Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
danach
kann er dich, scheinbar durch Bouchard, auch auf mich gelenkt haben.«
    »Wozu das?« fragte sie.
    »Ich habe das häßliche Gefühl,
daß wir das demnächst herausfinden werden«, antwortete ich. »Wenn mich die
beiden als möglichen Kunden bei sich hatten, was das für Losey ein sicherer
Weg, in dieses Haus hineinzugelangen, ohne daß Fischer Verdacht schöpfte. Aber
es muß noch mehr dahinterstecken.«
    »Was werden sie mit uns tun,
Paul?«
    »Wie gesagt — ich vermute, daß
wir das bald herauskriegen werden.«
    Ohne es zu wissen, war ich ein
Prophet. Ein Schlüssel wurde im Schloß umgedreht. Mandy hüpfte vom Bett empor,
mit gerötetem Gesicht und wild funkelnden Augen. Dann öffnete sich die Tür, und
Losey trat ein, einen Revolver in der Hand.
    »Kurt!« schrie Mandy. »Kurt,
Darling! Sie haben so schreckliche Dinge über dich erzählt! Scheußliche Lügen —
du hättest Juliets Mann in England umgebracht und zwei andere Männer auch noch.
Aber ich weiß, daß das alles Lügen sind!«
    Sie rannte mit ausgestreckten
Armen auf ihn zu, etwas wie verzweifelte Hoffnung auf dem Gesicht, und sie tat
mir ehrlich leid. Als sie bei ihm angelangt war, rammte Losey ihr ohne zu
zögern den Revolverlauf in den Solarplexus. Sie gab einen kleinen Wimmerlaut
von sich, klappte zusammen und fiel auf den Boden.
    »Blöde Gans«, sagte Losey.
»Kommen Sie, Donavan. Wir wollen mit Ihnen reden.«
    Ich verließ das Zimmer und
blieb, den Revolverlauf im Rücken, stehen, bis er die Tür zugemacht und
verschlossen hatte. Dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo Dearborn wartete.
    »Setzen Sie sich, Mr. Donavan.«
Er strahlte mich an. »Mit dem Abendessen wird es heute ein bißchen spät werden.
Vielleicht kommt es überhaupt nicht dazu. Aber ich kann Ihnen einen Drink
anbieten.«
    »Nein, danke.«
    »Wie Sie wollen«, sagte er. »Es
dreht sich hier nur um eine einleitende Unterredung, aber wir hielten es für
fair, wenn Sie dazu Platz nehmen würden.«
    »Danke.« Ich sank in den
nächsten Sessel.
    »Wir führen das Unternehmen
weiter«, sagte er. »Kurt und ich. Aber dieses Haus wird nicht mehr als
Hauptquartier benutzt. Wir sehen uns nach neuen Weiden um.«
    »Wie interessant«, sagte ich
höflich.
    »Colette Dorcas wird den Tod ihres Bruders rächen, indem sie Sheldon Fischer umbringt, aber unglücklicherweise
wird sie dabei einen tödlichen Unfall erleiden«, fuhr er fort. »Sie wird
wahrscheinlich in die Reihe der Märtyrerinnen eingehen. Wie klingt das alles
für Sie, Mr. Donavan?«
    »Noch interessanter.«
    »Die kleineren Probleme können
leicht bewältigt werden«, sagte er. »Kurt wird Mandy mit sich nehmen, wenn wir
hier verschwinden, und ich muß gestehen, daß ich von jeher ein gewisses Faible
für Juliet hatte, also wird sie mit mir reisen.«
    »Sie haben beide einen sehr
guten Geschmack«, sagte ich.
    »Danke.« Er lächelte mir wieder
auf seine schüchterne Weise zu. »Vielleicht interessiert es Sie auch zu
erfahren, daß dieser Mistköter Fischer mich hereingelegt hatte, so daß er
billig in den Genuß meiner Dienste kommen konnte. Das war sein Fehler. Ich brauchte
lediglich noch einen Partner, und als ich Kurt kennengelernt hatte, wußte ich,
daß er der Richtige war.«
    »Kommen Sie zur Sache«, brummte
Kurt.
    »Sie haben recht«, sagte
Dearborn. »Am Anfang sahen wir nur eine Art Köder in Ihnen, Mr. Donavan, was
Sie hoffentlich nicht beleidigt. Aber seit ich einigermaßen mit Ihren
Aktivposten vertraut bin, habe ich das Gefühl, daß wir mit Ihnen so etwas wie
einen Handel abschließen sollten.«
    »Welchen zum Beispiel?« fragte
ich.
    »Zum Beispiel den, daß Sie,
falls Sie am Leben bleiben wollen, blechen müssen, Herzblättchen«, knurrte
Losey.
    »Ganz so hätte ich das nun
wieder nicht ausgedrückt«, murmelte Dearborn. »Aber im wesentlichen stimmt das,
was Kurt gesagt hat. Wie hoch würden Sie Ihr eigenes Leben einschätzen, Mr.
Donavan?«
    »Ich habe das seltsame Gefühl,
daß Sie mir demnächst eine Summe nennen werden«, sagte ich.
    »Ich glaube, es wäre dumm von
uns, allzu gierig zu sein. Was halten Sie von der Hälfte Ihres jährlichen
Einkommens? Wir wollen großzügig sein. Wie wär es mit sieben Millionen?«
    »Ich gebe Ihnen die Summe — und
nichts hält Sie davon ab, mich trotzdem umzubringen«, sagte ich. »Vielleicht
sollte ich mein Geld sparen.«
    »Wir würden gern ein Zeichen
Ihres Vertrauens sehen«, sagte er. »Sie wollten ohnehin Ihrer Bank in der Schweiz
wegen der einen Million und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher