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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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Schwarzstein, wusste sogar mit einem Schwert umzugehen. Er allein erlegte 12 Orks. Doch was sind 12 Orks bei einer Herde von hunderten? Es waren einfach zu viele. Ein Pfeil traf den tapferen Schmied ins Bein und riß ihn zu Boden, der nächste Pfeil traf seinen Waffenarm und entriß ihm damit das Schwert, der letzte Pfeil durchbohrte sein Herz. Orks machen keine Gefangene.
    Gilfea rannte. Die Feuchtigkeit hing tief im Gras, lag als dichter Nebel über der Landschaft. Gilfeas Herz hämmerte wie wahnsinnig. Er war erschöpft, müde und durstig. Nur die Angst von den Orks abgeschlachtet zu werden, trieb ihn weiter.
    Er hatte Glück gehabt. Gilfea hatte sich, wie fast jede Nacht, aus dem Dorf geschlichen. Er liebte die Bäume, die Wiesen und den Bach, aber insbesondere liebte er das silbrige Mondlicht. Es gab da eine besondere Ort. Einen Baum, genaugenommen war es ein Ort auf einem Baum. Eine dreiteilige, fast sternförmige Gabelung des Stamms, die ein kleines geschütztes Plateu bildete. Gilfea kletterte immer wieder hinauf, um von dort die Sterne und den Mond zu betrachten. Auch diesen Abend hatte er in seiner geheimen Baumgabel gelegen und war, wie so häufig, eingeschlafen. Es war spät in der Nacht, als er von harten, grausamen Geräuschen geweckt wurde.
    Es mussten mehr als zweihundert Orks gewesen sein. Sie trugen grobschlächtige Fackeln. Im Schein der Feuer konnte Gilfea ihre gezückten Dolche, Säbel und klobigen Schwerter sehen. Noch bevor er richtig wach war, brach die Hölle über das kleine Dorf herein. Feuerpfeile prasselten wie Platzregen auf die Häuser nieder und steckten sie in Brand. Als die ersten Menschen panisch herausliefen, fielen die Orks über sie her und metzelten alles nieder, was sich bewegte. Dabei gingen sie mit absolut tödliches Präzision vor, was für Orks eigentlich untypisch war. Fast hatte man den Eindruck, sie würden von jemand Befehle erhalten. Jemand, der wollte, dass niemand aus dem Dorf überlebte.
    Gilfea hockte auf seinen Baum und sah alles. Eine eisige Kält griff nach seinem Herz. Das Bild brannte sich in seinen Kopf ein. Es war so schrecklich, so grausam, dass Gilfea nicht einmal in Tränen ausbrechen konnte. Die Orks tobten wahnsinnig, brachen jedes Haus auf und schleiften sie bis auf die Grundmauern. Sie kannten kein Erbarmen.
    Panik ergriff Gilfea. Ein Gedanke bildete sich in seinem Verstand: »Du musst rennen! Du mußt hier weg!«
    Der Baum war weit genug vom Dorf entfernt. Gilfea kletterte leise von seinem Baum herab. Dabei machte er so wenig Geräusche, dass selbst ein Elb ihn nur dann gehört hätte, wenn er wusste, worauf er hätte achten sollte.
    Kaum hatte er den Boden erreicht, rannte Gilfea. Erst den Bruch entlang, dann den Fluß folgend. Als er die Fennwiese erreichte, bog er ins Gras hinein und lief in Richtung der Eisengebirge.
    Das Gras war hoch, reichte Gilfea weit über den Kopf. Seine Kleidung hatte so viel Tau von den Halmen abgestreift, dass sie klamm und schwer wurde, doch Gilfea rannte weiter. Immer weiter.
    Er rannte als der Morgen anbrach, er rannte als die Sonne hoch am Himmel stand und er rannte immer noch, als die Sonne sich wieder hinter dem Horizont zurück zog. Erst als es wieder ganz dunkel wurde, brach Gilfea erschöpft zusammen und fiel an Ort und Stelle in einen langen tiefen Schlaf.
***
    Gilfea erwachte. Es war wieder Nacht. Der Himmel war wolkenlos und klar. Die Sterne funkelten und eine Mondscheibe, die fast voll war, erhellte die Gegend mit ihrem silbrig, fahlen Licht, dass Gilfea so liebte. In der Stille der Nacht meinte Gilfea mit einem mal ein leises Plätschern zu hören, was gut war, denn er war mehr als durstig. Er folgte dem Geräusch, es wurde lauter und bald entdeckte er das glitzernde Band eines munter dahinspingenden Gebirgsbaches. Das Wasser war kalt, sehr kalt und Gilfea nahm nur ganz vorsichtig Schluck um Schluck zu sich.
    Mit jedem Schluck fühlte er sich frischer und lebendiger, aber auch müder. Er schaute sich um, fand eine kleine Gruppe von zusammenstehenden knorrigen alten Bäumen, ging zu ihnen hin und kletterte auf einen passend erscheinden hinauf. Dort oben sicherte er sich und schlief friedlich ein. Die Schrecken der Orks schienen weit, weit entfernt zu sein.
***
    Gilfea war ein Junge. Niemand wusste woher er gekommen war und wer wohl seine Eltern sein könnten. Niemand konnte daher sagen, wie alt Gilfea war. Die Menschen des Dorfes schlossen daher, dass Gilfea wohl nach Größe und Statur etwa eineinhalb
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