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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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auf der Wasserseite. Über ihm befanden sich gut 150 Meter Wasser. Dies ging natürlich nur mit entsprechenden Druckanzügen, wollte man endlose Dekompressionszeiten vermeiden. Kein Mensch oder Elb, würde dies ohne entsprechende Ausrüstung sonst überstehen. Doch Uskav meinte allen Ernstes, dass Gildofal und er die Schleußenkammer betreten und dann bis zum Ende des Stausees tauchen sollten. Das Ende des Sees befand sich außerhalb der Grenzen des Königreiches.
    »Nein, du wirst nicht ertrinken. Du mußt mir vertrauen. Allerdings wird es nicht angenehm für dich werden. Du bist ein Elb und...«
    »Und?«, Gildofal fragte sich, um die Situation noch hoffnungsloser werden konnte.
    »Es gibt ein Ritual. Es ist schwarze Magie...«
    Die Situation konnte doch hoffnungsloser werden! Elben reagierten als Wesen des Lichtes auf schwarze Magie nicht sonderlich gut. Ein Elb, der schwarze Magie aktiv verwandte, war für den Rest seines Daseins gezeichnet. Er hörte quasi auf ein Elb zu sein. Das Wesen der schwarzen Magie lag darin, sich von der spirituellen, geisthaften Seite desjenigen zu zehren, der sie beschwor. Als teilweise magische Wesen besitzen Elben eine sehr große geisthafte Seite. Entsprechend mächtige Beschwörungen waren somit auch für einen Elben möglich. Die Schattenseite besteht darin, dass eine dunkle Beschwörung einen Elb quasi von innen auffrißt. Es war somit sicherlich kein Wunder, dass das praktizieren von schwarzer Magie eines der größten Tabus darstellte, die die Elben besaßen. Wer dagegen verstieß wurde zum Aussetzigen. Die Spuren, die die Beschwörung der schwarze Magie hinterließ, war für jeden anderen Elben sofort erkennbar, denn sie verursachte Übelkeit und Kopfschmerzen. Trotzdem kam es immer wieder vor, dass ein Elb, aus welchen Grund auch immer, den Weg der schwarzen Magie wählte. Dies waren die Moredhel, die Schwarzelben, gefürchtete Hexenmeister und Diener der dunklen Mächte.
    Allerdings verlangte Uskav nicht, dass Gildofal gleich zum Schwarzelben und Hexmeister werden sollte. Der Uruk plante, die schwarze Magie selbst zu beschwören und diese auf Gildofal und sich anzuwenden. Auf Orks im Allgemeinen und Uruks im Speziellen hatte diese dunkle Form der Magie eine ganz andere Wirkung als bei Elben. Als Wesen des Bösen und der Dunkelheit wär für sie die Beschwörung dunkler Mächte ein natürlicher Akt. Der springende Punkt an Uskavs Plan bestand nun darin, seine dunkle Magie auf ein Lichtwesen wie Gildofal anzuwenden.
    Kein Elb mochte es sonderlich, schwarzer Magie ausgesetzt zu sein. Es war einfach widerlich. Nicht nur, dass man tagelang das Gefühl hatte durch eine Jauchegrube getaucht zu sein, es bereitete Kopfschmerzen, Übelkeit, massive Schmerzen in allen Gelenken und Muskeln. Ein Elb, der eine volle Ladung dunkler Hexenkunst abbekommen hatte, fühlte sich hinterher, wie ausgekotzt und von ein Dampfwalze überrollt. Die einzige Chance dem zu entgehen, bestand darin die eigene Magie des Lichtes als Schutzschild zu verwenden. Nur wäre dann auch Uskavs Beschwörung überflüssig. Es blieb Gildofal, die Sache durchzustehen. Bei der Wahl zwischen den Alternativen »halb tot fühlen« und wirklich »tot sein« war die Wahl nicht wirklich schwierig.
    »Was muß ich machen?«, war damit auch Gildofals Antwort.
    Uskav hob erstaunt seine Stirn. Die Entschlossenheit des Elben überraschte ihn.
    »Nichts! Da vorne ist eine Schleußenkammer. Wir gehen hinein und ich beschwöre meinen Dämon. Er wird uns die Fähigkeit geben, unter Wasser atmen zu können und keine Dekompressionszeiten zu benötigen. Es tut mir Leid, aber ich vermute, dass du die Besinnung verlierst. Es ist sehr starke Magie. Ich werde uns beide durch den Stausee bringen. Das andere Ufer liegt außerhalb des Königreiches.«
    Gildofal antwortete nicht, er nickte nur stumm. Uskav erwiederte dieses stumme Nicken. Der Ork ging voran. Nach etwa 150 Meter erreichten sie ein Schott. Es war unverkennbar ein Werk meisterhafter Zwergenkunst. Ganz aus Stein gefertigt schloss es nahtlos mit der eigentlichen Staumauer ab. Nur die Bemalung des Schotts machte es als solches kenntlich. Eine kleines Schaltfeld, ebenfalls nahtlos in den Stein eingelassen, diente der Bedienung.
    »Bist du bereit?«, fragte Uskav und sah dabei ganz orkuntypisch besorgt aus.
    »Nein, aber tu es trotzdem!«, entgegnete Gildofal sarkastisch.
    Uskav berührte die Schaltfläche. Ein Warnsignal ertönte. Entlang der Naht zwischen Staumauer und Schott flammte
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