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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher
Autoren: Peter Haining
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Dowls Geheimpolizei verstecken konnten. Doch das war nicht der wirkliche Grund. Sie wollten mich frei, damit ich die Weltmächte auf Murray ansetzen konnte. Im Sturmschritt begab ich mich zum Hauptquartier, das die Mondangelegenheiten bei den Vereinten Nationen regelt. Die Roskianer gaben mir dafür eines unserer Raumschiffe, die sie gestohlen hatten. KK 4 – das ist der Agent, den du unter dem Namen Stobart kennst – wurde eingeschaltet. Zu dem Zeitpunkt, als er dich im Roxy aufgabelte, hatte ich ihm berichtet, und er wußte so ungefähr, worum es ging. Dann fuhr ich auf dem schnellsten Weg nach Padang zurück und traf Stoba und Dickens. Dann ...«
    »Einen Moment«, sagte Tyne.
    Er hörte ein jaulendes Geräusch in der Luft. Er hatte schon darauf gewartet. Andere Abfangjäger suchten das Gebiet ab. Allan schaute hoffnungsvoll zum Himmel hinauf. Tyne hatte höchstens noch fünf Minuten Zeit.
    »Keine Ahnung, wovon du eigentlich redest«, sagte er unwirsch zu Allan. »Angeblich haben dich also diese roskianischen Pazifisten freigelassen, damit unsere Leute auf Murray angesetzt werden. Dabei hing doch anscheinend alles davon ab, daß er zu seiner roskianischen Kontaktperson durchkam. Wie soll denn das zusammenpassen?«
    »Das Ganze war so aufgebaut, als ob alles von Murrays Handeln abhinge. Diese roskianischen Pazifisten waren sehr clever. Sie wollten, daß Murray mit dem Film geschnappt würde. Sie hatten nie etwas anderes vor, als daß die Pläne in die Hände von Menschen fallen sollten. Wenn Murray sie hintergangen hätte, wäre es ihnen nur um so lieber gewesen. Natürlich wußte Tawdells Agentin, Benda Ittai, nichts davon. Sie wollte Murray im guten Glauben treffen.«
    »Warum diese langen Umwege? Warum haben sie nicht einfach den gestohlenen Film an die Vereinten Nationen geschickt?«
    Allan lachte kurz auf.
    »Und wer hätte ihnen glauben geschenkt? Du weißt, wie die politische Lage zur Zeit ist. Wenn der Film direkt an uns gesandt worden wäre, hätten wir ihn vermutlich als eine erneute leere Drohung Ap II Dowls abgetan. Die drei Mitglieder der Friedenspartei hatten sogar jenes rätselhafte Objekt absichtlich außerhalb ihrer Basis auf dem Mond deponiert, damit wir kämen. Es war eine Falle, und wir waren nun mal die Mäuse, die am Käse schnüffeln wollten.«
    Tyne stand auf. Drei Flugzeuge flogen dicht über dem Dschungel heran. Jeden Moment mußten sie den abgestürzten Helikopter entdecken und landen.
    »Soweit ist mir alles klar«, sagte er zu Allan. »Die ganze Geschichte ist von Anfang bis Ende beschissen. Und ich habe das meiste davon abbekommen. Nur eins ist mir noch nicht klar.«
    Hoffnungsvoll stützte Allan sich auf den Ellbogen und schaute Tyne fragend an.
    »Ich weiß nicht, wem ich außer mir selbst noch trauen kann. Jeder spielt doch irgendein Doppelspiel.«
    »Du kannst Stobart vertrauen, wenn du mir schon nicht glaubst. Er sitzt wahrscheinlich in einem der drei Abfangjäger.«
    »Ich traue niemandem. Auch nicht diesem Fettwanst Stobart.«
    Er bückte sich, zog Allan die Hose aus und band damit dessen Knöchel zusammen.
    »Deine Kumpels werden in ein paar Minuten kommen und dir die Hose wieder anziehen. Vergiß nicht, dich um Benda Ittai zu kümmern. Sie liegt neben dem abgestürzten Hubschrauber. Inzwischen leih ich mir mal deine Maschine aus.«
    Er hörte nicht darauf, was Allan hinter ihm herschrie und rannte über das Lavafeld zu Allans Flugzeug. Die anderen Maschinen brummten über ihn hinweg. Er schwang sich auf den Sitz. Stobarts Stimme war über Funk zu vernehmen.
    »... Warum antworten Sie nicht? Was ist da unten los?«
    Tyne versuchte, so gut es ging, Allans Stimme nachzuahmen und keuchte in den Kopfhörer: »'tschuldigung für die Verzögerung ... Kampf mit Leslie ... Ich habe ihn gefesselt ... Kommt 'runter.«
    »Haben Sie den Mikrofilm? Murray Mumford hat uns berichtet, daß er in Tynes Handprothese versteckt ist.«
    »Ich habe ihn nicht. Kommt 'runter.« Tyne drehte den Ton ab. Elegant hob der Abfangjäger vom Boden ab. Tyne hatte derartige Maschinen während seiner Ausbildung geflogen.
    Er stellte fest, daß die Tanks fast voll waren. Prächtig! Er konnte also in einem Rutsch nach Singapur, dem Zentrum der Vereinten Nationen fliegen. Er würde seine Stahlprothese für keinen geringeren als Generalgouverneur Hjanderson von den Vereinten Nationen abschrauben.
     
8.
     
    Selbst die wählerischste Person müßte zugeben, daß es eine sehr schöne Zelle war. Bequem, mit
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