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Dollars

Dollars

Titel: Dollars
Autoren: Gerben Hellinga
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konnten das Geld im Ausland auch nicht so ohne weiteres wechseln, denn dann hätten sie sich ihrerseits wieder verdächtig gemacht. Daher schalteten sie Mafiabosse in diversen europäischen Städten ein, die das Geld unter ihren Leuten verteilten, welche es schließlich in Minibeträgen bei unzähligenBanken in den verschiedensten Ländern wechselten. Unterwegs blieben natürlich so einige Prozente bei den Piloten und der Mafia hängen, aber den Löwenanteil hat Schlüffer offenbar doch wiederbekommen. Dieses Geld investierte er in verschiedenen Ländern in Aktien und Geschäfte.
    Dem englischen Geheimdienst ist gestern, als er van den Broeks Geschichte hörte, der Schreck in alle Glieder gefahren. Man wollte sofort eine ganze Brigade nach Amsterdam schicken, um Schlüffer zu fassen. Ich war mit einem Mal wieder der kleine Angestellte aus Rom, der sich nur mit Drogen zu befassen hatte. Erst darf man die Drecksarbeit machen, und dann soll man das Feld räumen. Ohne mich. Ich bin mit Pauline nach Amsterdam zurückgeflogen. Sie arbeitet ja nach wie vor für mich, und sie ist über die Haltung der Herrschaften in London genauso empört wie ich. Übrigens, drehen Sie sich mal um, sehen Sie den Mann da, der angeblich Zeitung liest? Das ist einer von ihren Agenten. Sie denken, daß ich noch wer weiß was im Schilde führe, deshalb lassen sie mich überwachen. Also auf dem Rückflug nach Amsterdam haben Pauline und ich uns eine Falle ausgedacht. Van den Broek hatte erzählt, daß King völlig außer sich sei und an nichts anderes mehr denken könne, als Sie in seine Finger zu bekommen und dann langsam in Stücke zu reißen. Deshalb haben wir überall dort, wo King auftauchen konnte, Hinweise darauf hinterlassen, daß Sie bei Pauline zu finden sein würden. Unter anderem bei Frau Effimandi, die diesmal auch getan hat, was wir ihr aufgetragen haben. Sie scheint einen besonderen Rochus auf Sie zu haben und hat Sie daher bereitwillig den Wölfen zum Fraß vorgeworfen.«
    »Hübsche Bildsprache.«
    »Und Daisy haben wir Ihnen aufs Zimmer gelegt, nachdem wir sie mit etwas Jod hergerichtet hatten. Sie sind wunderbar darauf hereingefallen. Alles lief also nach Plan. In Paulines Apartmenthatten wir Mikrofone und Aufnahmegeräte und zwei geräuschlose Kameras installiert. Ich wollte den Engländern Schlüffer und King mitsamt Beweisen liefern, damit die Sache hieb- und stichfest war, verstehen Sie.«
    »Das war aber ganz schön riskant.«
    »Nicht der Rede wert. Nur die beiden Molinari-Brüder bereiteten uns Probleme. Wir mußten sie draußen auf dem Flur möglichst geräuschlos ausschalten. Das haben wir mit Chloroform gemacht, und danach haben sie noch eine Spritze bekommen. Soweit ich weiß, schlafen sie immer noch. King und Schlüffer hatten wir die ganze Zeit im Schußfeld. Nur einmal wäre es beinahe schiefgegangen, als Sie auf mich schießen wollten. Aber da hat Pauline gerade noch rechtzeitig eingegriffen. Pauline ist großartig.« Er schüttelte den Kopf.
    »Die Passagiere von KLM-Flug 110 bitte umgehend zu...«
    »Einen Augenblick.« Ich drehte mich um und rannte wieder zu der Telefonzelle, die Gott sei Dank unbesetzt war. Pauline nahm sofort ab. »Hier Sid.«
    Sie war einen Moment still. »Tag, Sid«, sagte sie dann sanft. »Pauline ...« Ich wußte eigentlich gar nicht, was ich sagen sollte.
    »Ja?«
    »Ich stehe mit Henderson auf dem Flughafen, und mein Flugzeug startet gleich. Ich wollte mich nur noch kurz von dir verabschieden.«
    »Wohin fliegst du?«
    »Griechenland. Den Winter in wärmeren Gefilden verbringen. Und danach werde ich weitersehen.«
    »Sehr vernünftig. Du haßt den Winter, hm?«
    »Ja, ziemlich... Läßt du noch mal von dir hören?« Mein Herz hämmerte wie wild, und ich hatte ganz weiche Knie. Nicht zu fassen.
    »Vielleicht schreib’ ich dir mal. Hast du schon eine Adresse?« »Noch nicht. Aber postlagernd nach Athen geht immer.«
    »Okay.« Wir schwiegen.
    »Ich geh’ dann jetzt.«
    »Sid?«
    »Ja?«
    »Es tut mir leid.«
    »Mir nicht. Ich fand’s schön.«
    »Ich auch.«
    »Mach’s gut«
    »... Mach’s gut.«
    Henderson begleitete mich zur Paßkontrolle. Während ich meinen Paß vorzeigte, sagte ich zu ihm: »Ehe ich’s vergesse, hier, Jeanettes Adreßbuch und die Papiere, die ich bei Carlo gefunden habe. Ich schätze, Sie werden Verwendung dafür haben.« Ich gab ihm das Päckchen.
    Sein Gesicht wurde rot vor Freude. »Danke, Sid.«
    »Was passiert jetzt mit King und Schlüffer?«
    »Die
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