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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel
Autoren: Carter Brown
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nichts
unternehmen, weil wir alle hier eingeschlossen sind.« Ihre Stimme klang
plötzlich angeregt. »Ich habe eine Idee. Wenn sie die Tür öffnen, kann sich Mr.
Donavan dahinter versteckt halten, und wir werden denjenigen, der eintritt,
lange genug ablenken, damit Mr. Donavan ihm eines über den Schädel geben kann.«
    »Ablenken?« fragte Mandy.
    »Na, ich meine, wir haben doch
keine Kleider an, oder?« sagte Juliet.
    »Wir hatten auch am
Swimming-pool keine Kleider an«, wandte Colette kalt ein, »und ich habe nicht
bemerkt, daß Kurt sich dadurch irgendwie ablenken ließ.«
    »Wir könnten zum Beispiel so
tun, als ob wir völlig verrückt auf jemand wären, wer immer es ist«, begann
Juliet zaghaft, »und —«
    »Halten Sie bloß die Klappe!«
fauchte Colette sie an. »Sie sind ja noch schlimmer als Mandy!«
    Das reichte. Die drei begannen
einander anzuschreien. Ich saß da, nippte an meinem Drink und begriff mit
einiger Bitterkeit, daß einer meiner Pubertätsträume wahr geworden war: Ich
befand mich allein mit drei schönen nackten Frauen in einem Raum. Nach einer
Weile wurde offensichtlich, daß Mandys Intelligenzquotient mit dem der anderen
nicht mehr Schritt halten konnte, und so glich sie die Situation dadurch aus,
daß sie ihnen Ohrfeigen verpaßte. Damit stand sie plötzlich einer feindlichen
Allianz gegenüber. Die beiden anderen packten sie, warfen sie bäuchlings aufs
Bett und vertrimmten ihr wechselweise das Hinterteil.
    »Wir vergeuden unsere Zeit«,
keuchte Colette ungefähr eine Minute später. »Es beginnt ihr zu gefallen.«
    »Bisexuelles Luder«, sagte
Juliet mit grimmigem Abscheu.
    Beide wandten sich vom Bett ab
und überließen Mandy für eine Weile ihrem Gestöhn und Gejammer.
    »Einen Drink, Ladies?« fragte
ich hoffnungsvoll.
    »Wissen Sie was?« sagte Juliet
mit dumpfer Stimme zu Colette. »Er würde einen großartigen Eunuchen abgeben.«
    »Ich möchte was zu trinken
haben, Paul«, sagte Colette erschöpft. »Das ganze fängt an, einfach lächerlich
zu werden.«
    »Wer hat dich in London auf
McLarens Spur gesetzt?« fragte ich sie.
    »Claude Bouchard.«
    »Er hat dir von McLaren
erzählt?«
    »Er hat Kurt davon erzählt.«
    »Du batest mich, McLaren,
sofern ich ihn sehen sollte, zu sagen, er solle nicht in sein Hotel
zurückkehren, weil Fischers Leute ihm dort auflauerten. Außerdem hast du mir
erzählt, ihr hättet McLaren beschattet, ihn aber aus den Augen verloren.«
    »Stimmt«, sagte sie.
    »Woher wußtest du, daß Fischers
Leute McLarens Hotel gefunden hatten?«
    »Kurt hat es mir erzählt.«
    »Wer hat McLaren beschattet und
ihn dann aus den Augen verloren?«
    »Kurt.«
    »Die Welt ist klein«, sagte ich
gelassen.
    Ihr Gesicht wurde plötzlich
starr. »Willst du behaupten, es sei Kurt gewesen, der McLaren umgebracht hat?«
    »Es sieht allmählich so aus.«
    »Das ist unmöglich!« Ihre
feuchten braunen Augen schrien mich förmlich an. »Was war mit Sugden? Und mit
Hendricks in Paris?«
    »Reines Theater«, antwortete
ich. »Sie hatten ihren Zweck erfüllt. Kurt kann ohne weiteres Sugden angeheuert
haben, um die Rolle zu übernehmen. Mit Sicherheit wußte der Mann nicht, daß es
seine letzte war, bis es zu spät war.«
    »Und Hendricks?« flüsterte sie.
    »Das war einfach jemand, den
Kurt in Paris kannte. Jemand, der für die Rolle geeignet war.«
    »Du meinst, er hat zwei — nein,
drei Männer einfach brutal ermordet, nur weil es ihm in den Kram paßte?«
    »Ich glaube, das ist haargenau,
was ich meine«, sagte ich. »Du darfst nicht vergessen, daß Kurt ein Sadist ist.
Er hat es genossen.«
    »Mein Gott«, murmelte sie unter
Tränen. »Warum bloß?«
    »Wie bist du dazu gekommen,
Kurt als Partner aufzunehmen, nachdem dein Bruder tot war?«
    »Er hat von Zeit zu Zeit als
Kurier gearbeitet«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich wußte, daß mein
Bruder ihn eingesetzt hatte, und er schien vertrauenswürdig.«
    »Ich frage mich, ob dein Bruder
ihn je dazu benutzt hat, Fischer Geld zu überbringen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie.
    »Aber möglich wäre es?«
    »Möglich wäre es.«
    »Auf diese Weise könnte er
Dearborn kennengelernt haben«, sagte ich. »Dearborn hat ihm wahrscheinlich von
Juliets Situation erzählt und was das für McLaren bedeutet.«
    »Das sind Spekulationen, Paul.«
    »Sicher sind es Spekulationen.
Aber bleiben wir mal ein bißchen dabei. Kurt kann McLaren auf mich als einzige
Hoffnung, seine Frau zurückzubekommen, aufmerksam gemacht haben. Und
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