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Dorian

Dorian

Titel: Dorian
Autoren: K. C. Hayes
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Wendung bringen und so landeten sie im schottischen Viertel New Yorks.
    Herold suchte zu jener Zeit eine helfende Hand auf seinem kleinen Fischkutter und heuerte Jack an. Tagelang waren sie manchmal auf See, während Tess neben der Highschool sich um ihre Ma kümmern musste. Ihr Tag gestaltete sich größtenteils aus Aufräumen, Wäschewaschen und Kochen. Abwechslung fand sie nur in der Highschool. Sie war stets die Klassenbeste ihres Jahrgangs und ihre Lehrer versprachen ihr, bei einem guten Abschluss sich für ein Stipendium am Illinois Institute and College of Technology in Chicago einzusetzen. Sie träumte davon, eines Tages die schönsten und teuersten Appartements der Stadt einrichten zu dürfen.
    Ihre Kindheit hatte sie schon früh aufgeben müssen, anstatt mit den Kids in den Einkaufszentren rumzuhängen, musste sie jung erlernen, was es heißt, Verantwortung zu tragen. Das New York Medical Center wurde ein fester Teil ihres Lebens, nachdem ihre Mutter Elizabeth etwa zwei Jahre nach ihrer Einreise in die USA ins Koma fiel. Lange hatte sie nicht begriffen, warum es so weit kommen musste. Ihre Mutter litt an einem Gendefekt, ihr Körper reagierte auf alles und jeden unterschiedlich allergisch. Tess wusste, dass es ein Medikament gab, das erfolgreich in der Testreihe abgeschlossen hatte, doch der behandelnde Arzt… Dr. Crenna war strikt dagegen das Mittel einzusetzen. Sie konnte sich noch an seine Worte erinnern.
    „Mr. O´Connel… glauben sie mir, ihre Frau ist zu schwach, um erfolgreich diese Behandlung abschließen zu können. Das Medikament ist von ´U.S. Genetics´ auch noch nicht freigegeben.“
    Mitleidsvoll strich er Tess über den Kopf. Sie mochte den Arzt… er war nett und munterte sie schnell wieder auf, wenn es ihrer Mutter nicht gut ging. Doch nun hatte sie das Gefühl, als wäre er jemand anders, so kalt und distanziert kannte sie ihn nicht.
    Erst nach Beth Tod, kam heraus, das es Dr. Crenna selbst war, der es befürwortet hatte, ihre Mutter sofort in die Studie mit aufzunehmen. Sie konnte sich seinen plötzlichen Sinneswandel nicht erklären. Sogar die Sozialstation hatte sich bereiterklärt, die Kosten zu tragen. Wenige Wochen später hatte man den Arzt hängend in seiner Wohnung gefunden. Die ganzen Umstände waren mehr als fraglich.
    So saß Tess die meiste Zeit neben ihrer Ma und hielt ihre Hand. Die Tage vergingen langsam und quälend und sie hatte genügend Gelegenheiten sich in die neuesten Fachzeitschriften einzulesen. Mittlerweile hatte sich ein beachtlicher Berg der Zeitschrift Architectural record angesammelt. Oft bekam sie die neuesten Ausgaben von den Schwestern geschenkt, worüber sie sich riesig freute, denn ihr Taschengeld war eher dürftig bemessen.
    Viel konnte Herold ihrem Dad nicht bezahlen, stellte ihnen aber seine kleine Mansardenwohnung über der Kneipe für wenige Dollar im Monat zur Verfügung, da er es vorzog, lieber den Rest seines Lebens auf dem Wasser zu verbringen. Er war ein mürrischer Zeitgenosse, aber sie mochte ihn, liebte seine Geschichten von den unheimlichen Häfen Manhattans. Er hatte einen Riesenspaß daran, Tess im Hinterhof bei Anbruch der Dunkelheit zu erschrecken. Er wirbelte sie wie wild in die Höhe und fing sie wieder auf. Sie lernten sich genau hier kennen. Das ´Highlands ´ gehörte seinem älteren Bruder Carl, der dafür bekannt war keiner Schlägerei aus dem Weg zu gehen und es war ein beliebter Treffpunkt der schottischen Gillen, den Männern, die hart in den Docks arbeiteten. Als Carl bei einer seiner ständigen Auseinandersetzungen mit der irischen Konkurrenz ums Leben kam, wusste keiner wie dieses kleine Stückchen Heimat weitergeführt werden sollte. Herold einigte sich mit ihrem Vater, zusammen den Laden aufrechtzuerhalten, als gleichberechtigte Partner.

    Nachdem ihre Mutter vor 10 Jahren in Frieden von Ihnen ging, nahm Tess die Chance wahr und zog mit 17 Jahren nach Chicago. Die Highschool hatte sie erfolgreich als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Es war die unbeschwerteste zeit ihres Lebens, sie lebte und liebte das Studentenleben. Die wilden Verbindungspartys mit ihren Kommilitonen bis spät in die Nacht über den neuesten Tratsch zu lachen, wie hatte sie das vermisst, sie war frei und durfte leben… endlich!!!
    In Danny, der mit ihr zusammen den Kunstkurs besuchte, hatte sie einen guten Freund gefunden, sie teilte mit ihm ihre neu entdeckte Leidenschaft für Baseball und Basketball, sie verpassten nie ein Heimspiel ihrer
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