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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All
Autoren: Poul Anderson
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schleuderte Flandry und Dragoika an die Wand. Blutend und betäubt blieben sie liegen, während der Sturm anhielt und vorüberging.
    Langsam und wie Betrunkene wankend standen sie auf. Wilde Rufe und Schreie sagten ihnen, daß ihre Trommelfelle nicht geplatzt waren. Die Tür war eingedrückt und ließ schwarzen Qualm ein. Chemische Feuerlöscher zischten. Jemand rief nach einem Arzt.
    Der Bildschirm war nicht ausgefallen. Flandry sah die »Umbriel« weit voraus. Ihr Bug klaffte offen, vom Rumpf hatten sich Platten gelöst, andere waren halbflüssig erstarrt. Aber ihre Maschinen funktionierten. Sie machte Fahrt, wie auch die »Sabik«.
    Er beobachtete und lauschte auf die eingehenden Meldungen, bis er das Geschehen rekonstruieren und Dragoika verständlich machen konnte. »Wir haben es geschafft. Einer unserer Zerstörer bekam einen Volltreffer und ist Staub und Gas, aber auch der feindliche Kreuzer ist erledigt. Wir sind an mehreren Stellen beschädigt, drei Geschütztürme und zwei Raketenrampen sind ausgefallen. Ein paar Leitungen zum Hauptcomputer sind unterbrochen, und wir müssen mit einer kleineren Anlage arbeiten, bis die Ingenieure den Schaden behoben haben. Und die Verluste sind ziemlich hoch. Aber wir haben das feindliche Schlachtschiff manövrierunfähig gemacht. Ein Treffer ins Heck. Die Triebwerke arbeiten nicht mehr. Mit ihm brauchen wir nicht mehr zu rechnen.«
    Die Flotte formierte sich von neuem und setzte ihren Weg fort. Auf dem Bildschirm lösten sich zwei kleine grüne Punkte aus der Formation und eilten voraus. »Siehst du die?« sagte Flandry. »Unsere Aufklärer. Wir müssen sie abschirmen, während sie ihre Aufgabe erfüllen. Und das bedeutet, wenn ich mich nicht sehr täusche, daß wir diese Merseier von Saxo an den Hals bekommen.«
    »Sechs von ihnen gegen vier von uns«, zählte Dragoika. »Das sieht nicht mehr so gut aus wie eben, als sie nur zwei und wir fünf hatten.«
    Flandry sah, wie die grünen Lichter sich auffächerten. Das Ziel dieses Manövers konnte nur sein, keinen der roten Punkte durchzulassen und die Aufklärer zu schützen. Es war ein gefährliches Manöver, weil es den Gegner einlud, die Schiffe einzeln anzugreifen und zu vernichten.
    »Ich würde es für eine ausgeglichene Partie halten«, sagte Flandry. »Schließlich haben wir das Schlachtschiff, während die schwerste Einheit der Merseier ein Kreuzer ist. Wenn wir den Feind die nächsten paar Stunden abwehren können, haben wir erreicht, was wir wollten.«
    »Aber was ist das, Dommaneek? Du hast immer nur von einer Bedrohung hier draußen gesprochen.« Dragoika nahm ihn bei den Schultern und blickte ihm fest in die Augen. »Kannst du es mir nicht sagen?«
    Er hätte es tun können, ohne eine Geheimhaltungspflicht zu verletzen, die noch von Bedeutung gewesen wäre. Aber er wollte nicht. »Nun«, sagte er, »wir haben Nachrichten über ein Objekt. Unsere Kundschafter müssen hingehen und herausbringen, was damit ist. Sie tun das auf eine sehr interessante Weise. Sie entfernen sich von dem Objekt, schneller als das Licht fliegen kann, verstehst du, und so können sie Bilder davon aufnehmen, nicht wie es jetzt ist, sondern wie es zu verschiedenen Zeiten in der Vergangenheit war. Oder wo es in der Vergangenheit war. Und weil sie wissen, wo sie suchen müssen, können ihre Instrumente es aus mehr als einem Lichtjahr Entfernung beobachten. Das heißt, über eine Zeitspanne von über einem Jahr hinweg. Auf dieser Basis können sie dann errechnen, wie es sich in den nächsten Jahren verhalten wird.«
    Furcht trat in ihre Augen. »Sie können über die Zeit selbst hinwegreichen?« flüsterte sie. »In die Vergangenheit mit den Geistern der Verstorbenen? Ihr wagt zuviel, ihr vaz-Terraner. Eines Tages werden die verborgenen Nächte ihren Zorn über euch ausgießen.«
    Er biß sich auf die Lippen. »Das habe ich mich oft gefragt, Dragoika. Aber was können wir tun? Unser Kurs wurde vor langer Zeit für uns festgelegt, bevor wir unsere Heimatwelt verließen. Es gibt kein Zurück.«
    Eine Erschütterung durchlief das Schiff, gefolgt von einem Geräusch wie einem dumpfen Trommelwirbel.
    »Wir feuern Raketen! Es geht wieder los!«
    Noch eine Salve und noch eine. Einarsen schien gewillt, die letzten schweren Waffen aus den Magazinen abzuschießen. Trafen eine oder zwei, konnte es den Ausgang des Gefechts entscheiden. Trafen sie nicht, war wenig verloren; die einsatzfähigen Schiffe des Gegners verfügten nicht über gleichwertige
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