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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte
Autoren: Toby Bishop
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Flügelhaltern. Die Aufforderung war so deutlich, als stünde sie auf Pergament geschrieben.
    Ein seltsames, angenehm warmes Gefühl machte sich in Philippas Brust breit.
    Sie berührte Diamants weiche Wange und flüsterte: »Oh, meine Schöne, oh ja. Ich würde nur zu gern mit dir fliegen.«

Epilog
    A n ihrem letzten Tag als Schülerin der Akademie packte Lark ihre wenigen Habseligkeiten zusammen, räumte ihren Platz im Schlafsaal und umarmte ihre Klassenkameradinnen. Über Jahre hatten sie miteinander gelernt, gestritten, getratscht und waren zusammen geflogen. Sie würden sich ab und an wieder sehen, doch es würde nie mehr so sein wie jetzt; sie würden nie wieder in diesen vertrauten Räumen zusammen sein und nebeneinander im Schlafsaal liegen. Sie würden alle ihren eigenen Weg gehen, und manche von ihnen würde vielleicht nie mehr an die Wolkenakademie zurückkehren.
    Wie erwartet wurde Hester mit Goldener Morgen an die Grenze versetzt. Sie würde sich auf den Weg nach Winkels machen, um ihr Amt in der Nähe vom Sommersitz ihrer Eltern anzutreten. Fürst Frans hatte erst kürzlich aus Dankbarkeit den Beehts gegenüber persönlich die Hypothek auf ihren Besitz dort abgelöst. Anabel flog mit Beatrixah und Grazia nach Isamar und wurde Mitglied der Palastflieger von Prinz Nicolas. Lark hatte von Meisterin Stern gehört, dass der Preis für die Formation seit den »Schwierigkeiten« deutlich gestiegen sei und der Fürst ihr versichert habe, dass der höhere Erlös der Wolkenakademie zugutekäme.
    Lark selbst war im Fürstenpalast stationiert. Sie sollte als Spezialbote für Fürst Frans tätig sein. Ab und an würde sie ihre Brüder sehen dürfen.

    Meisterin Winter allerdings würde sie häufig sehen.
    Fürst Frans hatte eine Kutsche für ihr Gepäck geschickt, also stellte sie ihre Tasche einfach hinter der Tür zum Schlafsaal ab und eilte über den Hof, um Tup sein Frühstück zu geben. Die Herbstsonne glänzte wie die Münze, der Tup seinen Namen verdankte, und schien auf Wintersonnes Fell, die bei den Jährlingen auf der Weide graste. Lark blieb am Zaun stehen und rief leise nach ihr.
    Soni hob den Kopf, begrüßte sie mit einem Zucken der Ohren und graste dann friedlich weiter. Es standen nur vier Jährlinge mit ihr auf der Weide, doch nächstes Jahr würden es mehr sein. Meister Krisp arbeitete hart daran, das Zuchtprogramm wieder aufzubauen.
    Molly, die kleine braune Ziege, trottete blökend an den Zaun.
    Lark beugte sich hinunter. »Wo ist denn Diamant, Molly? Fliegt sie schon so früh am Morgen?«
    Molly drückte sich nah an den Zaun, damit Lark besser ihren Schädel kraulen konnte. Lark streichelte sie einen Augenblick, dann wandte sie sich dem Stall zu. Sie hatte vor ihrer Abreise noch eine Menge zu erledigen. Sie wollte Tups Stall so sauber hinterlassen, wie sie ihn vorgefunden hatte. Außerdem wollte sie noch einmal für Meisterin Winter Diamants Stall ausmisten.
    Als sie Wintersonnes Wiehern hörte, blieb sie stehen und sah sich um. Die Fuchsstute hatte den Kopf erhoben und die Ohren gespitzt. Lark folgte ihrem Blick und entdeckte Meisterin Winter und Diamant, die sich im Anflug auf die Landekoppel befanden. Diamant schwebte mit weit ausgebreiteten silberfarbenen Flügeln und gestreckten Vorderläufen über die Hecke. Lark seufzte erfreute bei ihrem Anblick. Wie immer saß Meisterin Winter ganz aufrecht
und wirkte, als wäre sie mit dem Tier unter sich verwachsen. Ihre Hände hielten locker die Zügel, und die Ärmel ihres Wamses flatterten im Wind.
    Wintersonne trabte an den Zaun und drückte sich nah an die Latten, streckte den Hals herüber und beobachtete sie. Lark wuselte kurz durch ihre Mähne.
    »Ja, meine Schöne«, murmelte sie. »Das ist hart für dich, nicht wahr? Du bist ein ganz tapferes, liebes Mädchen, dass du deine Herrin mit ihr teilst.«
    Soni drehte den Kopf und verfolgte mit dem Blick Diamants Galopp über die Landekoppel bis zu den Stallungen. Als Meisterin Winter abgestiegen war, stieß sie einen tiefen Seufzer aus und wandte sich wieder dem Grasen zu. Lark öffnete das Gatter, ließ Molly hinaus, und die kleine Ziege folgte ihr auf den Fersen zum Stall.
    Lark hatte als Einzige daran geglaubt, dass das verwaiste Fohlen eine neue Bindung akzeptieren würde. Als Meisterin Winter sich entschlossen hatte, zum ersten Mal auf ihr zu fliegen, hatte Susanna Stern sie angefleht, es nicht zu tun, weil sie eine weitere Tragödie befürchtet hatte.
    Doch Lark hatte mit eigenen Augen
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