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Die zweite Wirklichkeit

Die zweite Wirklichkeit

Titel: Die zweite Wirklichkeit
Autoren: Vampira VA
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Harold bemerkte, während er sie mit Küssen bedeckte.
    »Ja ...«, gurrte Lilith, und dieser Laut ließ Harold die letzte Hemmschwelle überwinden, vor der ihn seine Verwunderung über ihr merkwürdiges Gebaren noch zurückgehalten hatte.
    Er liebkoste ihre Brüste mit Händen und Mund, bis sich die Warzen verhärteten und sich wie verlangend zwischen seine Lippen drängten. Dann glitt er mit dem Gesicht tiefer - aber Lilith hielt ihn auf. Mit einer raschen Bewegung drehte sie Harold auf den Rücken und glitt ihrerseits über ihn, ging mit ihren Lippen »auf Tauchstation«, während sie seine Finger spürte, die sich in ihre Pobacken gruben.
    Ein elektrisierendes Kribbeln begann sich in ihrem Unterleib aufzubauen. Zugleich spürte Lilith das heftige Pochen seines Blutes zwischen ihren Lippen - - und etwas begann.
    Oder wollte beginnen .
    Doch die Empfindung ging unter in jenem Brodeln, das Harolds Zärtlichkeiten in ihr entfachte.
    Für den Moment zumindest . Denn mit irgendeiner Faser ihres Denkens merkte Lilith, daß es - was immer es auch sein mochte -noch da war, unter dieser kochenden Oberfläche lauerte .
    Harolds gedämpftes Stöhnen lenkte sie ab. Sein Körper verkrampfte ein wenig unter ihr. Rasch hielt sie inne, rutschte von ihm herab und kam neben ihn zu liegen. Ihre Haut glühte und fröstelte in einem.
    Jetzt nur nicht aufhören, ging es ihr durch den Sinn. Keinen anderen Gedanken, kein anderes Gefühl zulassen ...
    Lilith wollte Harold zu sich ziehen, doch er schien ihren Wunsch zu spüren. Bevor sie irgend etwas tun mußte oder konnte, drehte er sich, kam er über sie. Wie von selbst glitten ihre Schenkel auseinander, schlangen sich ihre Beine um Harolds Becken und versetzten ihm jenen Schub, den er brauchte, um in sie zu dringen. Mit ihren eigenen Bewegungen gab sie den Rhythmus vor.
    »Wie ist es für dich?« schnaufte er.
    »Es ist ...«, preßte sie hervor, »... herrlich.«
    »Beschreibe es mir, bitte«, stöhnte Harold. Winzige Schweißtröpf-chen glitzerten auf seinem Gesicht.
    Lilith lächelte zu ihm auf. Und stutzte.
    Einen Moment lang hatte sie den Eindruck, etwas würde sich zwischen sie und Harold schieben - eine Wand aus dickem Glas oder Wasser. Harolds Gesicht verzerrte sich dahinter - oder schien es nur so?
    Nicht ablenken lassen, befahl sie sich im stillen. Durch nichts ...
    Sie schloß die Augen, ließ ihre Hände »sehen«.
    Ihre Finger wanderten über Harolds Rücken, hinauf zu seinem Nacken. Sein Atem wehte ihr ins Gesicht, heiß und . stinkend? Ihre Hände berührten sein Haar, das . borstig und hart war?
    Einen Moment lang zwang sie sich noch, die Lider fest aufeinander zu pressen. Dann öffnete sie sie doch, wie unter fremdem Willen.
    Und schrie auf!
    Harolds Gesicht war nicht länger Harolds Gesicht!
    Eine Fratze hing über ihr, große, glasige Augen starrten auf sie herab. Eine langgestreckte Schnauze berührte fast ihre Lippen, übler Brodem quoll aus geblähten Nüstern, und eine hornige Zunge leckte über ihr Gesicht.
    Und oben aus dem mutierten Schädel ragte ein Paar gewundener -Widderhörner!
    Am schlimmsten jedoch war die Stimme. Fremd, rauh, und sie hatte nicht das Geringste mit Harolds gemein. Die Worte fielen förmlich auf Lilith herab, schwer, stinkend, schmerzend.
    »Wer bist du, Lilith Eden?«
    Dabei hielt der Widderköpfige nicht inne, sein Becken weiter zu bewegen. Vor, zurück, vor .
    »Was bist du, Lilith Eden?«
    Lilith Lancaster kam nicht dazu, sich über den Namen zu wundern, mit den er sie ansprach. Sie spürte, wie etwas in ihr hochbrandete, glutflüssiger Lava gleich. Im allerersten Augenblick hielt sie es für einen Schrei, der sich in unvorstellbarer Lautstärke Bahn brechen mußte.
    Aber es war etwas ganz anderes ...
    * Erinnerung wurde wach in Lilith.
    Die Erinnerung daran, wie sie zum ersten Mal mit Harold geschlafen hatte. Und sie wußte noch im gleichen Moment, daß etwas daran falsch war.
    Es war hier in diesem Haus gewesen, im Schlafzimmer von Harolds Eltern, die an jenem Abend eine Theaterveranstaltung besucht hatten. Und es war wunderschön gewesen - bis auf das Ende.
    Und eben dieses Ende konnte nicht so gewesen sein, wie es in Li-liths Erinnerung auftauchte!
    Etwas in ihr war damals erwacht - Gier, Begierde, angefacht durch das erregte Pulsieren von Harolds . Blut? Sie hatte sich schier danach verzehrt - und sich verwandelt. In eine Bestie, deren einziger Lebenszweck es war, zu töten. In einen mörderischen Wolf .. . 3
    »Nein!«
    Lilith
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