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Dirk und ich

Dirk und ich

Titel: Dirk und ich
Autoren: Andreas Steinhöfel
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aberKinder, wer wird sich denn schlagen, so was tut doch das Christkind nicht!
    Christiane schrie, so was tut das Christkind doch, und schlug Susanne auf die Nase.
    Susanne fing an zu heulen.
    Dirk sagte, ey, du spinnst wohl, und gab Christiane einen heftigen Schubs. Und schon fing Christiane auch an zu heulen, sie wäre das schönste Christkind von der Welt und nicht Susanne.
    Stimmt nicht, rief Dirk, weil sie nämlich keine Glatze hätte und auch keinen Pimmel, und die Pinguine kreischten, ach du lieber Gott!
    Zack, ging Christiane auf Dirk los. Sie schmiss sich auf ihn und zog ihm die Pudelmütze über die Augen und dann haute sie ihm auf die Nase, wie vorher bei Susanne.
    Die Pinguine kreischten herum und drängelten sich auf einem Haufen zusammen, anstatt dazwischenzugehen.
    Dirk rief unter der Pudelmütze, ich sollte ihm gefälligst helfen, aber lieber würde ich ja meinen Bruder schlagen lassen von dem doofen Weib, weil ich in sie verliebt wäre.
    Das war vielleicht peinlich!
    Aber da hatte endlich Schwester Erika Christiane gepackt und sagte laut, jetzt ist aber Schluss, Fräulein!
    Christiane schnauzte sie an, sie sollte ihre Pinguinfinger von ihr lassen, und gab ihr einen Schubs. Schwester Erika knallte in den Weihnachtsbaum.
    Der Baum wackelte, aber er fiel nicht um. SchwesterErika schnappte nach Luft. Und dann ging sie zu Christiane und haute ihr eine runter.
    Alles war plötzlich still, keiner sagte einen Pieps.
    Schwester Erika fragte Christiane nach ihrem Namen, ging zum Telefon und rief ihre Mutter an, sie sollte sie abholen.
    Mami hat später mit Christianes Mutter ganz lang telefoniert.
    Dirk und Susanne und ich, wir saßen in der Zeit in der Küche und versuchten zu lauschen, aber es ging nicht.
    Ich dachte nach über Christiane und dass ich jetzt nicht mehr in sie verliebt war. Ich dachte auch an die Omas und Opas im Altersheim und wie manchmal alles doof ist auf der Welt.
    Weil, da wohnten sie in diesem hässlichen Altersheim, mit rundrum Pinguinen, die alle so taten, als wären die alten Leute kleine Babys. Dabei hatten ganz viele von ihnen Kinder, die sich nicht um sie kümmerten, das hatten sie uns erzählt. Ich dachte, wenn Papi und Mami mal so alt sind, lasse ich sie nicht in ein Altersheim ziehen, sondern sie können bei mir wohnen oder bei Dirk.
    Kurz darauf kam Mami in die Küche. Sie sagte, Christiane wäre deswegen so komisch gewesen, weil sie zu Hause Probleme hätte, ihre Eltern wollten sich nämlich scheiden lassen.
    Dirk meinte, das wäre egal, da könnte sie trotzdem nicht einfach anfangen zu spinnen und ihre Freunde verkloppen. Mami sagte, das hätte Christiane vielleicht nur gemacht, weil sie am liebsten ihre Eltern verkloppt hätte, aber das ging ja nicht.
    Das verstand ich gut. Ich hatte mich nämlich auch mal mit Dirk geprügelt, als Papi mich angeschnauzt hatte, weil ich die Hausaufgaben nicht gemacht hatte, und da konnte Dirk ja auch nichts für.
    Auf jeden Fall tat Christiane uns jetzt allen leid. Susanne sagte, na ja, vielleicht könnten sie trotzdem noch Freundinnen sein.
    Und ich fand Susanne total klasse mit ihrer dicken Brille und ihrer Zahnspange und wir haben eine Kerze ans Fenster gestellt und rausgeguckt, wie der Schnee fiel, diese unzähligen Flocken. Dann haben wir die Schokolade gegessen und die restlichen Plätzchen und wir haben Weihnachtslieder gesungen, O Kannengaum, o Kannengaum.

Das Spaghettimonster
    Wenn man Geburtstag hat, ist es fast so ein Gefühl wie Weihnachten, nur besser. Weihnachten ist nämlich für alle, aber Geburtstag hat man ganz alleine und man muss nicht wochenlang vorher jeden Sonntag Adventslieder singen. Ich habe am vierzehnten Januar Geburtstag, das ist genau drei Wochen nach Heiligabend, und es ist klasse, so schnell hintereinander was geschenkt zu kriegen.
    In der Nacht vor meinem achten Geburtstag war ich so aufgeregt, dass ich gar nicht richtig schlafen konnte. Deshalb lag ich schon längst wach im Bett, als Mami und Papi morgens in unser Zimmer schlichen. Irgendetwas klapperte und raschelte und wurde neben mein Bett gestellt, aber ich tat so, als würde ich noch schlafen, obwohl ich fast platzte vor Spannung. Mami weckte Dirk auf. Der motzte rum, dass er weiterschlafen wollte. Ich dachte, meine Güte, steh schon endlich auf, du fauler Sack! Am liebsten hätte ich gebrüllt, dass er sich gefälligst beeilen soll.
    Als endlich alle um mein Bett
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