Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher
Autoren: Peter Haining
Vom Netzwerk:
bevor Sie gehen, erzählen Sie mir bitte noch etwas über die Invasion. Was ist dagegen unternommen worden?«
    »Die Einzelheiten kann Ihnen Miß Ittai erläutern«, sagte Hjanderson lächelnd. »Entschuldigen Sie mich jetzt, bitte. Ich muß bei einer Pressekonferenz anwesend sein. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen viel Glück.«
    »Vielen Dank«, murmelte Tyne. Er drehte sich zu Benda um, noch bevor Purdoe den Generalgouverneur hinausbegleitet hatte. »Ich würde Sie viel lieber bei Tisch in einem Restaurant ausfragen, doch bin ich zu neugierig, was inzwischen passiert ist.«
    »Vielleicht können wir später essen gehen«, meinte sie. »Von nun an – ob mir das nun recht ist oder nicht – bin ich auf Ihrer Seite. Ich kann nicht zu meinem Volk zurück. Das ist auch der Grund, warum ich Mr. Hjanderson die Wahrheit erzählt habe.
    Die Pläne für die Invasion sind – wie Sie wahrscheinlich schon gehört haben – falsch. Aber nicht nur sie. Die roskianische Friedenspartei ist auch nur eine Scheinorganisation. Verstehen Sie mich nicht falsch. Viele ihrer Mitglieder wollten aufrichtig den Frieden zwischen Menschen und Roskianern. Doch Tawdell Co Barr ist – und wird es wohl immer gewesen sein – eine Marionette in Ap II Dowls Händen. Ohne Zweifel wären wir alle umgebracht worden, wenn wir unsere Aufgabe erfüllt hätten.«
    »Budo Budda hatte jedenfalls vor, Sie zu töten«, unterbrach Tyne sie.
    »Ich war offensichtlich entbehrlich geworden«, sagte sie bitter. »Sogar Budda hat nicht gewußt, daß die RFP nur eine Attrappe war, sonst wäre er nicht so hinter Murray her gewesen. Man vermutet, daß nur Ap II Dowl und Tawdell Co Barr eingeweiht waren.«
    »Wie haben Sie das alles herausgefunden?«
    Ihr Gesicht rötete sich.
    »Schon seit längerer Zeit hatten mich bestimmte Vorkommnisse in der Kolonie mißtrauisch gemacht. Genau wußte ich erst Bescheid, als wir nahe der roskianischen Basis abstürzten und sie weder das Feuer auf uns eröffneten, noch einen Trupp aussandten, der uns holen sollte. Dies konnte nur eins bedeuten: die Pläne waren ausschließlich für die Vereinten Nationen gedacht. Sie waren falsch und nur dazu da, die Erde in Schrecken zu versetzen.«
    »Was sie auch einwandfrei geschafft haben«, stimmte Tyne zu. »Das erklärt auch, was der Mikrofilm auf dem Mond zu suchen hatte. Er wurde da plaziert, von wo seine Reise auf die Erde das größte Aufsehen erregen würde.«
    Bendas Augen wurden feucht, als ihr der Verrat ihres eigenen Volks wieder deutlich zu Bewußtsein kam. Tyne fragte Purdoe, der bei ihnen stand, was Ap II Dowl denn mit all diesen Intrigen vorhatte.
    Mit einer fast unmerklichen Bewegung führte Purdoe Tyne auf die andere Seite des Zimmers.
    »Für die junge Dame ist das alles sehr traurig«, sagte er mit nüchterner Stimme. »Die Invasionspläne waren Dowls letzter Versuch zu bluffen. Wenn man ihm vor dem Plenum der Vereinten Nationen mitgeteilt hätte, daß wir von der geplanten Invasion wissen, dann hätte er uns sicher versprochen, die Attacke abzublasen. Unter einer Voraussetzung natürlich. Wenn wir ihm ganz Sumatra geben würden, oder auch noch Afrika dazu. Er hat keine Handhabe, um uns wirklich ernsthaft zu drohen. Es war ein Bluff von Anfang an. Insofern war es wirklich Pech, daß Sie so in die Sache verwickelt wurden.«
    »Wir sind also alle herumgehetzt und haben unseren Hals riskiert«, sagte Tyne trocken. »Und das alles nur, um Dowls Bluff aufzudecken. Aber wie können Sie so sicher sein, daß es nur ein Bluff ist?«
    »Dies hier erreichte mich, kurz bevor ich Sie rufen ließ«, sagte Purdoe. »Wenn Sie es gelesen haben, werden Sie Bescheid wissen.«
    Der Text lautete: »Hoyle Observatorium, Mond, entdeckte, daß Temperatur auf Alpha Centauri sich derartig erhöhen wird, daß Leben auf dem Planeten unmöglich ist. Informierte Kreise bestätigen, daß sich erste Anzeichen für Unmöglichkeit eines weiteren Aufenthalts auf Alpha Centauri vor drei Generationen gezeigt haben. Das roskianische Schiff kann daher als Rettungsschiff angesehen werden. Ohne Zweifel noch andere Schiffe auf benachbarten Planeten gelandet. Gefahr einer Invasion daher äußerst gering, wiederhole, äußerst gering. Schlagen vor, diesen Text zu veröffentlichen, Ap II Dowl warnen, sich ruhig zu verhalten oder Erde zu verlassen. Ende. 10/10/2193. Y.«
    Direktor Purdoe, der Tyne kühl ansah, sagte: »Sie sind wirklich ein hartgesottener junger Mann.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher