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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche
Autoren: Jean G. Goodhind
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nicht leisten, dass alles aufflog. Wenn die Leute, für die Mead arbeitete, die schlechte Nachricht gehört hätten, wären sie alle geliefert gewesen. Mead hatte keine andere Wahl. Er steckte bis zum Hals drin, und seine Partner waren ein paar ganz schwere Jungs. Chester war einer davon, der Mann fürs Grobe. Mead hatte Angst vor ihm.«
    »Und was war mit meiner Mutter?«
    »Ein Angriff auf zwei Fronten. Ja, ich nehme an, er wollte euer Fleischlieferant werden. Aber er wusste ja auch, dass du die Verbindungsperson zwischen dem Hotelverband und der Polizei bist. Er hatte den Befehl bekommen, die Sache im Auge zu behalten.«
    Honey konnte es sich nicht verkneifen, ihm leicht über die übermüdeten Augen zu streicheln. »Gehst du jetzt ins Bett?«
    Er lächelte. »Und du?«
    Genau in dem Augenblick kam Lindsey dazwischen. »Was soll ich denn mit dem Ding hier machen?« Sie hielt das Riesen-Dessous in die Höhe, das Honey aus Versehen bei der Auktion erworben hatte.
    Es lag Honey auf der Zunge, ihr zu sagen, sie sollte das Monster wegwerfen, aber irgendwie brachte sie das nicht übers Herz. Schließlich hatte das Ding sich als sehr nützlich erwiesen. Es wegzuwerfen, das wäre gewesen, als entledigte man sich eines Talismans.
    »Versteck es irgendwo. Ich denk drüber nach.«
    Steve Doherty verabredete sich mit ihr für den folgenden |309| Abend. Es gab noch so viel nachzuholen. Das meiste hatte rein gar nichts mit Polizeiarbeit zu tun. Doch erst musste er sich ausruhen.
    Honey hätte niemals erwartet, dass sie das grausige Dessous je wieder loswerden würde. Aus heiterem Himmel erreichte sie ein Anruf von Andrea Andover.
    »Ich habe mir sagen lassen, dass Sie etwas haben, das ich gut brauchen könnte.«
    Honey grübelte nach, was um alles in der Welt die korpulente Stuntfrau meinen könnte. Sie hatte keinen blassen Schimmer!
    »Ich spiele so eine Art Walküre in einem Hollywood-Spezialeffekt – arbeite als Double für eine Schauspielerin, die körperlich schon völlig überfordert ist, wenn sie nur langsam zu McDonald’s watschelt.«
    Hätte jemand in diesem Augenblick Honeys Gesichtsausdruck sehen können, so wäre ihm das Wort »verdutzt« in den Sinn gekommen. Honey bat Andrea, sich näher zu erklären.
    Das machte die denn auch.
    »Es ist ein kleines Dessous-Teil, mit dem sie mir helfen können. Ich bin bereit, einiges dafür zu bezahlen. Alistair bei Bonhams hat erwähnt, dass Sie es aus Versehen gekauft haben. Seiner Meinung nach wäre es genau das, was ich brauche.«
    Plötzlich fiel bei Honey der Groschen! Sie meinte wahrscheinlich den bergmassivartigen Büstenhalter?
    »Jawohl! Genau den! Wie gesagt«, fuhr Andrea fort, »es ist eine Walkürenrolle, wissen Sie, so mit Metallkorsett und einem Brustharnisch so groß wie ein Pfannendeckel. Da könnte ich was Weiches drunter brauchen, um meine natürlichen Polster etwas zu schützen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Sie können den BH haben«, erwiderte Honey rasch.
    Dann wurde ein Preis ausgehandelt. Die Lieferdetails wurden besprochen. Honey konnte sich ein äußerst zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, als sie schließlich den Hörer auflegte.
    |310| »Du siehst aber ziemlich erfreut aus«, meinte Lindsey, die gerade ihre Großmutter nach Hause gebracht hatte und nun wieder ins Hotel zurückkam. »Hat das was mit mir zu tun?«
    »Ich bin etwas losgeworden, für das ich keine Verwendung mehr hatte.«
    Lindsey schlängelte sich hinter den Empfangstresen und schaute über die Schulter ihrer Mutter auf den Monitor. »Das sagt eine meiner Freundinnen immer, wenn sie von einem Typen redet, mit dem sie Schluss gemacht hat.«
    Honey schaute ihrer Tochter in die Augen und hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. »Es tut mir leid, wie ich auf die Sache mit Oliver Stafford reagiert habe. Ich nehme mir für die Zukunft vor, nie wieder aus Maulwurfshügeln hohe Berge zu machen«, sagte sie und stopfte den geräumigen BH in einen ebenso geräumigen Briefumschlag.
    »Das ist ja schon mal ein vielversprechender Anfang«, meinte Lindsey und machte eine Kopfbewegung zu dem Umschlag hin. »Da wärst du ohnehin nie reingewachsen.«
    »Gott sei Dank«, seufzte Honey.
    »Triffst du dich später noch mit Steve?«
    Honey lächelte. Ihre Gedanken wanderten zu dem eng anliegenden schwarzen Kleid mit den eleganten Knöpfen, mit Netzstrümpfen und hochhackigen roten Schuhen. Genau das brauchte sie jetzt.
    »Morgen Abend. Nachdem er die Chance hatte, ein bisschen Schlaf
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