude dann eventuell vom abgefackelt werden. Im ersten Stock findet er neben einem kleinen Gästebad ein Ankleidezimmer, und das geräumige Schlafzimmer. Schnell bezieht er das große Bett mit frischer Wäsche und trägt die Essensvorräte und ihre Einkäufe aus dem Wagen ins Haus. Ja, hier werden sie es gut einige Wochen aushalten können. Zufrieden schaut er sich um und sein Blick fällt auf den Kamin, der mit Feuerholz und Papier schon vorbereitet ist. Eine kurze auffordernde Bewegung mit der rechten Schulter und Dáhab schießt einen dünnen Strahl Drachenfeuer über die Kriegerfessel hinweg zielsicher in den Holzstapel. Knisternde Wärme breitet sich aus, während er sich auf den Weg macht, um Ari zu holen. Sie sieht so liebreizend aus, so wunderschön, dass sich jedes Mal sein Herz zusammenzieht, wenn er sie beim Schlafen beobachtet. Irgendwie kann er es immer noch nicht wirklich fassen, dass diese wundervolle, wilde, kleine Zigeunerhexe nun nur ihm gehören soll. Dass er alleine sie schützen, lieben und necken darf. Dass sie von allen Männern ausgerechnet ihm erlaubt hat, seine Liebe in ihr zu verströmen. Denn er weiß genau, hätte sie seinem Werben nicht nachgegeben, hätte er ihr Leben gerettet und sie ab dann nur noch aus der Ferne beobachtet. Niemals hätte er sich ihr mit Gewalt oder gegen ihren Willen aufgezwungen. Er würde tatsächlich bis in alle Ewigkeit auf ihre Zustimmung gewartet haben. Gut, es hätte sich ihr kein anderer Mann nähern dürfen, ohne grässliche Konsequenzen für seine körperliche Unversehrtheit zu riskieren. Aber er ist sich sicher, selbst dann, wenn sie einen Anderen erwählt hätte, wäre er in ihrer Nähe geblieben, um beide zu beschützen. Alleine, weil sie ihm das erspart hat, ist er ihr schon unendlich dankbar. Dass sie sich so locker auf dieses neue, gefährliche Abenteuer an seiner Seite eingelassen hat, ist ein verdammtes Wunder. Dass sie ihm ihr Vertrauen schenkt und ihn damit so unendlich glücklich macht, erfüllt ihn mit einer ungekannten Ehrfurcht. Sie ist einfach unglaublich, so wie sie ist. Vertrauensvoll und gleichzeitig mit stacheligem Willen gegen ihn zickend. Hingebungsvoll und doch fordernd. Sich ihrer selbst nicht sicher, aber immer mutig mit offenen Augen voran gehend. Gelassen nimmt sie ihn und die gravierenden Veränderungen ihres Körpers an, ohne sich dabei aufzugeben. Und immer wieder überrascht sie ihn mit Kleinigkeiten. So hat sie ihm doch tatsächlich ein verficktes Brillenputztuch von ihrem Blitzeinkauf mitgebracht, hat ihre wertvolle Zeit damit verschwendet, ihm etwas mitzubringen. Weil ihr aufgefallen ist, dass er seine schweineteure Sonnenbrille mit dem T-Shirt zu polieren pflegt. Und diese kleine, zärtliche Geste hat ihm doch tatsächlich kurz die Tränen in die Augen getrieben. Er kann es kaum fassen, aber so ein lächerliches, billiges, verficktes Sonnenbrillenputztuch macht ihn zum Weichei! Wie gut, dass sie mit dem Reinigen der Brille beschäftigt war und seine schimmernden Augen unbemerkt geblieben sind. Als sie ihm lächelnd das glänzend saubere Ergebnis hinüber gereicht hat, konnte er längst wieder mit gelassener Miene ihre Fingerspitzen küssen, ohne dass sie seine Entgleisung Richtung Weichei-Hausen bemerkte. Und nun liegt seine Liebste selig schlummernd, voller Vertrauen vor ihm. Vorsichtig öffnet er ihre
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