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Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Titel: Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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er.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Ich glaube, sie sind abgehauen. Hier ist die Nachricht, die sie hinterlassen haben.«
    Ich gab ihm den Zettel und er überflog die Nachricht.
    »Schaffe deinen verdammten Arsch aus meinem Haus«, schrie er mich an. »Wie viel Geld hast du?«
    »Gar keins«, log ich. »Ich habe gestern nichts verdient.«
    »Ihr schuldet mir so viel Geld, verdammte Scheiße! Und sieh dir diesen Saustall hier an. Die Renovierung wird mich mindestens zweihundert Mäuse kosten, damit vernünftige Leute hier wohnen können. Scheiße!«
    Er war mächtig angepisst und ich versuchte, so viel Abstand zu ihm zu halten wie ich nur konnte.
    »Du hast bis Mittag Zeit, um von hier zu verschwinden«, zischte er mich an. »Ansonsten rufe ich die Cops.«
    Ich schluckte.
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde weg sein.«
    Ich hatte einen alten, ziemlich heruntergekommenen Ford. Der Wagen lief kaum noch und ich konnte damit nicht schneller als vierzig Meilen pro Stunde fahren. Ich hatte natürlich keinen Führerschein, aber das hielt mich nicht davon ab, damit quer durch Atlanta zu fahren, um meine Lieferungen zu machen und Geld zu kassieren. Es war vorprogrammiert, dass diese Kiste irgendwann einen Unfall verursachen würde, aber das war dem Freund meiner Mutter egal. Immerhin musste ich meine Lieferungen nicht mehr mit meinem Fahrrad erledigen. Ich wusste nicht einmal, was damit passiert war, denn es war eines Tages einfach verschwunden, als ich nach Hause kam.
    Ich hatte nicht viele Klamotten, aber alles, was ich hatte, packte ich in eine Sporttasche, die ich vor irgendeinem Haus neben dem Müll gefunden hatte. Abgesehen von dem Paar, das ich trug, hatte ich noch zwei weitere Jeans, ein paar T-Shirts, ein bisschen Unterwäsche, eine Handvoll Socken, ein Sweatshirt und eine ziemlich gute Jacke, die ich bei Goodwill gekauft hatte. Die einzigen Schuhe, die ich besaß, trug ich bereits an meinen Füßen.
    Ich warf die Tasche in den Kofferraum, stieg in den Wagen und fuhr los. Die meisten meiner Kunden waren College -Studenten oder sogar High-School -Schüler, also wusste ich, dass ich von ihnen keine Hilfe erwarten konnte. Ich hatte aber einen Kunden, von dem ich es mir vielleicht erhoffen konnte, also fuhr ich zu ihm. Im Gegensatz zu den Schülern und Studenten kaufte er kein Gras bei mir, sondern Heroin.
    Zu ihm zu fahren war ein ziemlich großer Fehler. Er schrie mich an und schlug mich sogar ein paar Mal, nur weil ich es gewagt hatte, bei ihm aufzukreuzen. Außerdem warf er mir jede Beleidigung, die man sich vorstellen konnte, an den Kopf.
    Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich hatte Angst und mein Magen knurrte, also hielt ich an einem McDonalds an. Nachdem ich etwas gegessen hatte, fühlte ich mich um einiges besser. Das Fast-Food-Restaurant befand sich auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums. Ich stellte meinen Wagen in der Nähe des Eingangs zu einem Fitness-Studio ab. Davor waren auch andere Wagen geparkt, also hoffte ich, zwischen diesen nicht aufzufallen. Dort verbrachte ich die Nacht auf dem Rücksitz des Wagens.
    Dieses McDonalds -Restaurant wurde dann so etwas wie das Zentrum meiner Welt. Ich beschränkte mich auf zwei Mahlzeiten am Tag - das Frühstück und das Abendessen. Beide Mahlzeiten kamen natürlich aus diesem McDonalds . Nach etwa einer Woche begann ich jedoch, unangenehm zu riechen. Selbst ich bemerkte es, vor allem morgens, wenn ich auf dem Rücksitz des Wagens aufwachte.
    Der Manager, der für die Frühschicht bei McDonalds verantwortlich war, schien zu wissen, was mit mir los war. Er kam zu mir, um mit mir zu reden.
    »Du solltest dich dringend waschen, mein Junge. Du trägst seit über einer Woche die gleichen Klamotten. Hast du etwas, wo du dazu hingehen kannst?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie eine Idee?«
    »Ja, die habe ich. Etwa zwei Meilen östlich von hier gibt es einen Rasthof. Dort kannst du duschen. Hast du saubere Klamotten, die du anziehen kannst?«
    »Ja, Sir«, antwortete ich, obwohl ich ihn nicht viel älter schätzte als mich.
    »Mach es, Junge. Du riechst langsam wirklich übel.«
    Nachdem ich gefrühstückt hatte, fuhr ich dorthin und duschte mich. Ich musste dafür bezahlen, aber nach der Dusche fühlte ich mich so gut, dass es mir das wert war. Von da an machte ich das jeden dritten Tag und jedes Mal hatte ich das gleiche, saubere und gute Gefühl.
    Ich blieb im Großen und Ganzen aber auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums. Ich stellte
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