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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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einen Luftschacht mit einer Fluchttreppe. Zwei mal kamen sie an Weggabelungen vorbei, an denen sich ein weiterer Tunnel mit ihrem vereinigte und in einen neuen, etwas breiteren Tunnel überging. Auch das Wasserrohr wurde entsprechend größer. Kurz vor der 5 Fluchttreppe, sie mussten mehr als 25 Meilen vom Pumpwerk entfernt sein, stoppte Uskav und deutete Gildofal an keinen Laut von sich zu geben. Leise und heimlich legte der Ork seinen Rucksack ab und entnahm ihm ein kleines Gerät. Mit diesem Gerät kletterte er lautlos die Fluchttreppe hoch, öffnete aber nicht das Ausstiegsgitter.
    Nach mehrere Minuten kam der Uruk zurück, verstaute das Gerät wieder, nahm seinen Rucksack, schnappte sich Gildofal und klemmte ihn unter seinen Arm und rannte los. Dieser Ork war zu erstaunlichen Geschwindigkeiten fähig. Dabei machte er überraschend wenig Lärm. Sie folgten dem Tunnel, bis sie nach drei weiteren Verzweigungen in einer großen Halle ankamen. Hier mündeten noch andere Tunnel mit ihren Rohren. Die Halle war ein einziges Knäul aus Rohren, Pumpen, Schiebern, Kabeln, Schaltschränken und noch mehr Rohren. Uskav sah sich vorsichtig um, er schnupperte in der Luft und tastete sich vorsichtig vor. Die Halle war sehr düster. Die kleinen Funzeln vemochten nicht mal ansatzweise, die Dunkelheit zu vertreiben. Aber dies schien offensichtlich ein Vorteil zu sein. Uskav schlich zielsicher auf einen Schaltschrank am anderen Ende der Halle zu. Erst als sie direkt vor dem Schrank standen, konnte Gildofal sehen, dass er nicht direkt an der Wand stand. Dahinter war es stockfinster. Uskav trat in die Dunkelheit, die selbst Gildofals Wolfsaugen nicht durchdringen konnten. Es gab ein dumpfes Geraschel, wie von weichen Stoff, der bewegt wurde. Dann gab es etwas Bewegung, ein leises metallisches Geräusch und plötzlich wurde es hell.
    Nun ja, hell ist ein sehr relativer Begriff. Treffender wäre zu sagen, es war nicht mehr völlig dunkel.
    Was Gildofal sehen konnte war ein kleiner Raum, dem Schaltraum des Pumpstation nicht unähnlich. Ein rostiges Stahlschott verschloß den einzigen Eingang. Der Raum war vollgestopft mit tickenden und surrenden Schaltschränken. Kontrolllichter leuchteten auf und gingen wieder aus. Es war eine etwas unwirkliche Athmosphäre. Uskav kannte sich offenbar sehr gut aus. Er ging auf einen Schaltkasten zu, öffnete ihn und hantiere in seinem Inneren herum. Es gab ein kurzes Klacken und zwei Lämpchen gingen an.
    »So, im moment sind wir sicher. Sollte jemand in die Schächte kommen, werden wir davon erfahren.«
    »Wo sind wir?«, fragte Gildofal.
    »Im alten unterirdischen Aquäduktnetz der nördlichen Gebirgsprovinz. Es gehört zum Wasserversorgungsnetz der Stadt. Wenige Leute kommen hier runter. Die wenigsten Menschen wissen noch, dass es es gibt, obwohl es arbeitet und gewartet wird.«
    »Wer bist du?«
    »Uskav, ein Uruk. Sagte ich das nicht?«
    »Kein Ork den ich kenne, spricht so wie du. Du hast Kultur und kannst dich ausdrücken. Du kennst dich in Medizin aus. Wer bist du?«
    »Ich bin Uskav, ein Uruk. Ich war Soldat im Dienste des Königs. Ich war sein General. Ich habe einen Eid auf Ihn geschworen. Ich war sein loyaler Diener und kämpfte in Seinem Namen.«, verkündete Uskav stolz, doch dann verfinsterte sich seine Mine, »Ich töte, metzelte, massakrierte im Auftrag des Königs. Ich habe an ihn geglaubt, gedacht, wir tun etwas Wichtiges, Edles und Gutes. verteidigen den Frieden und die Freiheit. Aber alles war nur Lüge und Betrug.«
    »Was ist passiert?«
    Uskav starrte Gildofal an: »Ich habe Pläne gesehen! Ich habe Kommandobefehle gelesen! Schlachtpläne von Armeen. Armeen des Königs, Armeen der Feinde des Königreiches. Heimlich regiert Sie beide Seiten! Versteht du was ich sage? Sie läßt mich und meine Brüder gegeneinander kämpfen. Sie läßt sich uns gegenseitig niedermetzeln, damit sie die Macht über die Reiche behält. Sie hat uns gezüchtet, um zu hassen und zu töten! Aber ich will nicht mehr! Verstehst du? Es ist nicht mein Krieg. Es ist nicht mal der Krieg des Königs, obwohl er es für seinen hält. Ich will nicht mehr Menschen, Elben, Orks, Uruks und Trolle abschlachten, die von der gleichen Seite beauftragt wurden, mich abzuschlachten.«
    Bei »Ihr« konnte es sich nur um eine Person handeln: Paula-Sysvestra II, Päpstin der unifizierten Technokratie. Nun war es nicht so, dass Gildofal nicht selbst einschlägige Erfahrugen mit dem Klerus gemacht hatte. Schließlich war es sein
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