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Dorian

Dorian

Titel: Dorian
Autoren: K. C. Hayes
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diesen Dolchen setzt eurem unsterblichen Leben ein Ende und ehret dem zukünftigen Herrn der Finsternis… euren Sohn.“
    Mit zitternden Händen nahmen sie die Dolche entgegen.
    „Ich liebe Dich Ileana… danke für die Geburt Lascars.“
    Radu war der Verzweiflung nahe und küsste seiner Frau die Tränen aus ihrem verweinten Gesicht.
    „Ich liebe Dich auch Radu, mein Geliebter.“
    Sie schlossen die Augen und die Klingen fanden den Weg zu ihren Herzen. In der Stille der Nacht zerfielen sie zu Staub.

Chapter 1  Manhattan, New York 2010

    „Verdammt, das hat mir gerade noch gefehlt!“
    Mit einem lauten Krachen verabschiedeten sich zwei Flaschen des kostbaren Whiskys, als Tess O´Connel den schweren Karton die schmale Kellertreppe zum ´ Highlands ´ hinaufschleppte. Damit lagen nun 500 Dollar in Scherben… Geld, das sie dringend brauchte.
    Sie stellte den Karton auf dem Tresen und wischte sich den Alkohol mit Sodawasser von ihrer neuen Designerbluse.
    „ Toll… wirklich super, die ist hin.“
    Wütend warf sie das Handtuch in die Spüle.
    Sie fragte sich, wen sie hier überhaupt beeindrucken wollte, denn die kaputten Typen, die sich hier Nacht für Nacht die Kante gaben, waren mehr daran interessiert sie auf die Palme zu bringen, als ihr Komplimente zu machen. Sie hätte auch im Müllsack hier stehen können, es würde keinem auffallen und das wäre wohl bald der Fall, denn in ihrer Kasse klaffte ein großes Loch, das so schnell wie möglich gestopft werden musste.
    Ihr eleganter Stil passte einfach nicht zu ihrem rustikalen Job, deshalb fragte sie sich immer wieder, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte. War das wirklich das, was sie wollte oder war es falsch das moderne Leben der Madison Avenue hinter sich zu lassen.
    Es lag eine schwierige Zeit hinter ihr und sie wollte einfach nur noch vergessen. Sie hoffte hier die Ruhe und Ablenkung zu finden, die sie brauchte. Aber ein Teil von ihr war immer noch gefangen in der Welt von Designerklamotten und tollen Partys.
    Es musste etwas geschehen, sie hatte ihren Vater zulange allein walten lassen. Die Kneipe war heruntergekommen und hatte dringend eine Renovierung notwendig.
    Sie versteckte sich hinter den Tresen und zog ihre Bluse aus. Sie fand ein graues Holzfällerhemd ihres Dads in der alten Andenkentruhe und warf es sich über. Es war ihr mindestens fünf Nummern zu groß, aber es roch herrlich nach seinem Aftershave. Sie nahm Besen und Kehrblech und widmete sich dem guten Whisky, der langsam in die Holzdielen sickerte. Das passierte gerade jetzt, wo sie mit der Wohnungsmiete zu spät dran war. Es war ihr peinlich, erneut beim alten Herold um Aufschub bitten zu müssen, sie wollte seine Gutmütigkeit nicht ausnutzen, nur weil sie befreundet waren. Sie setzte sich auf einen der wackeligen Bistrohocker und schaute durch das große Schaufenster. Sie gähnte herzhaft und winkte Scott, der seinen muffigen Fischwagen vor der Kneipe parkte freundlich zu. Es ging in den Weihnachtsendspurt und die Straßen füllten sich mit Leben. Sie mochte die Feiertage nicht und war dankbar über das rege Treiben am Pier. Während sie die wenigen Dollarscheine aus der Wechselkasse zählte, ließ sie in Gedanken ihre ersten schweren Jahre in New York Revue passieren.
    Herold half ihrer Familie, nachdem sie vor 14 Jahren mit einem Frachtschiff aus Schottland kamen, mit nichts mehr als einem Koffer in der Hand und einem kleinen Geldbündel aus dem Verkauf ihrer Habseligkeiten. Ohne festes Ziel und Unterkunft war es ein schwieriges Unterfangen in einem fremden Land, das sie nur aus Büchern kannte, neu anzufangen, zumal ihre Mutter von Tag zu Tag schwächer wurde. Sie konnte sich kaum verständigen, denn nur die wenigsten verstanden die gälische Sprache. Das, was sie wollte oder brauchte, musste sie sich mit Händen und Füssen hart erkämpfen. Die Obdachlosenasyle, in denen sie Zuflucht fanden, waren dreckig, kalt und überfüllt aber jedenfalls gab es eine warme Mahlzeit und eine Dusche. Jack O´Connel war ein Berg von einem Mann und nahm jeden kleinen Job an um seine Frau schnellstens zu den richtigen Ärzten bringen zu können. Die Zeit drängte, denn sie hatten nur ein Touristenvisum und Jack musste dringend eine feste Arbeit finden ansonsten ging es schnell wieder zurück nach Hause. Nach vielen Handlangerdiensten entdeckte ihr Vater durch Zufall einen Aushang an der Tür der Essenausgabe… ´Hilfe im Hafen gesucht´, es sollte in ihrem Leben die ersehnte
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