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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Autoren: www.text-bloxx.de
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stand Gilfea im Freien. Er schaute in ein Plateu mit dampfenden Schloten. Das Plateu war eingerahmt von den gleichen hohen Felswänden wie die Schlucht und bildete einen Kessel, etwa 300 Meter im Durchmesser, der etwas tiefer lag.
    Gilfea schaute hinab. Entsetzen packte ihn und er hätte aufgeschriehen, wenn er sich nicht beide Hände vor den Mund geschlagen hätte. Am gegenüberliegenden Ende des Kessels lag der gehäutete Kadaver eines rießigen, nein, eines gigantischen Drachens. Sofort wusste er, welch trauriger Schrei ihn geweckt hatte. Böse, sehr böse Wesen mussten sich an diesem edlen Geschöpf vergriffen haben. Es getötet haben, um an sein Blut und vor allen an seine Haut zu gelangen. Drachenhaut, das kostbarste Leder das es gab. Eine Rüstung aus diesem Material machte einen gegen normale Waffen fast unverwundbar. Magische Waffen hingegen...
    Und dann das Drachenblut. Er wusste nicht viel darüber, aber was er wusste, ließ sein eigenes Blut in seinen Adern gefrieren. Da Drachen magische Wesen waren und ihr Blut durchwebt war von dieser magischen Energie, war es eines der kostbarsten Substanzen, die es in dieser Welt gab. Manch ein Magier hatte seine Seele dafür gegeben.
    Gilfea weinte. Er hatte noch nie einen Drachen gesehen, aber er wusste aus den Büchern des Meisters Arbogast, wie selten und kostbar diese Geschöpfe waren. Vor Trauer ging Gilfea in die Knie. Wie grausam die Welt war!
    »Gilfea!«
    Die Stimme war klar und deutlich in seinem Kopf zu hören. Sie war zwar klar, aber sehr, sehr schwach. Gilfea sprang sofort auf und rannte den Kessel hinab. Ohne zu wissen warum er es wusste, wusste er wohin er rannte. Er rannte wie der Wind, wie der Sturm, direkt auf einen Haufen Steine zu, die von einem kümmerlichen, grünen, struppigen und dornigen Gestrüpp überwuchert waren.
    Und dort fand er es. Ein Ei! Ein Drachenei.
***
    Es war noch warm, wenn auch nicht mehr heiß, wie es Dracheneier sein sollten. Gilfea wusste sofort, was er tun musste. Die Bücher von Meister Arbogast hatten genau beschrieben, wie ein Drachenei ausgebrütet wird. Das Ei wird von seiner Mutter in einen Ring aus Steinen gelegt. Sodann werden die Steine regelmäßig mit Feuer bespiehen, damit das Ei niemals auskühlt. Hier gab es kein Drachenfeuer mehr, aber es gab das Feuer des Berges. Rings um gab es Schlote mit heißen Gasen. Gilfea packte das Ei, es war groß und schwer, und schleppte es so gut wie er konnte zum nächsten Schlot.
    Schon etliche Schritte vor dem Schlot, war die Luft heiß und kaum atembar, aber Gilfea gab nicht auf. Er brachte das Ei so weit er konnte bis an den Rand des Kamins, legte es vorsichtig ab, verkeilte es mit Steinen und brachte sich schnell in Sicherheit.
    »Danke, Gilfea!«

Selbstlosigkeit ist ein Zeichen wahrer Liebe oder größtmöglicher Dummheit.
    Wenn man nur vorher wüsste, was zutrifft.
Profitius Spax Philosoph 2. Klasse
    Das Drachenei lag sicher am Rand des Kamins. Die Hitze der Gase würden genug Wärme abgeben, um das Ei heiß zu halten. Gilfea fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis der Drache schlüpfen täte.
    Ein Drache!
    Gilfea war sehr aufgeregt. Drachen waren eine Seltenheit geworden. Nur sehr wenige Menschen hatte in den letzten Jahrhunderten jemals einen gesehen und wenn, dann fürchteten sie sich. Selbst die Elben, die die Drachen gleichermaßen fürchteten und verehrten, begegnete ihnen. Gerüchte besagten, dass sie sich in weit entfernte Regionen der Welt zurückgezogen hatten. Insbesondere schinen sie die Welt der Technopriester zu meiden. Nicht zuletzt galt Kardinal Ada als der erbarmungsloseste aller Drachenjäger, von der Päpstin einmal abgesehen.
    Doch für Gilfea waren Drachen die schönsten Wesen auf der Welt. In den Büchern Meister Arbogasts waren farbenprächtige Bilder zu bewundern. Selbst die Datenscheiben der Bibliothek der Thechnopriester zeigten Filme von Drachen, natürlich um sie als todbringende, unkontrollierbare Bestien darzustellen. Für Gilfea zeigten die Bilder aber keine Bestien, sondern anmutige und elegante Geschöpfe.
    Und nun hatte er ein Ei gefunden. Und der Drache in dem Ei hatte mit ihm gesprochen. Gilfea strahlte vor Freude.
    Was es wohl für ein Drache war? Dem äußerem des Eis konnte man keine Anhaltspunkte abgewinnen. Die Schale war weiß, oder eher schmutzig grau. War es ein roter Drache? Ein grüner Grasdrache oder gar ein Silberdrache, die waren sehr selten. Vermutlich war es ein grüner Bambusdrache, die sollen noch die
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