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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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Sollte etwa der freundliche Quirinus hinter den Morden stecken – und nicht der finstere Abt Adalung?
Quirinus lachte auf. „Na gut, ihr habt mich erkannt. Aber was macht das schon?“ Er schob die Kapuze in den Nacken, und das Gesicht mit den engelsgleichen Zügen kam zum Vorschein.
„Leg den Bogen beiseite!“, herrschte der Abt ihn an.
Wieder ein Lachen. „Du kannst mir keine Befehle mehr erteilen, Adalung“, sagte Quirinus kalt. „Gib mir endlich das Buch!“
Die Gefährten erkannten, dass der Abt mit sich rang.
„Was hast du vor?“, fragte Julian, dem es sinnvoll erschien, auf Zeit zu spielen. „Willst du uns auch töten wie Gottfried und Furrer?“
„Mal sehen“, antwortete Quirinus. „Das kommt auf euch an. Wenn ihr spurt, wird euch vielleicht nichts passieren. Ich werde das Buch mit den Beschwörungsformeln an mich nehmen, euch hier einschließen und über alle Berge sein, bis man euch findet und nach mir zu suchen beginnt.“
„Du willst tatsächlich den Teufelstrank zusammenbrauen!“, stieß Adalung entsetzt hervor. „Welch gottloses Unterfangen! Du wirst dem Teufel deine Seele dafür geben müssen!“
„Auch wenn es so sein sollte, Adalung: Ich werde mächtiger sein, als du es je warst“, zischte Quirinus und in seine Augen trat ein merkwürdiger Glanz. „Ich werde über alle und alles herrschen. Alle werden mir Untertan sein. Dann bin ich Gott!“
„Pah!“, stieß Adalung aus. „Es gibt nur einen Allmächtigen. Was maßt du dir an, Erdenwurm?“
„Reiz mich nicht!“, brüllte Quirinus. Der Pfeil begann zu zittern.
Julian versuchte die Situation zu entschärfen. „Wie ist es dir gelungen, dem Trank auf die Spur zu kommen?“
„Das war nicht besonders schwer“, gab Quirinus zurück. „Wie du ja weißt, bin ich der Fra Botanicus. Ich kenne mich mit Kräutern gut aus, nicht zuletzt dank der Hilfe des Abtes.“ Er bedachte Adalung mit einem höhnischen Blick. „Und außerdem gibt es in unserer Bibliothek sehr gute Bücher, in denen Rezepte stehen. Dort stieß ich auf das Rezept für den Teufelstrank im Buch von Hermes Trismegistos. Die Zutaten waren nicht besonders schwer aufzutreiben – bis auf eine. Die Alraune fehlte mir. Ein Händler aus Bayern, dieser Furrer, bot mir an, sie für mich zu besorgen. Ich willigte ein. Vor ein paar Tagen kam er hier im Kloster an. Aber er verlangte einen weitaus höheren Preis für die Alraunen, als wir vereinbart hatten.“
„Und da hast du ihn getötet …“, sagte Kim.
„Ja, aber es war kein geplanter Mord“, erwiderte Quirinus. „Wir gerieten in Streit, ich bezeichnete ihn als Betrüger. Da ging er auf mich los. Ich wehrte mich und stach ihn nieder. Dann klopfte es an der Tür und ich musste fliehen.“
„Ja, und die Alraunen hattest du immer noch nicht.“
„So war es“, bestätigte der Mönch. „Ich vermutete, dass sie irgendwo in den Habseligkeiten des Kaufmanns verborgen war, und durchsuchte diese. Doch ich fand nichts. Dann habt ihr mir geholfen.“ Quirinus sah die Kinder an. „Denn ihr wart in den Besitz der Alraunen gekommen. Als ihr mit die Pflanze zeigtet, tat ich so, als sei sie nichts Besonderes.“
„Dann hast du beschlossen, mich zu überfallen und mir die Alraunen zu stehlen“, sagte Julian.
„Richtig, aber das war gar nicht so einfach“, fuhr Quirinus fort. „Vor allem, als ich von Adalung hörte, dass ihr zum alten Gottfried wolltet, um das Rätsel der euch unbekannten Pflanze zu lösen.“
„Warum habt Ihr uns nicht gesagt, dass es eine Alraune ist?“, wollte Julian vom Abt wissen. „Auch Ihr habt so getan, als ob Ihr diese Pflanze überhaupt nicht kennen würdet.“
Adalung straffte die Schultern. „Ich bin mir nicht so sicher, dass Alraunen magische Kräfte haben. Aber die einfachen Leute glauben das. Und wenn ich euch nun gesagt hätte, was ihr da in den Händen haltet, hätte es große Unruhe in meinem Kloster gegeben. Alle hätten versucht, an das Kraut heranzukommen. Das wollte ich verhindern.“
Quirinus lächelte. „Du hast keine Ahnung, Adalung. Die Alraune hat sehr wohl magische Kräfte. Du hast es nur noch nicht ausprobiert. Das nenne ich Überheblichkeit, wenn nicht sogar Dummheit!“ „Halt deinen Mund!“, schrie der Abt.
„Das werde ich nicht“, entgegnete Quirinus kühl. „Kommen wir zurück zu Gottfried“, sagte Julian. „Musste er sterben, weil er uns das Geheimnis der Wurzeln und Blätter verraten wollte?“
Ein Schatten legte sich auf das Gesicht des Mönchs. „So ist es. Ich
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