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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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Jahre alt sein musste. Als Geburtstag wurde ganz pragmatisch der Tag gewählt, an den man ihn morgens vor der Tür des Dorfkrugs gefunden hatte. Da es gute und ehrliche Leute waren, gab es keine Frage, was mit dem kleinen Kerl passieren sollte und so wurde Gilfea quasi als Kind des ganzen Dorfes betrachtet. Für sein leibliches Wohl sorgte die Frau des Wirts, für Kleidung der Müller und wohnen tat er beim Schmied. Schriftmeister Arbogast, der merkwürdige und kautzige Schriftgelehrte des Dorfes, wurde seinerseits Lehrer und Ausbilder von Gilfea.
    Gilfea - Sein Name war die einzige Verbindung zu seiner Herkunft. Gilfea stand eingraviert auf einem für den Knirps viel zu großen Steinmedallion, dass an einem Lederbändchen um seinen Hals baumelte. Gilfea war ein elbischer Namem und lautete in der gemeinsamen Sprache »Sternengeist«.
    Jahre gingen ins Land in denen Gilfea zu einem stattlichen Jungen herranwuchs. Er war kräftig gebaut, geschickt mit seinen Händen und sehr intelligent. Neben der Studien bei Meister Arbogast, erlernte Gilfea das Schmiedhandwerk und war so geschickt, dass die Leute ihn eben so oft baten etwas zu richten, wie seinen Meister. Obwohl er immer freundlich, zuvorkommend und niemals böse war, mieden ihn die anderen Kinder des Dorfes. Es war nicht so, dass sie ihn beschimpften oder nicht mit ihm sprachen. Von Zeit zu Zeit spielte man sogar miteinander, aber Gilfea schien immer ein wenig fremd oder anders zu sein.
    Es war die Nacht seines 14 Geburtstags, als die Orks über das Dorf hereinbrachen.
***
    Gilfea schreckte auf. Ein markerschütternder Schrei zerriß die Luft. Es war ein Ton, der so traurig und leidvoll war, dass Gilfea sofort in Tränen ausbrach. Es war das traurigste Geräusch, dass er jemals gehört hatte. Es war, als wenn alle Schönheit und Anmut aus der Welt verschwinden würde. Als das Geräusch abebbte und schließlich verschwand, wirkte die Welt für Gilfea stumpf, blasser, als wenn man die Farbe aus ihr mit zuviel Bleiche herausgeschwaschen hätte.
    Gilfea kletterte von seinen Baum und lauschte.
    »...«
    Da war etwas. Es war keine Stimme, mehr das Gefühl einer Stimme. Gilfea lauschte erneut, wobei er seine Augen schloß, um sich besser konzentrieren zu können.
    »...«
    Es war eindeutig eine Stimme, aber diese Stimme schien in seinem Kopf zu sein. Die Stimme formulierte auch keine Worte. Es war viel mehr so, als wenn er gerufen wurde. Gilfea öffnete seine Augen und sah sich um. Er hielt seinen Kopf mal in die eine dann in die andere Richtung. Die wortlose Stimme schien tatsächlich aus einer bestimmten Richtung zu kommen. Gilfea rannte los. Nicht so schnell wie bei seiner Flucht, denn er wollte die Stimme nicht verlieren.
    Gilfea stellte fest, dass er viel näher am Eisengebirge war, als er vermutet hatte. So entsprang der Gebirgsbach, aus dem er getrunken hatte, dem Gebrige. Das Gras wich weichen Moosflächen und dürren Sträuchern. Die letzten Bäume war die kleiner Gruppe bei denen er geschlafen hatte. Die ganze Umgebung wurd karg und karstig. Gilfeas Weg wurde von erste Geröllfächen gekreuzt.
    Gilfeas wusste, dass er auf dem richtigen Weg war. Je mehr er sich dem Gebirge nächerte, desto lauter wurde die Stimme in seinem Kopf: »...« . Sie wurde aber auch beunruhigender. Zwar wurde die Stimme lauter, was untrüglich daran lag, dass Gilfea der Quelle näher kam, aber sie schien auch schwächer zu werden, als würde sie aus sich heraus schwinden.
    Die Zeit verging. Der Weg wurde immer beschwerlicher. Der Boden bestand nur noch aus Geröll und Felsen. Stieg das Gelände zuerst seicht an, war es jetzt ein steiler Aufstieg. Gilfea sah zum Gebirge hinauf. Der Berg rauchte und es roch nach Schwefel. Vor ihm, etwa 200 Meter entfernt, war ein breite Felswand mit einem scharfen Einschnitt. Der Einschnitt war gerade einmal breit genug, dass ein Mann auf einen Pferd hindurchpassen konnte. Gilfea rannte empor. Immer mehr hatte er das Gefühl, dass ihm die Zeit davon lief.
    Endlich, die letzten Meter waren sehr schwer, der Boden locker und Gilfea war mehrmals kurz davor zu stolpern und den Abhang hinab zu rutschen. Außer Atem erreichte er schließlich den Einschnitt, der sich als Weg, fast als eine Schlucht, zwischen hochaufragenden Felswänden entpuppte.
    Gilfea nahm seinen ganzen Mut zusammen und ging hindurch. Der Weg wandte sich hin und her. Nach über hundert Schritten war noch kein Ende zu erkennen. Immerhin war der Boden glatt, fest und ebenerdig.
    Und plötzlich
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