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Die Wiederkehr des Meisters

Die Wiederkehr des Meisters

Titel: Die Wiederkehr des Meisters
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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es viel einfacher, ihnen aus dem Weg zu gehen.“
    Sie beugte sich zum Trinken hinab. Buffy blickte Willow mit einem Gefühl des Unbehagens nach, dann folgte sie Cordelia in die Bibliothek.
    „Und wenn du dich nicht bis über beide Ohren in deine Bücher vergräbst, hast du vielleicht Zeit, heute abend ins Bronze zu kommen“, schlug Cordelia vor.
    „Ins was?“
    „Ins Bronze. Ist der einzige Club hier, wo man hingehen kann. Sie lassen zwar jeden rein, aber trotzdem ist es noch der Treff für die Szene. Liegt im verrufenen Stadtteil.“
    „Und wo ist das?“ erkundigte sich Buffy.
    „Etwa einen halben Block von den besseren Vierteln entfernt. Wir haben hier nicht besonders viel City, wie du bald selbst gemerkt haben wirst.“
    Sie waren an der Bibliothek angelangt. Vor der Tür blieb Cordelia stehen.
    „Also, dann versuch ich mal mein Glück.“
    „Gut. Ich sehe dich später in der Turnhalle, und dann kannst du mir alles erzählen, was es über dich zu wissen gibt.“
    Cordelia machte kehrt und stolzierte den Korridor entlang. Buffy, die sich herzlich wenig darauf freute, ihre ganze Lebensgeschichte zu erzählen, gestattete sich ein ironisches Grinsen.
    „Hört sich nach ‘ner Menge Spaß an“, murmelte sie vor sich hin.
    Sie öffnete die Tür zur Bibliothek und blieb überrascht im Türrahmen stehen. Die dunklen holzgetäfelten Wände, die hohen Fenster und die unzähligen langen Bücherregale verliehen dem Raum eine regelrecht vornehme Atmosphäre. Einige Stufen führten zu einer Galerie, auf der weitere deckenhohe Bücherregale untergebracht waren. In der Mitte des Raums stand ein riesiger Eichentisch, der von gemütlichen Schreibtischlampen in ein sanftes Licht getaucht wurde und der Bibliothek das Ambiente eines behaglichen Landhauses verlieh.
    Um so mehr wunderte sich Buffy, daß sie ganz allein zu sein schien. Sie zog die Tür hinter sich ins Schloß und trat an den unbesetzten Ausgabetisch. Ihr Blick fiel auf eine zusammengefaltete Zeitung, die dort lag. Ein Artikel auf der Titelseite war mit Rotstift eingekreist. Die Schlagzeile lautete: „Immer noch keine Spur der vermißten Jugendlichen“; und daneben prangten die schlechten Fotografien dreier Jungen.
    Buffy wanderte weiter in den Raum hinein und spähte um die Ecke eines Regals.
    „Hallo? Ist hier niemand?“
    Unversehens berührte sie jemand an der Schulter. Erschrocken fuhr sie herum.
    „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte der Mann höflich. Er sprach mit britischem Akzent und sah sie dabei ruhig, aber eindringlich an.
    Buffy stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. „Ich hab ein paar. na ja. Bücher gesucht. Ich bin neu an der Schule.“
    „Miss Summers“, sagte der Mann.
    „Gut geraten. Schätze, ich bin die einzige Neue hier.“
    „Ich bin Mr. Giles, der Bibliothekar.“
    Buffy sah ihn einen Moment lang forschend an. Er war groß, schlank und wirkte in seinem englischen Tweed mit dem Nadelstreifenhemd und der Krawatte unaufdringlich elegant. Freundliche Augen blickten sie durch eine kleine Nickelbrille geradeheraus an.
    „Super.“ Buffy grinste. „Dann haben Sie auch.“
    „Ich weiß, was Sie haben wollen“, unterbrach der Bibliothekar sie, drehte sich um und ging auf den Ausgabetisch an der Tür zu. Buffy konnte erkennen, daß dahinter sein Büro lag, aber Mr. Giles hatte sie offensichtlich nicht dorthin führen wollen. Neugierig beobachtete sie, wie er ein Buch unter dem Tisch hervorzog und es ihr reichte. Es war groß und in Leder gebunden und trug auf seinem Einband ein einziges, in Gold geprägtes Wort: Vampire.
    Es war das Buch aus ihrem Alptraum.
    Ein sorgenvoller Ausdruck erschien in Buffys Augen - und zugleich müdes Verständnis. Sie trat vom Tisch zurück, hielt den Blick aber weiter auf den Bibliothekar gerichtet.
    „Das ist nicht das Buch, das ich gesucht habe“, sagte sie und bemerkte selbst, wie mühsam die Worte klangen.
    „Sind Sie sicher?“
    „Ziemlich sicher.“
    Mr. Giles zögerte - dann nickte er fast unmerklich. „Mein Fehler.“
    Er schob das Buch wieder unter den Tisch.
    „Nun“, fuhr er mit leiser Stimme fort, „was war es noch, was Sie haben.“ Er sah auf und blickte in einen leeren Raum.
    Buffy war verschwunden.
    Die beiden Mädchen in dem Umkleideraum der Turnhalle unterhielten sich angeregt, während das Thema ihres Gesprächs gerade die Bibliothekstür hinter sich schloß.
    „Die Neue?“ sagte eine der beiden. „Die kommt mir ein bißchen komisch vor. Und was für ein Name soll das
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