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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All
Autoren: Poul Anderson
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die das Firmament bedeckten, aber ihr Licht reichte aus, daß er das Schiff überblicken konnte. Die »Sabik« war in zwei Teile zerbrochen und schwamm inmitten treibender Trümmer. Ein Geschützturm im Bugteil schien noch intakt zu sein.
    Er versuchte noch einmal sein Glück mit dem Funksprechgerät; hier draußen, dreißig Meter vom Schiff entfernt, gab es keine abschirmenden Metallmassen. »Fähnrich Flandry von Abteilung Vier. Bitte melden. Bitte kommen!«
    Eine Stimme antwortete, von kosmischen Störgeräuschen überlagert. »Leutnant Ranjit Singh in Abteilung Zwei. Ich übernehme einstweilen das Kommando. Melden Sie Ihren Zustand und wie viele Leute Sie bei sich haben.«
    Flandry tat es. »Sollen wir zu Ihnen kommen, Leutnant?« endete er.
    »Nein. Sehen Sie nach, ob der vordere Geschützturm funktioniert und sagen Sie Bescheid. Wenn ja, besetzen Sie ihn.«
    »Aber wir sind bewegungsunfähig. Der Kreuzer ist längst fort. Niemand wird sich mit uns abgeben.«
    »Das bleibt abzuwarten, Fähnrich. Gehen Sie an Ihr Geschütz.«
    Tote Körper schwebten in der Panzerkuppel des Geschützturms. Sie waren nicht verstümmelt, aber zwei- oder dreitausend Röntgen mußten durch die Panzerung gedrungen sein. Flandry und Dragoika holten sie heraus und ließen sie im freien Raum treiben.
    Das Geschütz war noch brauchbar. Das hydraulische Zielsystem wurde von Batterien betrieben. Flandry unterwies Dragoika in der Bedienung der Handräder. Anschließend warteten sie. »Ich hätte nie geglaubt, daß ich an einem solchen Ort sterben würde«, sagte sie. »Aber ich werde im Kampf sterben, und mit einem guten Kameraden an meiner Seite.«
    »Vielleicht überleben wir«, sagte er.
    »Mach dir nichts vor. Es ist deiner nicht würdig.«
    »Nicht würdig? Solange ich noch nicht tot bin, gebe ich nicht auf.«
    »Ich verstehe. Vielleicht ist es das, was euch vaz-Terranern so groß gemacht hat.«
    Der Merseier kam.
    Es war ein Zerstörer, und er schien Schwierigkeiten mit den Triebwerken zu haben. Sein Kapitän mußte erkannt haben, daß er sich während der Reparaturzeit aus dem Gefecht zurückziehen mußte, wenn er nicht leichte Beute für den Gegner sein wollte. Nun näherte er sich langsam der »Sabik«, um das Wrack zu untersuchen und, wenn nötig, den letzten Widerstand zu brechen.
    Der Zerstörer hatte seine Raketen verschossen, aber mehrere Geschütze eröffneten das Feuer mit Granaten und Strahlen. Die beiden Wrackteile der »Sabik« glühten auf, zerbrachen und spuckten weitere Trümmerteile in alle Richtungen.
    Flandry hockte auf dem Sattel und kurbelte das Geschütz in Feuerstellung. Der unstabilisierte Rumpf reagierte mit einer Gegendrehung. Flandry mußte warten, bis der Zerstörer mit seinem Heck ins Fadenkreuz kam, dann drückte er ab.
    Das Krachen der Detonation war noch nicht verhallt, da sah er, wie sich in der Bordwand des Zerstörers ein Loch öffnete. Luft und weiß kondensierender Wasserdampf strömten aus.
    Das langsam um seine Achse rotierende Wrack ließ ihn zu keinem zweiten Schuß kommen. Er wartete und fluchte vor Ungeduld. Als der Zerstörer wieder in Sicht kam, hatte er sich weiter entfernt und das Heckstück der »Sabik« pulverisiert. Flandry zielte wieder und gab Feuer. Seine Granate riß ein zweites Loch mittschiffs in den Zerstörer. Sein Kapitän hatte genug und drehte ab. Als Flandrys Geschütz zum drittenmal in Schußposition kam, war das Schiff mit bloßem Auge kaum noch auszumachen. Flandry sprang von seinem Sitz und umarmte Dragoika. Beide brachen in Triumphgeschrei aus.
     
    *
     
    »Umbriel« und »Antarctica«: aufgerissen, zerschlagen, lahm, angefüllt mit Verwundeten, aber siegreich – näherten sich dem Planeten. Die Aufklärer hatten ihre Arbeit längst getan und Kurs auf die Grenze des Imperiums genommen. Aber Ranjit Singh wollte seinen Männern einen Blick auf das gewähren, wofür sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten.
    Flandry und Dragoika standen neben ihm auf der Brücke der »Umbriel«. Der Planet füllte den ganzen Bildschirm aus. Er war kaum größer als der Erdmond und schien wie er weder eine Atmosphäre noch Wasser oder Leben irgendeiner Art zu besitzen. Kahle und zerklüftete Berge erhoben sich aus aschenfarbenen Ebenen. Öde, leer und blind wie ein Totenschädel zog er seine Bahn.
    »Ein Planet«, hauchte der selbsternannte Kapitän. »Ein Irrläufer, ein sonnenloser Planet.«
    »Er ist auf Kollisionskurs mit Saxo, Kapitän«, sagte Flandry. Er war zu Tode erschöpft. »In
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