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Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Titel: Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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Stiefvater? Oder jemand anderes?«
    »Der Freund meiner Mutter. Wir haben bei ihm gewohnt. Er hat gesagt, er würde meiner Mom den Hahn abdrehen, wenn ich es nicht tun würde.«
    »Hatte es mit Drogen zu tun?«
    »Ja«, sagte er so leise, dass ich es kaum hören konnte.
    »Nimmst du Drogen?«, hakte ich nach.
    »Nein! Mein Job war es, sie abzuliefern, aber ich habe nie selbst welche genommen. Meine Mom nimmt allerdings welche. Heroin. Sie würde sterben, wenn er ihr den Hahn abdreht. Deswegen habe ich es getan.«
    »Mach dir keine Sorgen, du wirst deswegen keine Probleme bekommen«, versicherte ich ihm. »Weißt du, was Prostitution ist?«
    Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er nickte.
    »Hat er dich jemals dazu gezwungen?«
    »Nein, aber er hat immer wieder gesagt, dass er es machen würde, wenn er damit Geld verdienen könnte. Er hat nicht daran geglaubt, dass die Leute mich mögen würden. Er sagte immer, ich wäre dumm und hässlich und das wäre eine schlechte Voraussetzung dafür.«
    »Ich finde, du bist weder dumm noch hässlich«, sagte ich aufrichtig.
    Ein paar Zentimeter mehr und ein paar zusätzliche Pfunde würden dir allerdings nicht schaden , dachte ich.
    »Wollte er jemals Sex mit dir haben?«, fragte ich. »Oder wollte er, dass du mit einem seiner Freunde Sex hast?«
    »Er sagte, dass er will, dass ich ... Sie wissen schon. Aber er hat mich nie gezwungen.«
    »Du kannst es ruhig sagen.«
    »Ein paar Mal sagte er, er will ... äh ... Sie wissen schon ... dass ich ihm einen blase. Aber ich habe es nie gemacht.«
    »Bist du dir sicher, dass du schwul bist?«
    »Ja, das bin ich«, versicherte er mir. »Ich meine, ich weiß nicht besonders viel darüber, aber ich weiß, dass ich es bin. Er wusste es auch.«
    »Weißt du, wer dein Vater ist?«
    »Nein«, hauchte er leise.
    »In deinem neuen Zuhause wirst du zwei wunderbare neue Dads haben«, sagte ich. »Sie sind beide siebenundzwanzig Jahre alt und sie lieben Kinder. Vor allem schwule Kinder.«
    »So alt ist der Freund meiner Mom auch«, sagte er nachdenklich. »Sie ist zweiunddreißig. Werde ich mit ihnen Sex haben müssen?«
    »Oh, nein, definitiv nicht. Das ist ein gutes Zuhause und so etwas wird dort nicht passieren. Falls doch, ruf sofort 911 an, okay? Aber ich weiß, dass das nicht nötig sein wird. Du bist dort gut aufgehoben.«
    Kevin und Rick warteten vor der Tür auf uns, als wir an ihrem Haus vorfuhren. Ich stellte ihnen Pete vor und sie schüttelten ihrem neuen Sohn die Hand.
    »Können Sie ein bisschen bleiben?«, fragte Kevin mich.
    »Nicht lange, aber wir müssen uns unterhalten«, antwortete ich.
    Wir gingen ins Wohnzimmer und dort saßen zwei Jungs auf einem der Sofas.
    »Hi, ich bin Alex Goodwin und das hier ist mein Freund, David Williams«, sagte einer von ihnen mit einem breiten, freundlichen Grinsen. »Willkommen in deinem neuen Zuhause, Bubba. Das sagen wir hier zueinander: Bubba.«
    Pete schüttelte ihnen die Hand.
    »Komm mit und wir zeigen dir hier alles«, schlug Alex vor.
    »Alex, bring ihn im dritten Stock unter«, sagte Kevin.
    »In dem neuen Zimmer?«, fragte Alex. »Todd ist bereits in dem anderen neuen.«
    »Ja, genau.«
    »Okay, machen wir«, versprach Alex und alle drei Jungs verließen das Wohnzimmer.
    »Er ist niedlich, aber er ist verängstigt«, bemerkte Rick.
    »Ja und ja«, sagte ich.
    »Haben Sie etwas aus ihm herausbekommen?«, fragte Kevin.
    »Eine ganze Menge sogar«, sagte ich und erzählte ihnen, was ich über Pete wusste.
    Rick pfiff leise, als ich ihm Petes Geschichte erzählte.
    »Patricia, seitdem Sean weggelaufen ist, haben Kevin und ich uns überlegt, dass wir eine neue Herangehensweise ausprobieren möchten«, sagte er. »Sean hat sich hier nie wirklich angepasst und ich denke, dass es teilweise daran lag, dass er keinen Mentor oder besten Freund hier im Haus hatte, der sich um ihn gekümmert hat. Die vier älteren Jungs haben natürlich mit angepackt, wo sie nur konnten, aber auch die anderen Jungs sind sehr selbständig und helfen gerne, wenn sie gebraucht werden. Um es kurz zu machen: Wir haben Alex und David die Aufgabe zugeteilt, sich um Pete zu kümmern und sozusagen seine Mentoren zu sein. Alex ist ziemlich Macho und ich kann sehen, dass Pete nicht so ist. David ist auch ziemlich maskulin, aber er hat ein Verständnis, ein Gespür und eine Sensibilität, die Alex ein wenig fehlen.«
    »Wenn Sie von mir einen Rat dazu hören möchten, befürchte ich, den kann ich Ihnen nicht geben. Sie
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