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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel
Autoren: Carter Brown
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nie so«, sagte
Mandy selbstzufrieden. »Vermutlich ist er irgendwie impotent geworden, weil ich
ihn wegen eines anderen verlassen habe.«
    »Laß mich los, du perverser
Lustmolch!« kreischte Colette und biß mich kräftig in mein ihr erreichbares
Ohrläppchen.
    »Ich will doch bloß, daß du
eine Weile hier sitzen bleibst!« keuchte ich.
    »Es ist naß, kalt und
scheußlich!« schrie sie. »Und würdelos außerdem!«
    »Wenn wir den Cognac nicht warm
bekommen, brennt er nicht«, erklärte ich.
    »Wofür zum Teufel hältst du
mich?« japste sie. »Für einen Weihnachtskuchen?«
    Ihre Zähne fuhren erneut auf
mein Ohrläppchen zu. Ich drehte schnell den Kopf zur Seite, worauf sie mir ein
Stück Haut aus der rechten Wange riß. Es schmerzte höllisch.
    »Wenn wir den Cognac in Flammen
setzen, können wir ihn zum Fenster bringen und die Vorhänge anbrennen«, stöhnte
ich. »Wenn die beiden anderen Mädchen ihre fetten Hintern vom Bett erheben und
anfangen würden, Bettzeug und andere leicht brennbare Sachen vor dem Fenster
aufzuhäufen, dann wäre das eine große Hilfe.«
    »Willst du das Haus in Brand
setzen?« Colette starrte mich mit herausquellenden Augen an.
    »Luftziegel brennen nicht
besonders gut«, sagte ich ungeduldig. »Wir brauchen etwas, das die Wächter
veranlaßt, herbeizurennen. Die Hunde werden sich nicht allzu nahe an das Feuer
heranwagen, und außerdem werden die Wächter sie zurückhalten. Vor allem wenn
sie nackte Mädchen sehen, die aus dem Fenster springen, um sich in Sicherheit
zu bringen.«
    »Dieses Zimmer liegt im ersten
Stock«, sagte Juliet benommen.
    »Das spielt keine Rolle«,
knurrte ich. »Ihr werdet durch das Fenster springen, okay?«
    »Direkt in die Arme der
Wächter, die uns sofort ins Haus zurückschaffen«, sagte Juliet. »Großartige
Idee.«
    »Wir brauchen etwas, das sie
ablenkt, vergeßt das nicht«, sagte ich. »Wir müssen inner- und außerhalb des
Hauses eine kleine Panik verursachen.«
    »Und was dann?« fragte Mandy.
    »Über den Rest habe ich noch
nicht nachgedacht«, gestand ich. »Aber das ist mal der Anfang.«
    »Das ist das Blödeste, was ich
je gehört habe«, erklärte Juliet. »Ich mache da nicht mit.«
    »Okay.« Ich seufzte tief. »Ich
wollte es euch nicht erzählen, weil es grauenhaft ist, aber ihr laßt mir ja
keine andere Wahl.«
    »Was erzählen?« fragte Mandy.
    »Es ist geplant, daß um
Mitternacht alle Wächter hier heraufgebracht werden, um euch so lange zu
vergewaltigen, bis ihr abgekratzt seid. Und wenn das nicht hinhaut, wird Kurt
den Rest besorgen.«
    Juliet schoß vom Bett hoch, als
hätte ein Krokodil sie ins Hinterteil gezwickt.
    »Hock hier nicht rum, du
alberne Gans!« schrie sie Mandy an. »Hilf mir das Bettzeug zum Fenster
rüberzutragen!«
    Alle waren plötzlich überzeugt,
selbst Colette. Als ich aufstand, blieb sie fügsam auf der Schale sitzen, als
ob sie ganz plötzlich ihre eigentliche Berufung entdeckt hätte.
    »Paul?« sagte sie leise. »Ich
möchte das genau wissen. Wir machen also ein Feuer, die Wächter sehen es und
kommen angerannt. Dann springen wir aus dem Fenster, stimmt’s?«
    »Fast«, sagte ich. »Wenn man es
genau nimmt, springen Mandy und Juliet aus dem Fenster.«
    »Wie steht es mit mir?«
    »Du bist tot«, sagte ich.
    »Was?«
    »Nun ja, du mußt den Eindruck
erwecken, als ob du tot seist«, sagte ich. »Jedenfalls ausreichend lange, daß
diejenigen, die hier hereingestürzt kommen, getäuscht werden.«
    »Hoffentlich weißt du, was du
tust.«
    »Das hoffe ich auch«,
pflichtete ich bei.
    Das Riesenbett war bereits
aller Decken und Laken entblößt. Ich riß die Matratze auf den Boden und
schleppte sie zur Tür. Eine Weile bohrte ich mit den Fingernägeln an ihr herum,
bis es mir gelang, ein Loch hineinzureißen. Die Füllung bestand aus
irgendwelchen Kunststoffasern, die hoffentlich nur qualmen, aber nicht
ernsthaft brennen würden.
    »Wie steht es mit dem Cognac?«
fragte ich Colette.
    »Er fühlt sich nicht mehr kalt
an«, antwortete sie.
    Die beiden anderen Mädchen
standen neben dem Zeug, das sie vor dem Fenster aufgehäuft hatten, und beobachteten
mich gespannt.
    »Müssen wir wirklich durchs
Fenster springen, Paul?« erkundigte sich Mandy nervös. »Ich meine, ich möchte
mir keine Glassplitter in irgendwelche wichtigen Körperteile bohren.«
    »Vielleicht hast du recht«,
sagte ich. »Möglicherweise wäre es besser, einfach die Scheiben zu zerschlagen,
und ihr steht nur da und schreit euch die Lunge aus dem
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