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Dirk und ich

Dirk und ich

Titel: Dirk und ich
Autoren: Andreas Steinhöfel
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wischte, kam Herr Holm endlich aus dem Wald gerannt.
    Frau Weide warf sich in seine Arme, wie in einem Liebesfilm, und in alle Richtungen spritzten Wassertropfen. Und dann hat Herr Holm sie echt geküsst, ein paarmal, richtig auf den Mund, und er sagte dabei, Johanna, mein Liebes, mein Geliebtes!
    Uli holte Agathe, die nur ein bisschen nass geworden war, aus dem Rucksack raus. Er hielt sie sich ganz dicht vor sein Gesicht und sagte, Agathe, mein Allergeliebtestes, und gab ihr auch einen Kuss, auf den Panzer.
    Alle lachten sich tot und dann sagte Herr Holm, also, nach diesem nassen Abenteuer könnten wir unmöglich in die Jugendherberge zurücklaufen und dass er ins nächste Dorf gehen würde, um zu telefonieren, damit uns ein Bus abholt.
    Das war die beste Idee!
    Als wir eine Stunde später in den Bus eingestiegen waren und abfuhren, da guckte ich noch mal zum Blautopf, auf dem immer noch Frau Weides kleiner Hut herumschwamm.
    Gott sei Dank waren Frau Weide und Herr Holm nicht sauer auf Uli wegen Agathe. Sie durfte sogar beim Abendessen auf dem Tisch rumkrabbeln und die Köchin aus der Herberge machte ihr einen Extrateller voll mit grünem Salat.
    Nach dem Essen hatten wir noch eine Stunde frei, bevor wir ins Bett mussten. Richard und Uli und Christiane wollten Tischtennis spielen, also brachte ich Agathe auf unser Zimmer, um sie in ihre Schlaftasche zu setzen.
    Ich streichelte ihren dicken Schildkrötenpanzer und sie strampelte mit ihren kleinen Krallenfüßen. Dirk hätte Agathe klasse gefunden, das wusste ich. Er fand alles klasse,was ich auch klasse fand. Deshalb war er der beste Bruder auf der Welt.
    Mit Agathe auf dem Arm stellte ich mich an das Wettpinkelfenster und guckte raus.
    Hinten auf der Wiese konnte ich Behruz sehen, der neben Susanne im Gras saß. Sie hielten sich an der Hand, und als Susanne Behruz einen Kuss auf die Backe gab, da wusste ich, warum sie hinter ihm her in den Blautopf gesprungen war.
    Weil, die Luft war voll mit Schwingungen.

Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren, arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher – vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher. Sein Bestseller „Die Mitte der Welt“ wurde 1999 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und ist mittlerweile in vielen Ländern der Welt erschienen.
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