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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Larry hatte ihm erklärt, wie die Götter von Darkover zu verstehen seien. Es mußte daher eine sehr ernste Sache sein, wenn man gegen dieses Gesetz verstieß. Und Melitta war kein Feigling, obwohl sie jetzt fast zu Tode geängstigt schien.
Desidera ritt voran.
Als sie durch den Paß kamen und Burg Storn vor ihnen lag, da wußte Barron, daß er sie einmal mit Storns Augen gesehen hatte, als er über ein magnetisches Netz mit Storn und dessen mechanischem Vogel verbunden gewesen war. Hatte er das nur geträumt? Melitta legte eine Hand auf die seine. „Wenn wir nur rechtzeitig kommen… Ob Storn noch lebt, Edric und Allira?
Du wirst immer und ewig mich haben…“
Sie lächelte ihn an, sagte aber nichts.
Die kleinen Leute stiegen nun ab und bewegten sich leise in der Dunkelheit den geschlossenen Toren von Storn entgegen. Barron ging zwischen Melitta und Desideria und überlegte, was es sein konnte, das die beiden Mädchen so ängstigte, daß sie ganz blaß waren. Die Zeit schien sich von Barron zu entfernen. Er wußte nicht, ob er zehn Minuten lang oder zwei Stunden neben Melitta bergauf geklettert war, ehe er sich mit den anderen in den Schatten der Tore drängte. Hinter den östlichen Gipfeln färbte sich der Himmel langsam rot. Desideria sah einen nach dem anderen an, holte tief Atem und sagte: „Wir fangen jetzt besser an.“
Melitta warf einen unsicheren Blick zu den Höhen hinauf. „Wahrscheinlich hat Brynat dort Posten aufgestellt. Wenn sie entdecken, daß wir hier unten sind, kommen sie mit Pfeilen und so…“
„Die Zeit dürfen sie gar nicht haben“, entgegnete Desideria. Sie winkte die kleinen Männer zu sich heran und erklärte ihnen: „Nicht bewegen oder sprechen; kommt nahe zu mir und laßt das Feuer nicht aus den Augen.“
Dann sahen sie Barron ein wenig besorgt an. „Es tut mir leid, daß es ausgerechnet du sein mußt, der nicht zu Sharras Verehrern gehört. Melitta ist als Telepathin nicht stark genug. Du… mußt deinen Platz am Pol der Kraft einnehmen.“ Barron wollte protestieren, daß er davon ja nichts verstünde, aber sie schnitt ihm das Wort ab. „Stelle dich hierher. Stelle dir vor, daß du die ganze Kraft ihres Denkens und Fühlens sammelst und in meine Richtung schickst. Ich weiß, daß du das kannst. Du darfst nur die Nerven nicht verlieren, sonst werden wir alle tot sein. Laß dich von nichts anfechten, was du siehst, hörst oder erlebst. Konzentriere dich ganz auf mich.“ Barron spürte, wie sein Geist sich mit dem ihren parallel schaltete, ohne daß er etwas dazutat.
Sie wandte sich an Melitta, nachdem sie noch einen kurzen Blick nach oben, zum Schloß hinauf, geschickt hatte. „Melitta, mache Feuer.“
Aus einem der seidenumwickelten Päckchen nahm Desideria nun einen blauen, großen Kristall. Er hatte die Größe einer Kinderfaust, reiche Facetten, seltsame Feuer und metallische Lichtbänder in seinem Innern. Als sie ihn in den Händen hielt, schien er seine Gestalt zu verändern, lebendig zu werden, in Farben und Lichtern zu schimmern.
Melitta schlug mit ihrer Zunderbüchse Feuer und ließ es auf den zu ihren Füßen liegenden Zunder fallen. Desiderias weißes, ernstes Gesicht beugte sich über den blauen Kristall. Das blaue Licht aus dem Kristall warf seltsame Blitze in ihr intensiv gespanntes Gesicht, schien zu wachsen, sie einzuhüllen, von ihr reflektiert zu werden, und dann wuchs plötzlich das winzige Flämmchen zu ihren Füßen zu einer wabernden Lohe, deren roter Schein sich mit dem blauen Schimmer aus dem Kristall zu einem spukhaften Licht vereinte.
Ihre riesigen, grauen Augen trafen die Barrons und schienen eine sichtbare Verbindung zu schaffen. In seinem Kopf hörte er ihre mahnende Stimme, er solle immer daran denken… Hinter ihm stürmte eine riesige Druckwelle auf ihn ein, die vereinte Kraft der Geister des Schmiedevolkes. Verzweifelt kämpfte er um sein Gleichgewicht; sein Gesicht verzerrte sich. Er holte keuchend Atem. Unendlichkeiten schienen zu vergehen, und es waren doch nur Sekunden. Dann sank das Feuer in sich zusammen, und Desiderias Gesicht zeigte einen Ausdruck von Wut, Angst und Verzweiflung. Nun griff Barron aus und nahm ein Netz schimmernder Fäden auf, flocht sie zu einem Seil und warf es Desideria entgegen. Er fühlte, wie sie es auffing, wie es wieder zu einem Netz wurde. Das Feuer flammte erneut hoch auf, schien sich Desideria zuzuwenden und sich vor ihr zu verneigen.
Dann hüllte es sie ein.
Barron stöhnte, und fast hätte er nun den Rapport
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