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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auch keine Erfahrung auf dem Gebiet. Ich bin Raumhafenfachmann. Bodenpersonal. Abfertigungsdienst.“
„Bis vor fünf Tagen, jetzt nicht mehr“, erwiderte Mallinson brutal. „Schauen Sie, Barron, in Ihrem Fach haben Sie ausgespielt, und das wissen Sie. Wir wollen Sie wirklich nicht hinausfeuern. Ich möchte mindestens vorher wissen, was mit Ihnen los war. Und Ihr Kontrakt läuft noch zwei Jahre. Wir versuchen, Sie hier irgendwo einzubauen.“
Was sollte Barron dagegen sagen?
Löste er vorzeitig seinen Kontrakt, dann verlor er seinen Anspruch auf die großzügige Abfindung und die freie Passage zurück zur Erde. Dann blieb man meistens auf einem freien Planeten hängen und verbrauchte das bißchen Geld, das einem geblieben war. Theoretisch konnte er sich beklagen, wenn man ihn außerhalb seines Faches beschäftigte, praktisch war es sinnlos. Sie hätten ihm weiß Gott welche Strafen auferlegen können, und nun versuchten sie sogar, ihm aus diesem Kladderadatsch herauszuhelfen. Was blieb ihm da noch übrig? „Wann fange ich an?“ fragte er, denn das war die einzige Frage, die er noch stellen konnte. Die Antwort hörte er nicht. Als er in Mallinsons Gesicht sah, verschwamm plötzlich alles vor seinen Augen.
*
    Er stand auf einer Wiese aus weichem Gras. Es war Nacht, doch es war nicht dunkel. Die Nacht flammte und röhrte von großen Feuern, deren Flammen hoch über seinen Kopf züngelten. In diesen Flammen stand eine Frau.
Eine Frau?
Sie war fast nichtmenschlich, groß und schlank, aber irgendwie mädchenhaft. Sie badete in den Flammen, als stehe sie unter einem Wasserfall. Sie brannte nicht, und sie hatte keine Angst. Sie sah fröhlich drein und lächelte. Ihre Hände lagen über ihren nackten Brüsten, und die Flammen leckten um ihr Gesicht und ihr feuerfarbenes Haar. Dann schwankte dieses Mädchengesicht und wurde zur übernatürlichen Schönheit einer ewig im Feuer brennenden Göttin, eine kniende Frau in goldenen Ketten…
    *
    „… und Sie können unten im Personalbüro und in der Transportabteilung alles in die Wege leiten“, endete Mallinson und schob seinen Stuhl zurück. „Barron, fühlen Sie sich nicht wohl? Sie sehen ein bißchen erschöpft aus.
Wahrscheinlich haben Sie vergessen, zu essen und zu schlafen. Lassen Sie sich lieber, ehe Sie gehen, noch von einem Arzt untersuchen. Die Zeit können Sie sich noch nehmen. Trotzdem, je eher Sie anfangen, desto besser. Viel Glück.“ Die Hand reichte er ihm aber nicht. Er stolperte fast über seine eigenen Füße, als er das Büro verließ, und das Bild der brennenden schönen Frau in ihrer übermenschlichen Ekstase ging mit, auch das Staunen und Entsetzen. Was, in aller Welt, ist mit mir geschehen?
Und, im Namen aller Götter von Erde, Raum und Darkover - warum?
    2.
    Die Bresche im Außenwerk wurde repariert.
Brynat Scarface stand an der Brustwehr und sah zu. Es war ein kalter, nebliger Morgen, und die Männer bewegten sich ungeschickt vor Kälte. Es waren kleine, dunkle, zerlumpte Gestalten aus den Bergen. Gelegentlich zischte eine Peitsche in der Hand von Brynats Männern über ihre Köpfe.
Brynat war ein großer Mann in ehemals eleganten, nun aber ebenfalls zerlumpten Kleidern. Aus den Reichtümern der Burg hatte er sich einen Pelzmantel umgehängt. Eine große Narbe zeichnete sein Gesicht vom Auge bis zum Kinn und verlieh ihm einen wölfischen Ausdruck. Ein wenig hinter ihm stand sein Schwertträger, ein kleiner, gehetzter Mann mit Fledermausohren, der sich unter dem Gewicht des Schwertes krümmte. Er duckte sich, als Brynat, der Verfemte, sich nach ihm umwandte, denn er erwartete mindestens einen Fluch, wenn nicht einen Fausthieb. Aber an jenem Morgen war Brynat guter Laune. „Wir sind Narren! Erst tun wir alles, um diese Mauer einzureißen, und wenn wir es geschafft haben, was tun wir dann? Wir bauen sie auf“, sagte er vorwurfsvoll. Der Mann mit den Fledermausohren, ein Kriecher, lachte nervös, aber Brynat hatte ihn schon wieder vergessen. Er zog den Pelz um sich und ging zum Rand der Brüstung.
Die Burg Storn stand auf einer von Klüften und Steilabstürzen gesicherten Höhe. Vor langer Zeit war die Burg als uneinnehmbare Festung gebaut worden und hatte sieben Generationen der Aldarans, Aillards, Darriels und Storns überstanden.
Als noch die stolzen Herren der Comyn dort hausten, die mächtigen Herren der Sieben Domänen auf Darkover, die mit Psikräften ausgestattet waren, da war die Burg das Ende der Welt gewesen. Später hatten Außenseiter
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